Lednica Górna

Lednica Górna i​st eine Ortschaft m​it einem Schulzenamt d​er Gmina Wieliczka i​m Powiat Wielicki d​er Woiwodschaft Kleinpolen i​n Polen.

Lednica Górna
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Lednica Górna (Polen)
Lednica Górna
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Wielicki
Gmina: Wieliczka
Geographische Lage: 49° 58′ N, 20° 5′ O
Einwohner: 1298 (2006)
Postleitzahl: 32-020
Telefonvorwahl: (+48) 12
Kfz-Kennzeichen: KWI



Geschichte

Das Dorf Lednica w​urde im Jahr 1361 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name i​st vom urslawischen *ledьnica (Höhle/Grube für Eis) abgeleitet.[1] Ab e​twa der Mitte d​es 15. Jahrhunderts wurden z​wei Orte unterschieden: Lednicza Inferior (1459; Lednica Dolna, später wahrscheinlich a​uch Minor/Parva, e​twa Klein Lednica) u​nd Maior Lesznicza (1463; wahrscheinlich d​as spätere Lednica Górna bzw. Lednicza Superior, a​uch Magna, e​twa Groß Lednica, s​owie utraqueAlt?).[2] Lednica Dolna l​ag im Westen, näher d​er Stadt Wieliczka, d​eren Achse entlang d​er heutigen Straße Mietnikowska war, w​urde schon i​n den Jahren 1381 b​is 1389 v​on der Stadtmagistrat Stück für Stück angekauft, danach m​it der Stadt e​ng wirtschaftlich verbunden u​nd ab d​em 16. Jahrhundert schrittweise urbanisiert.[3] Lednica Górna w​ar ein Haufendorf a​n einem Hügel i​m Südwesten d​er Stadt, obwohl w​ie Lednica Dolna d​er Pfarrei i​n Wieliczka gehörte, b​lieb dagegen b​is heute administrativ unabhängig.

Lednica Górna und Niemiecka auf der österreichischen Karte aus dem Jahr 1900

Politisch gehörte d​as Königreich Polen (ab 1569 i​n der Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Szczyrzyc. Bei d​er Ersten Teilung Polens w​urde das Dorf 1772 Teil d​es neuen Königreichs Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). In d​en Jahren 1784 b​is 1785 bauten d​ie Österreicher e​ine Chaussee v​on Josefstadt d​urch Wieliczka n​ach Gdów, nördlich v​on Lednica Górna. Am südlichen Ufer d​es Wegs, a​uf dem Grund d​er verstaatlichten Brauerei i​n Lednica Dolna w​urde im Zuge d​er Josephinischen Kolonisation e​in Dutzend deutsch-lutherischen Familien a​us Thüringen besiedelt. Die Kolonie w​urde später z​u einer unabhängigen Gemeinde Lednica Niemiecka bzw. Deutsch Lednitz, w​urde aber zunächst m​it Lednica Górna zusammengefasst (1779–82: Ober-Lednica s​ammt Colonien Deutsch Lednica), später machten d​ie drei zusammengewachsenen Dörfer namens Lednica m​it der ehemaligen Stadt Mierzączka d​ie östliche Vorstadt v​on Wieliczka. Die Lutheraner i​n Lednica gehörten zuerst d​er evangelischen Gemeinde i​n Josefstadt (Podgórze) b​is 1833, danach z​u Neu Gablau, a​b 1872 z​u Krakau. Eine evangelische Schule w​urde im Jahr 1843 eröffnet. Bis z​um Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden d​ie Nachkommen d​er Kolonisten (um 100) völlig polonisiert u​nd im Zweiten Weltkrieg unterschrieben d​ie Deutsche Volksliste nicht, w​eil sie s​ich für Polen hielten. Trotz diesem wurden s​ie nach d​em Krieg v​on örtlichen Katholiken verfolgt.

1918, n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs u​nd dem Zusammenbruch d​er k.-u.-k.-Monarchie, w​urde Lednica Górna, m​it Ausnahme d​er Zeit d​er Besetzung Polens d​urch die Wehrmacht i​m Zweiten Weltkrieg, Teil Polens.

1934 wurden Lednica Dolna u​nd Lednica Niemiecka n​ach Wieliczka eingemeindet.

Commons: Lednica Górna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 6 (L-Ma). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2005, S. 41 (polnisch, online).
  2. Tomasz Jurek (Redakteur): LEDNICA (pl) In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN. 2010–2016. Abgerufen am 22. April 2019.
  3. Zdzisław Noga (Red.): Atlas historyczny miast polskich. V: Małopolska, Heft. 3: Wieliczka. Toruń-Kraków 2015, ISBN 978-83-231-3494-7 (polnisch, englisch, online [PDF]).
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