Langlieben
Langlieben, polnisch Długomiłowice ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Reinschdorf im Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski (Landkreis Kandrzin-Cosel) in der Woiwodschaft Oppeln.
Langlieben Długomiłowice | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) | ||
Gmina: | Reinschdorf | ||
Geographische Lage: | 50° 17′ N, 18° 9′ O | ||
Einwohner: | |||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OK | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geografie
Langlieben liegt rund fünf Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Reinschdorf, neun Kilometer südwestlich von der Kreisstadt Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) und 46 Kilometer südöstlich von der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln.
Durch den Ort fließt der Erlenbach (polnisch: rzeka Olcha).
Zu Langlieben gehören die Weiler Pierzchowice (Pirchwitz) und Żabnik (Zabnik).
Geschichte
Der Ort entstand spätestens im 13. Jahrhundert und wurde 1217 erstmals urkundlich als "Dlugomilouici" erwähnt. Der Ort Krzanowitz, der heute Teil von Langlieben ist, entstand spätestens im frühen 15. Jahrhundert und wurde 1418 zusammen mit der örtlichen Kirche erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Der Ort wurde 1783 im Buch Beytrage zur Beschreibung von Schlesien als Langmülmen, Langlieben und Langeliebe erwähnt, gehörte einem Herrn Obristen von Pirch und lag im Landkreis Cosel und hatte 144 Einwohner, fünf Bauernhöfe, 14 Gärtner, eine Wassermühle und eine Windmühle. Krzanowi(t)z war ebenfalls im Besitz von Pirch, lag im Landkreis Cosel, hatte 280 Einwohner, ein durch Brand beschädigtes herrschaftliches Wohngebäude, ein Vorwerk, eine Schule, eine katholische Pfarrkirche, zehn Bauern, 23 Gärtner und acht Häusler. Die Kolonie Pirchwitz hatte 43 Einwohner und zehn Häuser, die Kolonisten waren Sachsen und Deutschböhmen. Jedem Haus waren acht Morgen Land zugeteilt.[2] 1865 bestand "Langlieben" (oder auch als Langmülmen bezeichnet) aus einem Dorf und einem Dominium. Langlieben bildete eine Gemeinde mit dem Ort Krzanowitz. Das Dorf hatte zu diesem Zeitpunkt einen Bauern, 14 Gärtnerstellen und zehn Häuslerstellen. Krzanowitz bestand aus einem Kirchdorf und einem Rittergut. Das Rittergut gehörte dem Landrat Himml und besaß eine Brennerei mit Pistoriusschem Dampfapparat. Zum Gut gehörten auch die Vorwerke Oberhof und Torgau. Torgau wurde durch General von Pirch angelegt und benannt. Das Dorf Krzanowitz hatte 1865 neun Bauern, 26 Gärtner, 43 Häusler, eine Kirche und eine katholische Schule mit einem 1855 erbauten Gebäude. Die Kolonie Pichwitz hatte 10 Gärtnerstellen.[3] 1871 kam der Ort zum Landkreis Cosel. 1899 wurde die Schule ausgebaut.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Langlieben 119 Wahlberechtigte für einen Verbleib Oberschlesiens bei Deutschland und zwölf für eine Zugehörigkeit zu Polen. In Krzanowitz stimmten 430 Wahlberechtigte für Deutschland und 84 für Polen, auf Gut Krzanowitz stimmten 147 für Deutschland und zehn für Polen.[4] Langlieben und Krzanowitz verblieben nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Cosel.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde anschließend der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und ins polnische Długomiłowice umbenannt. Der Landkreis Cosel wurde in Powiat Kozielski umbenannt. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1975 wurde der Powiat Kozielski aufgelöst. 1999 kam der Ort zum neugegründeten Powiat Kędzierzyńsko-Kozielski. Am 26. Oktober 2006 wurde in der Gemeinde Reinschdorf Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 11. Januar 2011 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Langlieben.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
- Die römisch-katholische Maria-Magdalena-Kirche im neogotischen Stil mit roter Ziegelsteinfassade und Glockenturm und mit angebauter neogotischer Kapelle mit Gruft der Familie Himml, errichtet im Auftrag des Landrats Himml.
- Die Friedhofskapelle mit Gedenktafeln für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und für die Opfer und Gefallenen des Zweiten Weltkriegs.
- Park aus dem 18. und 19. Jahrhundert
- Das alte Bahnhofsgebäude, früher Bahnhof Langlieben-Krzanowitz
- Eine Mariengrotte
- Bildstock mit einem Mariengemälde
- Eine Wegkapelle
- Diverse Wegkreuze
Weblinks
Einzelnachweise
- Website der Gemeinde
- Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien, Band 2, Brieg 1783
- Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865
- Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921: Literatur, Tabelle in digitaler Form (Memento vom 15. Januar 2017 im Internet Archive)