Landeskommando Niedersachsen
Das Landeskommando Niedersachsen (LKdo NI) ist seit seiner Indienststellung am 29. Juni 2007 die oberste territoriale Kommandobehörde der Bundeswehr in diesem Land. Es ist seit dem 1. Februar 2013 dem Kommando Territoriale Aufgaben (Berlin) unterstellt und primärer Ansprechpartner der Landesregierung Niedersachsens im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit in allen Fragen von Unterstützungsleistungen der Bundeswehr bei Naturkatastrophen, besonders schweren Unglücksfällen, im Rahmen der Amtshilfe und der dringenden Eilhilfe. Bis dahin war es dem Wehrbereichskommando I „Küste“ unterstellt. Die fachliche Ausbildung des Personals erfolgt weitgehend über das Multinational Civil-Military Cooperation Command (MN CIMIC Cmd), welches auch Personal abstellt.
Landeskommando Niedersachsen | |||
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Aufstellung | 29. Juni 2007 | ||
Staat | Deutschland | ||
Streitkräfte | Bundeswehr | ||
Teilstreitkraft | Streitkräftebasis | ||
Typ | Landeskommando, äquivalent einer Brigade | ||
Unterstellte Truppenteile |
Verbindungskommandos, Regionale Sicherungs- und Unterstützungskräfte, Kleindienststellen | ||
Unterstellung | Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr | ||
Standort | Hannover, Kurt-Schumacher-Kaserne
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Netzauftritt | Internetauftritt des LKdo NI | ||
Leitung | |||
Kommandeur | Oberst Dirk Waldau | ||
Auftrag
Das Kommando mit Sitz in der Kurt-Schumacher-Kaserne in Hannover hat folgende Aufträge:
- Das Landeskommando führt die sechs nicht aktiven Bezirks (BVK)- und 49 Kreisverbindungskommandos (KVK). Diese Struktur ist der niedersächsischen Verwaltungsgliederung mit 37 Landkreisen (einschließlich der Region Hannover) und acht kreisfreien Städten, vier ausgesuchten Städten (Hannover, Göttingen, Cuxhaven und Hildesheim) sowie sechs Polizeidirektionen angepasst. Zur Optimierung des territorialen Netzwerkes, werden ausgesuchte Städte durch zwei Verbindungskommandos abgedeckt. Damit steht jedem zivilen Katastrophenschutzstab in Niedersachsen ein Ansprechpartner der Bundeswehr zur Seite. In den 56 niedersächsischen nicht aktiven Verbindungskommandos leisten derzeit über 500 ortsansässige Reservistendienstleistenden (RDL) der Bundeswehr ihren Dienst. Die einzelnen Verbindungskommandos haben eine Sollstärke von jeweils zwölf Reservistendienstleistenden. Diese verfügen vor allem über militärische Qualifikationen, die in Krisen- und Katastrophenlagen von besonderem Belang sind: ABC, Pionierwesen, Logistik und Sanitätsdienst. Die Arbeit der 58 Verbindungskommandos wird durch vier aktive regionale Planungs- und Unterstützungstrupps in Diepholz, Holzminden, Oldenburg und Lüneburg unterstützt. Um das gesamte Land abdecken zu können, wurde – unter Einnahme einer Arbeitsgliederung – für den Raum Hannover/Braunschweig ein zusätzliches fünftes Team gebildet. Mit dieser neuen Struktur soll eine schnelle und effektive Unterstützung durch die Bundeswehr bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen flächendeckend für Niedersachsen sichergestellt sein. Zusätzlich sind noch Verbindungskommandos (VKdo) zu den Niederländischen Streitkräften (VKdo NDL Nord), sowie zum Niedersächsischen Innenministerium (VKdo IM) tätig.
- Es fasst Unterstützungsanforderungen zusammen, bewertet diese und legt sie aufbereitet dem Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr vor.
- Ihm unterstehen die drei Heimatschutzkompanien des Landes. Die HSchKp „Küste“ (Wittmund), unterstützt sowohl durch das Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“, als auch das Objektschutzregiment der Luftwaffe. Die HSchKp „Nordheide“ unterstützt durch das Aufklärungslehrbataillon 3 in der Theodor-Körner-Kaserne in Lüneburg. Die HSchKp „Solling“ (Holzminden), unterstützt durch das Panzerpionierbataillon 1.
- Es bereitet die Aufnahme und den Einsatz der Bundeswehrkräfte in Abstimmung mit dem verantwortlichen zivilen Katastrophenschutzstab vor und koordiniert deren Einsatz nach den Vorgaben und Prioritäten der zivilen Seite und verfügt so über ein militärisches Lagebild der eingesetzten und noch verfügbaren Bundeswehrkräfte.
- Koordination von Host Nation Support, gemäß NATO-Truppenstatut im Land.
- Es ist für die Beorderungsunabhängige freiwillige Reservistenarbeit und die Ausbildung von Reservisten verantwortlich.
- Koordination der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr der einzelnen Teilstreitkräfte (TSK) und Organisationsbereiche, sowie der Wehrverwaltungen und des Bereiches Rüstung im Land.
- Beratung der übenden Truppe in landesspezifischen Umweltschutzfragen.
- Truppendienstliche Führung von unterstellten Kleindienststellen. Über die Hilfeleistungen bei Unglücken und Katastrophen hinaus ist das Landeskommando Ansprechpartner der Landesregierung in allen das Land Niedersachsen betreffenden Bundeswehrangelegenheiten und stellt regelmäßig Soldaten für Auslandseinsätze ab. An zwei niedersächsischen Standorten, in Lüneburg und Hannover, werden zudem die Familienangehörigen von Soldaten, die sich im Auslandseinsatz befinden, betreut. Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht verfügt das Landeskommando zum Rückbau auf dem Territorium befindlicher baulich vorbereiteter Sperren über drei Wallmeistertrupps (in Kropp, Eutin, und Nienburg an der Weser). Für Aufgaben in der freiwilligen Reservistendienstarbeit kann das Landeskommando auf zwei Stabsoffiziere für Reservistendienstangelegenheiten sowie 20 landesweit dislozierte Feldwebel (FwRes) zurückgreifen. Diese unterstützen die ZMZ in Nebenfunktion in der Fläche. Direkt unterstellt sind dem Landeskommando die Familienbetreuungszentren (FBZ) in Hannover und Lüneburg sowie die Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung (ZAW)-Betreuungsstelle in Hannover, sowie die Sportlehrer der Bundeswehr.
- Fachliche Führung der Standortältesten.
- Stellung eines Verbindungskommando (VbdgKdo) am Flughafen Hannover, für die dortige Abfertigung von Militärpersonal.
Wappen
Das interne Verbandsabzeichen des Landeskommandos zeigt die enge Verbundenheit des Kommandos mit dem Land. Die Farben Schwarz-Rot-Gold mit dem Bundesadler für die Aufgaben als territoriale Kommandobehörde, das Eiserne Kreuz weist auf die Bundeswehr hin. Auf rotem Grund findet sich das springende weiße Ross, als Zeichen Niedersachsens.