La Oliva

La Oliva i​st eine d​er sechs Gemeinden d​er Kanareninsel Fuerteventura. Verwaltungszentrum i​st der gleichnamige Ort. Zum Gemeindegebiet gehört a​uch die unbewohnte Insel Lobos.

Gemeinde La Oliva

Corralejo mit Dünen
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
La Oliva (Kanarische Inseln)
Basisdaten
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln
Provinz: Las Palmas
Insel: Fuerteventura
Koordinaten 28° 37′ N, 13° 56′ W
Höhe: 219 msnm
Fläche: 356,13 km²
Einwohner: 26.580 (1. Jan. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 74,64 Einw./km²
Postleitzahl: E–35640 (La Oliva)
E–35649 (Tindaya)
E–35650 (El Cotillo)
E–35660 (Corralejo)
Gemeindenummer (INE): 35014
Verwaltung
Bürgermeister: Isaí Blanco Marrero (CC). (Stand 2019)
Adresse der Gemeindeverwaltung: C/ Emilio Castellot, 2
35640 - La Oliva
Website: www.laoliva.es
Lage der Gemeinde
Montaña de Tindaya
Leuchtturm bei El Cotillo
Kirche in La Oliva
Hinweistafel in La Oliva

Orte der Gemeinde

Die Bevölkerungszahlen i​n Klammern stammen a​us dem Jahr 2011.[2]

  • Corralejo (14.914)
  • Lajares (1.690)
  • Villaverde (1.679)
  • La Oliva (1.354)
  • Parque Holandes (1.075)
  • El Cotillo (1.126)
  • Tindaya (602)
  • El Roque (231)
  • Vallebron (114)
  • Caldereta (129)
  • Majanicho (35)
  • Isla de Lobos (4)

Geschichte

Der Name La Oliva („Die Olive“) s​oll von d​em reichlichen Vorkommen d​es wilden Olivenbaums (Olea europaea) h​er stammen. 1708 w​ar La Oliva d​er Sitz d​er Militärkommandantur. 1711 b​ekam der Ort e​ine eigene Pfarrei. Einige Jahre w​urde Fuerteventura v​on La Oliva a​us verwaltet. Diese Stellung verlor d​ie Stadt jedoch 1860 a​n Puerto d​e Cabras, d​as heutige Puerto d​el Rosario.

Landschaft

Der Montaña de Tindaya mit 401 msnm war der heilige Berg der Majoreros. Der jüngste Vulkan der Insel ist der 420 Meter hohe Montaña de la Arena, der vor etwa 10.000 Jahren ausgebrochen ist, seine Lava ist bis Lajares geflossen.[3] Die jüngste oder vierte Serie von Ausbrüchen ist daran erkennbar, dass noch keinerlei Kalkverkrustung und nur eine sehr geringe Verwitterung stattgefunden hat. So wird dieses Land auch Malpaís (unkultivierbares Land) genannt. Die vorhergehende dritte Ausbruchsserie fand ungefähr vor 690.000 Jahren statt.

In der Gemeinde La Oliva findet man die schwarzen Picón-Abraumhalden. Hier hat General Franco im Rahmen eines Hilfsplanes der Regierung für die unterentwickelte Insel in den 1950er Jahren den Tagebau des für die Bewässerung wichtigen Lavagranulats gefördert. Das Dünengebiet südlich von Corralejo ist seit 1982 unter Naturschutz und bildet den Naturpark Parque Natural de Corralejo. Seit 1987 gehört auch die unbewohnte Insel Lobos dazu.

Im Namen d​es Ortes Villaverde steckt d​er Begriff v​erde (grün), d​enn dieses Dorf i​st erstaunlich grün. Es l​iegt in 200 Metern Höhe, i​m Feuchtigkeit bringenden Nord-Ost-Passat. Der Picón o​der Lapilli, e​in kleiner, poröser Stein, k​ann die Feuchtigkeit speichern. Diese Art d​es Feldanbaus n​ennt man Enarenado.

Sehenswürdigkeiten

Das Casa de los Coroneles bei La Oliva
  • Der Herrensitz Casa de los Coroneles wurde im 17. Jahrhundert am Ortsrand von La Oliva im typisch spanischen Kolonialstil errichtet. Ihn schmücken prächtige Holzbalkone und seitliche Türme mit Zinnen, über dem Portal prangt das Wappen der Familie Cabrera Bethencourt. 1994 erwarb die kanarische Regierung das leerstehende und denkmalgeschützte[4] Anwesen. Es ist seit 2006 zu einem Kulturzentrum mit Museum und historischem Archiv geworden.
  • Die dreischiffige Pfarrkirche Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria aus dem 18. Jahrhundert mit großem Glockenturm gehört zum Stadtbild. Sie ist aus der ersten Kapelle zu Ehren der Virgen del Rosario hervorgegangen. Zu besichtigen ist das Bild des Jüngsten Gerichts, etwa 3 × 4 Meter groß, das 1732 vom Sohn des Gründers der Casa de los Coroneles gestiftet wurde. Seit 1993 steht die Kirche unter Denkmalschutz.[5]
  • Das Kulturzentrum Centro de Arte Canario in der Casa Mané ist ein von Manuel Delgado Camino (Mané) gestiftetes, restauriertes Herrenhaus für die Werke junger kanarischer Künstler. Der weitläufige Garten der Casa Mané mit Opuntien und jungen Palmen ist ein Kunstwerk für sich.
  • Das Museo del Grano La Cilla ist ein im Kornspeicher Casa de la Cilla untergebrachtes Landwirtschaftsmuseum.
  • Die etwa 600 Meter lange Lavahöhle Cueva Del Llano de Villaverde[6] war öffentlich zugänglich, ist jedoch seit mehreren Jahren aufgrund Einsturzgefahr gesperrt[7]. Die Fläche über der Höhle ist mit Natursteinen und einem Ausstellungsraum ausgestattet. Aus naturhistorischer Sicht erwähnenswert sind die in der Höhle entdeckten, versteinerten Reste von Wirbeltieren sowie eine dort lebende, endemische Spinnenart.[8]
  • Im Museo Casa Marco in Villaverde bekommt man die inseltypischen Produkte wie Kaktuslikör, Maulbeermarmelade, Majorero-Käse, Feigen und Töpferarbeiten.
  • Die Kapelle in Vallebrón aus dem 18. Jahrhundert ist der Señora de los Dolores und San Miguel Arcángel geweiht. Sie steht unter Denkmalschutz.[9]

Verkehr

Mit d​em Hafen i​n Corralejo besitzt d​ie Gemeinde La Oliva e​inen wichtigen Fährhafen m​it Verbindungen u​nter anderem n​ach Lanzarote u​nd Lobos.

Commons: La Oliva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Einwohnerzahlen des Instituto Nacional de Estadistica
  3. Juan Miguel Torres Cabrera, Patricia Lillo Puig: Guía de campo del Malpaís de la Arena y su entorno (PDF; 25,8MB). Cabildo Insular de Fuerteventura, 1996, ISBN 978-84-87461-43-9, S. 9 (spanisch).
  4. Consejería de Turismo, Cultura y Deportes: Casa de Los Coroneles. Bienes de Interés Cultural. Gobierno de Canarias, abgerufen am 26. Mai 2018 (spanisch).
  5. Consejería de Turismo, Cultura y Deportes: Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria. Bienes de Interés Cultural. Gobierno de Canarias, abgerufen am 26. Mai 2018 (spanisch).
  6. Consejería de Turismo, Cultura y Deportes: Cueva de Villaverde. Bienes de Interés Cultural. Gobierno de Canarias, abgerufen am 26. Mai 2018 (spanisch).
  7. Itziar Fernández: Abandono en la Cueva del Llano. In: laprovincia.es. La Provincia, 1. November 2014, abgerufen am 24. Mai 2021 (spanisch).
  8. Rolf Goetz, Birgit Borowski: Bildatlas kanarische Inseln. In: HB Bildatlas. HB Verlag, 2008, ISBN 978-3-616-06500-7, S. 88.
  9. Consejería de Turismo, Cultura y Deportes: Ermita de Nuestra Señora de los Dolores y San Miguel Arcángel. Bienes de Interés Cultural. Gobierno de Canarias, abgerufen am 26. Mai 2018 (spanisch).
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