Löwitz
Löwitz ist seit dem 7. Juni 2009 ein Ortsteil der Gemeinde Ducherow im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.
Löwitz Gemeinde Ducherow | |
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Höhe: | 7 m ü. NN |
Fläche: | 30,67 km² |
Einwohner: | 438 (31. Dez. 2007) |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 7. Juni 2009 |
Postleitzahl: | 17398 |
Vorwahl: | 039726 |
Geografie und Verkehr
Löwitz liegt westlich der Bundesstraße 109 und östlich der Bundesstraße 197. Anklam liegt etwa sieben Kilometer nördlich der Gemeinde. Die Bundesautobahn 20 ist über die Anschluss Neubrandenburg-Nord (ca. 23 km) zu erreichen. Den Süden der Gemeinde durchfließt der Große Landgraben.
Geschichte
Löwitz wurde urkundlich erstmals 1533 als Lowitz genannt. Der slawische Gründungsname wurde mit Rindenbach gedeutet.[1]
Gut Löwitz war von 1533 bis 1945 im Besitz der Familie von Schwerin, namentlich Christoffer von Schwerin bei der Ersterwähnung 1533. Ihm folgte sein Sohn Klaus. 1620 war dann Antonius Dettlow von Schwerin der Besitzer.
Auf dem alten Familiensitz wurde 1684 der später berühmte preußische Generalfeldmarschall Kurt Christoph von Schwerin geboren. Er wurde 1740 in den Grafenstand erhoben. Er fiel 1757 vor Prag.
1880 ließ Hans Graf von Schwerin hier von dem Berliner Baumeister Eduard Titz ein repräsentatives, historisierendes, zweigeschossiges Schloss mit verspielten Ecktürmen entwerfen und erbauen.[2] Der Park aus dem 17. Jahrhundert wurde nach 1880 neu gestaltet und mit einer noch vorhandenen Backsteinmauer umgeben. Vor dem Schloss stand ursprünglich das bekannte Standbild des Feldmarschalls Kurt von Schwerin, das dann nach Schwerinsburg versetzt wurde, nach dem Krieg am Museum in Greifswald stand und jetzt nach Entscheid der Familie von Schwerin im Deutschen Museum in Berlin steht.
Das Gut war zeitweise auch verpachtet. Hans von Schwerin-Löwitz und ab 1918 dessen Witwe Maria waren von 1888 bis 1932 im Besitz des Gutes, danach wurde es vom Ziethener Grafen von Schwerin verwaltet.[3] Während des Krieges wurde das Schloss als Lazarett genutzt, nach der Enteignung war es zuerst kurz Unterkunft für Flüchtlinge und Vertriebene, bis dann bald darauf die Nutzung als Kinderheim bis etwa 1964 erfolgte. Nach 1964 verfiel das Schloss und wurde 1987 teilweise beseitigt. Das Kinderheim wurde komplett nach Ducherow verlegt. Ein noch vorhandener Seitenflügel wurde dann nach 1990 auch entfernt.
Die weiteren Gutsgebäude wurden von den Neubauern der Bodenreform und später von der örtlichen LPG genutzt. Einige sind ruinös, andere, wie der Marstall am ummauerten Kirchhof sind noch recht gut in Schuss.
Am 1. Januar 1951 wurde die bisher eigenständige Gemeinde Schmuggerow eingegliedert.
1994/95 wurde der Park durch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme beräumt und neu gestaltet, sowie mit Informationstafeln versehen (hier als Quelle mit verwendet).
Am 13. Juni 2004 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Schwerinsburg nach Löwitz eingemeindet.[4]
Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Löwitz waren Schmuggerow, Sophienhof, Löwitz und Schwerinsburg.
Zeitgleich mit den Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Löwitz und Rathebur nach Ducherow eingemeindet.[5]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Ducherow
- Gutsanlage Löwitz
- Gutspark Löwitz mit Mauer und Gestaltungselementen
- Marstall Gut Löwitz
- Kirche Löwitz
Persönlichkeiten
- Dettlof von Schwerin (1650–1707), hessen-kasselscher und mecklenburgischer Generalleutnant
- Hans Bogislav von Schwerin (1683–1747), preußischer Diplomat, Verwaltungsbeamter und Landjägermeister
- Kurt Christoph Graf von Schwerin (1684–1757), preußischer Generalfeldmarschall, Besitzer des Gutes Schwerinsburg
- Hans Graf von Schwerin-Löwitz (1847–1918), Gutsbesitzer, deutscher Politiker und Offizier
Literatur
- Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (=Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S.
Weblinks
Einzelnachweise
- Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 84
- Eduard Titz auf bildindex.de; abgerufen am 10. Januar 2014
- Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 124, ISBN 3-88042-636-8
- StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009