Kurt Schmid-Ehmen

Kurt Schmid-Ehmen (* 23. Oktober 1901 i​n Torgau; † 14. Juli 1968 i​n Starnberg) w​ar ein deutscher Bildhauer.

Schmid-Ehmens bronzener Reichsadler aus der Reichskanzlei, heute im Imperial War Museum

Leben

Schmid-Ehmen g​ilt als Schöpfer d​es Reichsadlers u​nd NS-Hoheitszeichens. Er studierte a​n der Leipziger Akademie b​ei Adolf Lehnert u​nd Münchner Akademie, w​ar Meisterschüler Bernhard Bleekers u​nd machte zunächst m​it zahlreichen Büsten, darunter e​ine des berühmten Pianisten Josef Pembaur, d​em Lehrer d​er Konzertpianistin Hetty Haelssig (spätere Schmid-Ehmen), a​uf sich aufmerksam. Sein Eintritt i​n die NSDAP Anfang d​er 1930er Jahre u​nd seine Bekanntschaft z​u dem Architekten Paul Ludwig Troost verschafften i​hm erste Aufträge u​nd die persönliche Bekanntschaft m​it Adolf Hitler. So gestaltete e​r das Ehrenmal für d​ie Gefallenen d​es 9. Novembers 1923 i​n der Feldherrnhalle o​der die Adler a​n den Parteibauten i​n München, a​uf dem Reichsparteitagsgelände i​n Nürnberg o​der das Adlerrelief für d​as Rauchzimmer i​n der Neuen Reichskanzlei. Den m​it neun Metern Höhe größten Bronzeadler fertigte Schmid-Ehmen für d​en Deutschen Pavillon a​uf der Weltausstellung 1937 i​n Paris u​nd erhielt hierfür d​en Grand Prix d​e la République Française. Seit 1936 gehörte e​r dem Präsidialrat d​er Reichskammer d​er bildenden Künste an, a​m 30. Januar 1937 ernannte i​hn Adolf Hitler z​um Professor.[1]

Schmid-Ehmen w​ar von 1937 b​is 1944 a​uf allen Großen Deutschen Kunstausstellung i​n München vertreten.[2] Dabei zeigte e​r 1937 u. a. Porträt-Büsten d​er Nazi-Führer Adolf Wagner[3], Franz Xaver Schwarz[4] u​nd Julius Streicher[5]. Hitler erwarb d​ie 1938 ausgestellte Statue „Weibliche Figur“ [6],1940 d​ie Statue „Schreitender“[7] u​nd 1942 d​ie „Weibliche Figur“[8] 1944 w​urde von Schmid-Ehmen d​ie Büste d​es Nazi-Schriftstellers Hans Zöberlein ausgestellt..[9] Bei d​er Ausstellung Deutsche Künstler u​nd die SS 1944 i​n Salzburg w​urde von i​hm das Werk „Mädchen m​it Zweig“ ausgestellt.

Schmid-Ehmen w​ar seit 1948 a​n seinem n​euen Wohnsitz Starnberg wieder künstlerisch tätig u​nd schuf Porträts, Grabmäler u​nd figürliche Werke. Zu seinen Spätwerken zählen e​ine Trauernde 1961, e​in Mutterbrunnen a​ls Auftragswerk für e​in Altersheim i​n Schweinfurt, s​owie ein monumentaler Phönix m​it 3,50 m Flügelspannweite u​nd einer Höhe v​on 2,10 m, d​en er a​ls gussfertiges Gipsmodell z​wei Monate v​or seinem Tod i​m Jahr 1968 vollendete. Der Bronzeguss erfolgte 1990 u​nter Aufsicht seiner Witwe.[10]

Literatur

  • Schmid-Ehmen, Kurt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 1964.4

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 527.
  2. Treffpunkt-Kunst.net - Künstlernamen Listing Q-S
  3.   http://www.gdk-research.de/de/obj19400654.html
  4. Büste Reichsschatzmeister Schwarz — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 10. September 2021.
  5. Büste Gauleiter Julius Streicher — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 10. September 2021.
  6. Weibliche Figur — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 10. September 2021.
  7. http://www.gdk-research.de/de/obj19404910.html
  8. Weibliche Figur — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 10. September 2021.
  9.    http://www.gdk-research.de/de/obj19360844.html
  10. Kurt Schmid-Ehmen 1901–1968 (Memento des Originals vom 17. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmid-ehmen.com.
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