Kupferschattenkolibri
Der Kupferschattenkolibri oder Erzeremit (Glaucis aeneus, auch Glaucis aenea), gelegentlich auch Zimtbrust-Schattenkolibri genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), der in Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien und Ecuador vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]
Kupferschattenkolibri | ||||||||||||
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Kupferschattenkolibri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Glaucis aeneus | ||||||||||||
Lawrence, 1868 |
Merkmale
Der Kupferschattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 9 bis 10 cm, bei einem Gewicht der Männchen von ca. 3,0 bis 6,5 g und der Weibchen von ca. 3,6 g. Er ähnelt sehr dem Rotschwanz-Schattenkolibri (Glaucis hirsutus), ist aber etwas kleiner und hat einen etwas gebogeneren schwarzen Schnabel. Die Unterseite ist eher gelbbraun und weniger weißlich als beim Rotschwanz-Schattenkolibri. Die Oberseite ist bronzefarben bis kupfergrün. Die Kehle und der obere Teil der Brust des Männchens geht farblich nahtlos in den Bauch über. Die gezackten Säume am Oberschnabel kommen nur beim Männchen vor. Das Weibchen hat etwas kürzere Flügel als das Männchen und einen stärker gebogenen Schnabel ohne die Umzahnung. Jungvögel ähneln dem Rotschwanz-Schattenkolibri, haben einen gelbbraunen Überaugenstreif, Oberkopf und Nacken. Die Rückenfedern weisen oft gelbbraune bis weiße Flecken auf. Die Schirmfedern und die meisten Flügeldecken, sowie vielleicht etwas deutlicher die Steuerfedern haben ein tieferes weißes Dreieck an der Spitze.[2]
Verhalten und Ernährung
Der Kupferschattenkolibri bezieht seinen Nektar beispielsweise an Helikonien. Auch kleine Gliederfüßer, die er schwirrend einsammelt gehören zu seiner Nahrung. Diese findet er in Sekundärvegetation. Oft erbeutet er sie aus Spinnweben oder von Blättern und Zweigen. Meist jagt er die Insekten aber im Flug.[2]
Lautäußerungen
Der Gesang besteht aus einem hellklingenden abnehmenden Takt aus tsii-tsii-tsi-tsitstitsi Lauten. Unregelmäßig erweitert er diese mit einer Reihe von hochklingenden siii Tönen. Der Fluggesang besteht aus einem hellklingenden tsiit.[2]
Fortpflanzung
Die Brutsaison in Kolumbien dauert von Mai bis August, in Costa Rica von Januar bis August. Im Nordosten Costa Ricas soll sie sogar von Oktober bis August dauern. Berichte aus Panama sprechen von Nestern im Juni und Juli. Untersuchungen der Gonaden in Kolumbien weisen auf Aktivitäten im März und April hin. Das Nest ist ein kegelförmiger Kelch aus losen Pflanzenstangen mit Flechten und Pflanzenmaterial verziert. Ein Gelege besteht aus zwei Eiern und wird ca. 17 bis 19 Tage bebrütet. Die Entwicklung der Nestlinge verläuft ähnlich wie beim Rotschwanz-Schattenkolibri.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Der Kupferschattenkolibri bevorzugt gestörten Primärwald, dichten oder alten Sekundärwald, Waldränder, Dickicht und Gestrüpp, Sumpfwälder und Gebiete in der Nähe von Flüssen. Wahrscheinlich mag er eher leicht offenes Habitat im Gegensatz zu anderen sympatrischen Eremiten. In Costa Rica kommt er in Höhenlagen bis 750 Meter und in Kolumbien bis 800 Meter vor.[2]
Migration
Der Kupferschattenkolibri ist wahrscheinlich ein Standvogel.[2]
Etymologie und Forschungsgeschichte
Die Erstbeschreibung der Kupferschattenkolibri erfolgte 1868 durch George Newbold Lawrence unter dem wissenschaftlichen Namen Glaucis aeneus. Das Typusexemplar wurde von Auguste Endrés (1838–1874) in Costa Rica gesammelt.[3][A 1] 1831 führte Friedrich Boie die neue Gattung Glaucis ein.[4][A 2] Dieses Wort stammt vom griechischen Wort „glaukos γλαυκός“ für „blaugrau, glauk, hellgrün“ ab.[5] Der Artname »aeneus« leitet sich vom lateinischen »aes, aeris« für »bronzen, bronzefarben« ab.[6]
Literatur
- Christoph Hinkelmann, Guy Maxwell Kirwan, Peter Boesman: Bronzy Hermit (Glaucis aeneus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- George Newbold Lawrence: Description of Five New Species of Central American Birds. In: Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia. Band 19, Nr. 4, 1867, S. 232–234 (biodiversitylibrary.org).
- Friedrich Boie: Bemerkungen über Spezies und einige ornithologische Familien und Sippen. In: Isis von Oken. Band 24, 1831, S. 538–548 (biodiversitylibrary.org).
Weblinks
- Glaucis aeneus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2018.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 27. Dezember 2018.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Bronzy Hermit (Glaucis aeneus) in der Internet Bird Collection
- Kupferschattenkolibri (Glaucis aeneus) bei Avibase; abgerufen am 31. Dezember 2018.
- Glaucis aeneus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 31. Dezember 2018.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Bronzy Hermit (Glaucis aeneus)
- Kupferschattenkolibri (Glaucis aeneus) in der Encyclopedia of Life. Abgerufen am 31. Dezember 2018 (englisch).
Einzelnachweise
- IOC World Bird List Hummingbirds
- Christoph Hinkelmann u. a.
- George Newbold Lawrence, S. 232
- Friedrich Boie, S. 545
- James A. Jobling, S. 174
- James A. Jobling, S. 33.
Anmerkungen
- Auch wenn der Band von Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia das Jahr 1867 ausweist, erschien der Artikel erst 1868.
- Boie schrieb der neuen Gattung Trochilus brasiliensis Latham, 1790 ein Synonym für den Rotschwanz-Schattenkolibri (Glaucis hirsutus (Gmelin, JF, 1788)), Trochilus ruficollis Vieillot, 1817 ein Synonym für denn Goldsaphirkolibri (Hylocharis chrysura (Shaw, 1812)), Trochilus Azara Vieillot, 1817 ein Synonym für den Blaubartkolibri (Heliomaster furcifer (Shaw, 1812)), den Rotschwanz-Schattenkolibri Trochilus hirutus Gmelin, JF, 1788, Trochilus dominicus Gmelin, JF ein Synonym für den Dominikanermangokolibri (Anthracothorax dominicus (Linnaeus, 1766)), Trochilus ruber Gmelin, JF ein Synom für den Roter Zwergschattenkolibri (Phaethornis ruber (Linnaeus, 1758)), Trochilus longirostris Vieillot, 1801 ein Synonym für den Rosenkehlkolibri (Heliomaster longirostris (Audebert & Vieillot, 1801)), Trochilus cinereus Gmelin, JF, 1788 ein Synonym für den Graubrust-Degenflügel (Campylopterus largipennis (Boddaert, 1783)) und Trochilus margaritaceus Gmelin, JF, 1788 ein Synonym für den Dominikanermangokolibri zu.