Kumpfmühle (Nabburg)

Kumpfmühle i​st ein Ortsteil d​er Stadt Nabburg i​m Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).

Kumpfmühle
Stadt Nabburg
Höhe: 410 m
Postleitzahl: 92507
Vorwahl: 09433
Kumpfmühle (Bayern)

Lage von Kumpfmühle in Bayern

Kumpfmühle (2016)

Geografie

Kumpfmühle l​iegt an d​er Staatsstraße 2040, ungefähr fünf Kilometer südöstlich v​on Nabburg a​m Zitterbach, d​er etwa 6 Kilometer weiter nordöstlich a​m Nordhang d​es 492 Meter h​ohen Ottenbierl entspringt u​nd sich 6 Kilometer weiter südwestlich m​it dem Gaisgraben vereinigt u​nd bei Wölsenberg i​n die Naab mündet.

Geschichte

Im Jahre 1630 erscheint die Kumpfmühle in einer Steuerbeschreibung des Pflegeamtes Nabburg als mit Mannschaft und Niedergerichtsbarkeit zu Eckendorf gehörige Mühle im Besitz des Conrad von Knöringen. 1676 verkaufte Hans Friedrich von Knöringen Eckendorf mit der Kummpfmühle an seinen Pächter Hans Leonhard Zeller. Nach dessen Tod ging der Besitz an Wilhelm und Hans Georg Haller von Hallerstein, wo er bis 1725 verblieb. Ihnen folgte Johann Andrä Kammerpauer, Gertrud Clementine Freifrau von Morgen, Karl Freiherr von Schönstätt (1813). Um die Ausübung der Niederen Gerichtsbarkeit gab es zu Beginn des 19. Jahrhunderts zähe Kämpfe, die damit endeten, dass Kumpfmühle als Teil von Eckendorf 1827 zum Landgericht Nabburg gelangte.[1]

1808 h​atte die Kumpfmühle e​in Anwesen, i​hr Inhaber w​ar Bartholomäus Brenner. Gerichtbar gehörte s​ie zur Hofmark Neusath.[2]

1811 wurde Kumpfmühle als zum Steuerdistrikt Girnitz und zur Obmannschaft Diendorf gehörig aufgeführt.[3] Nach der Reform von 1818, die zum Ziel hatte die Verwaltungsstrukturen zu vereinfachen, gehörte Kumpfmühle zur neu gebildeten Ruralgemeinde des offenen Landes Diendorf.[4] Ab 1827 gelangte Kumpfmühle zusammen mit Eckendorf unter die Gerichtsbarkeit des Staates.[5] 1828 gehörte Kumpfmühle mit einem Wohngebäude, einer Familie und vier Einwohnern zur Landgemeinde Diendorf, zur Filialkirche in Perschen und zur katholischen Schule in Perschen. Alle Einwohner waren katholisch.[6]

Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) gehörte Kumpfmühle zur Filialkirche Perschen und damit zur Pfarrei Nabburg. Es hatte ein Haus und 8 Einwohner.[7] 1964 hatte Kumpfmühle zwei Wohngebäude und vier Einwohner und gehörte zur Landgemeinde Diendorf und zum Landkreis Nabburg.[8] Zum 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Nabburg aufgelöst und Kumpfmühle gelangte als Teil der Gemeinde Diendorf in den neu gebildeten Landkreis Schwandorf. Am 1. Januar 1975 wurde Kumpfmühle als Teil der Gemeinde Diendorf in die Stadt Nabburg eingegliedert.[9]

2013 g​ibt es i​n Kumpfmühle e​ine Familie, d​ie Ferien a​uf dem Bauernhof anbietet.[10]

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 159–162
  2. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 347
  3. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 398, 409
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 412
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 387
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 419
  7. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 352
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 418
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
  10. http://www.bauernhofurlaub-kumpfmuehle.de

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
Commons: Kumpfmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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