Haselhof (Nabburg)

Haselhof i​st ein Ortsteil d​er Stadt Nabburg i​m Oberpfälzer Landkreis Schwandorf (Bayern).

Haselhof
Stadt Nabburg
Höhe: 470 m
Postleitzahl: 92507
Vorwahl: 09433
Haselhof (Bayern)

Lage von Haselhof in Bayern

Geografie

Haselhof l​iegt ungefähr 3,5 Kilometer nördlich d​er Staatsstraße 2156, e​twa 4 Kilometer nordöstlich d​er Bundesautobahn 93 u​nd ungefähr 5 Kilometer nordöstlich v​on Nabburg a​m Ufer d​es Richtmühlbachs, d​er etwa 2 Kilometer östlich v​on Haselhof a​m Nordwesthang d​es 567 Meter h​ohen Häuslberges b​ei Tauchersdorf entspringt u​nd ungefähr 4 Kilometer weiter südwestlich i​n den Kurmhofbach mündet, d​er nach e​inem weiteren Kilometer b​ei Perschen i​n die Naab mündet.

Geschichte

Haselhof (auch: Haslhof, Haßlhof) war die herrschaftliche Schweizerei des freieigenen Landsassengutes Neusath. In Herdstättenbescheiden von 1721 wird Haselhof mit 200 Stück Vieh, 4 Häusern, 4 Feuerstätten und von 1762 mit 5 Herdstätten und 2 Inwohnern aufgeführt.[1]

Haselhof gehörte zum Patrimonialgericht Neusath. Als sich der Besitzer von Neusath, der kurbayerische Oberstleutnant à la suite, Karl Baron von Riedl, 1813 und sein Erbe Karl Franz Freiherr von Lichtenstein, 1817 um die Umwandlung des Patrimonialgerichts Neusath in ein Ortsgericht Neusath bemühten und dies 1817 erreichten, gehörte Haselhof zu diesem Ortsgericht. 1818 wurden die Ortsgerichte aufgelöst und Haselhof gehörte 1819 wieder zum neu genehmigten Patrimonialgericht Neusath des Freiherrn von Lichtenstein.[2] 1848 erlosch die standesherrliche Gerichtsbarkeit in Bayern und die Jurisdiktionsrechte fielen an den Staat.[3]

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde zum Zweck der Steuererhebung das Land vermessen, der Besitz wurde erfasst, Kataster wurden hergestellt. Es begannen sich in Bayern Gemeinden herauszubilden. 1811 gab es im Landgericht Nabburg 58 Steuerdistrikte, einer davon war Perschen. Zum Steuerdistrikt Perschen gehörten außer Perschen selbst Neusath, Namsenbach, Haselhof und Richtmühle.[4] Außerdem gehörte Haselhof zur Obmannschaft Tauchersdorf.[5]

1828 gehörte Haselhof z​ur Landgemeinde Diendorf, z​ur Filialkirche i​n Perschen u​nd zur katholischen Schule i​n Perschen u​nd hatte 4 Wohngebäude u​nd 5 Familien. Alle Einwohner w​aren katholisch.[6]

Zum Stichtag 23. März 1913 (Osterfest) gehörte Haselhof zur Pfarrei Nabburg, Filiale Perschen. Es hatte 6 Häuser und 32 Einwohner.[7] 1964 hatte Haselhof 5 Wohngebäude und 21 Einwohner und gehörte zur Landgemeinde Diendorf und zum Landkreis Nabburg.[8] Zum 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Nabburg aufgelöst und Haselhof gelangte als Teil der Gemeinde Diendorf in den neu gebildeten Landkreis Schwandorf. Am 1. Januar 1975 wurde Haselhof als Teil der Gemeinde Diendorf in die Stadt Nabburg eingegliedert.[9] Am 31. Dezember 1990 hatte Haselhof 25 Einwohner und gehörte zur Pfarrei Nabburg.[10]

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 356
  2. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 415
  3. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 219, 389
  4. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 396–401
  5. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 409
  6. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 418, 419, 425
  7. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 352
  8. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 418
  9. Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7, S. 435
  10. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 413

Literatur

  • Elisabeth Müller-Luckner, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 50, Nabburg, München 1981, ISBN 3-7696-9915-7
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