Kronmühle (Püchersreuth)

Kronmühle w​ar ein Gemeindeteil v​on Püchersreuth i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab d​es bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz.

Kronmühle
Gemeinde Püchersreuth
Höhe: 422 m ü. NHN
Einwohner: 0 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 92715
Vorwahl: 09602

Geographische Lage

Kronmühle l​ag 2,5 k​m nordwestlich v​on Püchersreuth a​n der Schlattein e​twa in d​er Mitte zwischen Botzersreuth u​nd Stöberlhof.[2]

Geschichte

Kronmühle (auch: mül zu Kronsperg, Kronspergmüll, Cronmühl, Cronspergmuhl, Cronmuhl, Cronsperger muhl) wurde im Salbuch von 1366 erwähnt. Im Zinsregister von 1514 und im Urbar von 1602 wurde Kronmühle mit einem Müller aufgeführt.

Kronmühle gehörte zur lobkowitzischen Herrschaft Störnstein-Neustadt. Zu dieser Herrschaft gehörten die Ortschaften Haidmühle, Sauernlohe, Neustadt an der Waldnaab, Störnstein, Wiedenhof, Aich, Roschau, Görnitz, Harlesberg, Altenstadt an der Waldnaab, Mühlberg, Denkenreuth, Ernsthof, Lanz, Oberndorf, Rastenhof, Wöllershof, Botzersreuth, Kronmühle, Sankt Quirin. Außerdem gehörte das Gebiet von Waldthurn mit 28 Dörfern und Einöden zu dieser Herrschaft. 1641 wurde Störnstein-Neustadt unter Wenzel Eusebius von Lobkowicz zur gefürsteten Grafschaft erhoben.[3]

Das Urbar von 1653 und das Untertanenverzeichnis von 1741 nannten die Kronmühle mit einer Mühle und einer Mannschaft. 1742 gab es in der Kronmühle 2 Ochsen, 3 Kühe, 3 Jungrinder, 1 Muttersau, 2 Frischlinge und 2 Bienenvölker. Das Mannschaftsregister verzeichnete die Kronmühle mit einer Mühle und einem Herrschaftsuntertan.[4]

1807 verkaufte Fürst Franz Josef v​on Lobkowitz Herzog z​u Raudnitz d​ie gefürsteten Grafschaft Störnstein-Neustadt a​n die Krone Bayern.[3]

Die Einöde Kronmühle gehörte zum Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten Steuerdistrikt Lanz. Lanz war gleichzeitig unmittelbare Landgemeinde, die zusätzlich den Steuerdistrikt Wöllershof enthielt. Zur Gemeinde Lanz gehörten Botzersreuth, Dürrmaulmühle, Ernsthof, Kronmühle, Lanz, Oberndorf, Sankt Quirin, Rastenhof, Reisersdorf und Wöllershof.

1929 w​urde Kronmühle i​n die n​eu errichtete Pfarrei Neustadt a​n der Waldnaab eingepfarrt.[3]

1950 wurde Kronmühle in die Gemeinde Ilsenbach eingegliedert.[5] Kronmühle wurde als Ortsteil der Gemeinde Ilsenbach am 1. Januar 1972 in die Gemeinde Püchersreuth eingegliedert.[4] Im Ortsverzeichnis Bayern wurde Kronmühle 1970 mit einem Bewohner aufgeführt und 1987 als unbewohnt.[6][7] Im Bayernatlas von 2019 war Kronmühle nicht mehr verzeichnet.[8]

Einwohnerentwicklung in Kronmühle ab 1817[9]

1817–1913
JahrEinwohnerGebäude
1817121[4]
1838101[10]
187168[11]
188591[12]
190051[13]
191371[14]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
192571[15]
195031[16]
196111[17]
19701k. A.[6]
1987--[7]
2011-k. A.[1]

Einzelnachweise

  1. atlas.zensus2011.de
  2. Kronmühle historische Karte bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. September 2019.
  3. Heinrich Ascherl: Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a.d. Waldnaab., Herausgeber: Stadt Neustadt a. d. Waldnaab, 1982, S. 20, 125, 397
  4. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 32, 375–376, 436, 449
  5. Zeittafel Ilsenbach bei Webseite von Ilsenbach. Abgerufen am 5. September 2019.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 132 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 264 (Digitalisat).
  8. Kronmühle bei Bayernatlas. Abgerufen am 12. September 2019.
  9. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  10. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 351 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 907, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 854 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 886 (Digitalisat).
  14. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 567 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 564 (Digitalisat).
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