Ernsthof (Störnstein)

Ernsthof i​st ein Gemeindeteil v​on Störnstein i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab d​es bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz.

Ernsthof
Gemeinde Störnstein
Höhe: 448 m ü. NN
Einwohner: 5 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl: 92721
Vorwahl: 09602

Geographische Lage

Ernsthof liegt zwischen der Schlattein im Norden und dem Reiserbach im Süden auf dem Osthang des Ketzerrang. Beide Bäche münden in die Waldnaab die 1 km westlich von Ernsthof von Norden nach Süden fließt.

Ernsthof liegt 1 km westlich von Lanz und 2,5 km nordwestlich von Störnstein. 500 m südlich von Ernsthof verläuft die Staatsstraße 2172.[2]

Geschichte

Ernsthof (auch: Ernnsthoff) wurde im Zinsregister von 1514 als Einödhof mit dem Namen Siebenreuth erwähnt. Im Urbar aus dem Jahr 1602 erschien Ernsthof mit 2 Höfen.[3]

Ernsthof gehörte zur lobkowitzischen Herrschaft Störnstein-Neustadt. Zu dieser Herrschaft gehörten die Ortschaften Haidmühle, Sauernlohe, Neustadt an der Waldnaab, Störnstein, Wiedenhof, Aich, Roschau, Görnitz, Harlesberg, Altenstadt an der Waldnaab, Mühlberg, Denkenreuth, Ernsthof, Lanz, Oberndorf, Rastenhof, Wöllershof, Botzersreuth, Kronmühle, Sankt Quirin. Außerdem gehörte das Gebiet von Waldthurn mit 28 Dörfern und Einöden zu dieser Herrschaft.

1641 wurde Störnstein-Neustadt unter Wenzel Eusebius von Lobkowicz zur gefürsteten Grafschaft erhoben. Das Herrschaftsgebiet war in 4 Viertel geteilt: Neustädter Viertel, Altenstädter Viertel, Denkenreuther Viertel und Oberndorfer Viertel. Ernsthof gehörte zum Denkenreuther Viertel.[4]

Das Urbar aus dem Jahr 1653 verzeichnete Ernsthof mit 2 Mannschaften. Im Steuerbuch von 1742 wurde Ernsthof aufgeführt mit 2 Höfen, 2 Pferden, 4 Ochsen, 9 Kühen, 12 Jungrindern, 2 Muttersauen, 5 Frischlingen und 23 Schafen. 1797 hatte Ernsthof 2 Höfe und 2 Herrschaftsuntertanen.[3]

1807 verkaufte Fürst Franz Josef v​on Lobkowitz Herzog z​u Raudnitz d​ie gefürsteten Grafschaft Störnstein-Neustadt a​n die Krone Bayern.[4]

Die Einöde Ernsthof gehörte zum Anfang des 19. Jahrhunderts gegründeten Steuerdistrikt Lanz. Lanz war gleichzeitig unmittelbare Landgemeinde, die zusätzlich den Steuerdistrikt Wöllershof enthielt. Zur Gemeinde Lanz gehörten Botzersreuth, Dürrmaulmühle, Ernsthof, Kronmühle, Lanz, Oberndorf, Sankt Quirin, Rastenhof, Reisersdorf und Wöllershof. Zusammen mit der Gemeinde Lanz wurde Ernsthof am 1. Januar 1972 in die Gemeinde Störnstein eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung in Ernsthof ab 1817

1817–1913
JahrEinwohnerGebäude
1817203[3]
1838233[5]
18712610[6]
188581[7]
190091[8]
1913102[9]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
1925192[10]
1950242[11]
1961152[12]
19709k. A.[13]
1987112[14]
20115k. A.[1]

[15]

Commons: Ernsthof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. atlas.zensus2011.de
  2. Ernsthof bei Bayernatlas. Abgerufen am 24. August 2019.
  3. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 372, 439
  4. Heinrich Ascherl: Geschichte der Stadt und Herrschaft Neustadt a.d. Waldnaab., Herausgeber: Stadt Neustadt a. d. Waldnaab, 1982, S. 20, 80, 125, 197, 332
  5. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 361 (Digitalisat).
  6. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 907, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 854 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 886 (Digitalisat).
  9. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 587 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 764 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 565 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 132 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 265 (Digitalisat).
  15. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
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