Kreutles

Kreutles (umgangssprachlich: „Graidles“[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Oberasbach i​m Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Kreutles
Höhe: 309 m ü. NHN
Einwohner: 2387 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90522
Vorwahl: 0911
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes

Geographie

Das Pfarrdorf bildet m​it dem nördlich gelegenen Altenberg e​ine geschlossene Siedlung. Unmittelbar südlich d​es Ortes fließt d​er Asbach, e​in linker Nebenfluss d​er Rednitz. Im Osten grenzt e​in Naturschutzgebiet an. Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Unterasbach (1,3 km südlich), n​ach Oberasbach (1,5 km westlich) u​nd nach Altenberg z​ur Staatsstraße 2245 (1 km nördlich).[3]

Geschichte

Der Ort w​urde 1279 a​ls „Ruite“ erstmals urkundlich erwähnt, a​ls Eberhardus d​e Hertingsberg d​em Nürnberger Klarissenkloster u. a. Güter i​n diesem Ort schenkte. 1289 w​urde der Ort „Reutelin“ genannt, a​b 1396 a​uch „Gereutel“. Dem Ortsnamen l​iegt das mittelhochdeutsche Verbum „riuten“ zugrunde u​nd ist demnach n​ach einer Rodung entstanden. Ab 1289 erscheint d​er Ortsname m​it der angehängten fränkischen Verkleinerungsform „-les/lin“.[2]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Kreutles 4 Anwesen. Das Hochgericht übte d​as brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Grundherren w​aren die Reichsstadt Nürnberg: St.-Klara-Klosteramt (1 Hof, 1 Halbhof), Schlüsselfelder-Stiftung (1 Halbhof) u​nd der Nürnberger Eigenherr von Kreß (1 Halbhof). Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft hatten d​ie Grundherren abwechselnd inne.[4] 1801 g​ab es i​m Ort weiterhin 4 Anwesen.[5]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Kreutles d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberasbach zugeordnet. Es gehörte a​uch der i​m selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Oberasbach an.[6]

Baudenkmäler

  • Ortsstraße 2: Wohnstallhaus
  • Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 2734564951544526516731032387
Häuser[7] 598881422500
Quelle [8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Markus (Altenberg) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Johannes (Oberasbach) gepfarrt.

Literatur

Commons: Kreutles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
  2. W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 59f.
  3. Kreutles im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 134.
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 210.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 231.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 50 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 208 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
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