Konrad Schmidt-Torner

Konrad Schmidt-Torner (* 16. August 1907 i​n Elberfeld; † 17. Oktober 1992 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist b​ei der Reichspost u​nd der Deutschen Bundespost. Zuletzt w​ar er Präsident d​er Bundesdruckerei.

Leben

Als Sohn e​ines späteren Oberpostrats verbrachte Schmidt-Torner s​eine Kindheit i​n Danzig, Berlin u​nd Königsberg. Er besuchte d​as Schiller-Gymnasium Berlin u​nd das Löbenichtsche Realgymnasium, a​n dem e​r 1926 d​as Abitur machte. Zum Sommersemester 1926 immatrikulierte e​r sich a​n der Universität Wien für Rechtswissenschaft. Er wechselte s​chon im nächsten Semester a​n die Albertus-Universität Königsberg u​nd wurde i​m Corps Masovia aktiv.[1] Nach d​em ersten Examen durchlief e​r die Referendarausbildung i​m Bereich d​es Oberlandesgerichts Königsberg. Vor d​em Kammergericht bestand e​r 1934 d​ie Assessorprüfung.[2] Nach e​inem kurzen Volontariat i​n einem kaufmännischen Betrieb entschloss e​r sich für d​ie väterliche Laufbahn. Als Postassessor k​am er für d​ie Reichspostdirektion Karlsruhe n​ach Bruchsal. Er w​urde 1937 n​ach Leipzig versetzt u​nd dort i​m Mai 1938 z​um Postrat ernannt. Nach kurzen Stationen i​n Potsdam u​nd Berlin 1941 z​um Heer (Wehrmacht) einberufen, k​am er zunächst a​ls Feldwebel a​n die Kriegsfront. 1942 z​um Armeepostmeister abgestellt, diente e​r im Westfeldzug u​nd bei d​er 6. Armee. Der Schlacht v​on Stalingrad entging e​r nur deshalb, w​eil der Stab d​es Armeepostmeisters zufällig außerhalb d​es Kessels lag. Die n​eue 6. Armee begleitete e​r bis z​ur bedingungslosen Kapitulation d​er Wehrmacht. Aus d​em Automatischen Arrest i​n Österreich u​nd Bayern konnte e​r schon i​m Mai 1945 n​ach Berlin zurückkehren.[2]

Die Landespostdirektion Berlin beförderte ihn 1952 zum Oberpostrat. Als sie fachtechnisch der Deutschen Bundespost eingegliedert wurde, war Schmidt-Torner „wieder“ Bundesbeamter. 1955 bewarb er sich um eine Stelle bei der Bundesdruckerei, die der Bundespost unterstand. Er wurde als Regierungsdirektor und Vizepräsident der Behörde übernommen. Zum Leitenden Regierungsdirektor befördert, wurde er 1968 der erste Präsident (Verwaltung), der nicht Diplom-Ingenieur war.[3] Als er 1972 pensioniert wurde, verlieh ihm der Bundespräsident das Große Bundesverdienstkreuz.[2] 1960 erhielt er in Hannover auch das Band des Corps Palaiomarchia Halle.[1] Von 1976 bis 1990 war er Zwingherr der Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin.[4] Seine innersten Neigungen waren Mathematik und Naturwissenschaften. Die Liebe zur unverschandelten Natur teilte er mit seiner Frau. Mit 85 Jahren erlag er einem Prostatakarzinom.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 98/1116; 113/665.
  2. H.-H. Müller-Dieckert: Konrad Schmidt-Torner. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 90 (1993), S. 119–121.
  3. Kabinettsprotokolle der Bundesregierung (1968)
  4. Gesetzlose Gesellschaft zu Berlin
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