Kleinenbroich

Kleinenbroich ist eine ehemalige Gemeinde am Niederrhein. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde sie 1975 in die Stadt Korschenbroich (Rhein-Kreis Neuss) eingemeindet.

Kleinenbroich
Höhe: 41 m
Fläche: 12,58 km²
Einwohner: 10.288 (2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 818 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 41352
Vorwahl: 02161
Karte
Lage von Kleinenbroich in Korschenbroich

Das „-broich“ im Ortsnamen wird mit langem „o“ ausgesprochen, das „i“ ist ein Dehnungszeichen.

Geographische Lage

Kleinenbroich grenzt im Norden an Schiefbahn (Willich) und Kaarst, im Osten an Vorst (Kaarst), im Süden an Glehn (Korschenbroich) und im Westen an Korschenbroich und Pesch (Korschenbroich). Die nächstgelegenen größeren Städte sind: Mönchengladbach, Krefeld, Düsseldorf und Neuss.

Geschichte

Der Name Kleinenbroich kommt von dem alten Wort „Bruch“, was Moor bedeutet. Im Mittelalter war der Dingstuhl Kleinenbroich ein Teil des kurkölnischen Amtes Liedberg. Ursprünglich war hier ein Waldgebiet, da die neue Siedlung auf Rodungsland entstanden war. Die Maternuskapelle wurde erstmals im Jahre 1160 erwähnt. Sie gehörte ursprünglich zur Pfarrei Büttgen. 1794 besetzten die französischen Revolutionstruppen Kleinenbroich. Dadurch erlangte 1799 die Maternuskapelle als Pfarrei Dionysius ihre Selbständigkeit. 1815 kam Kleinenbroich an das Königreich Preußen.

In den 1860er Jahren wurde die Kirche St. Dionysius, 1980 das Martin-Luther-Haus erbaut.

Die Gemeinde Kleinenbroich gehörte zunächst dem Kreis Gladbach an und kam 1929 zum Landkreis Grevenbroich-Neuß. Sie bestand aus den Ortschaften Kleinenbroich, Eickerend, Rhedung/Martinshütte, Eschert, Hasseldamm und Überseite. Seit dem 1. Januar 1975 gehört Kleinenbroich zu Korschenbroich.[2]

JahrEinwohner
1961 3.748
1964 4.324
1970 5.962
1974 7.102
2005 10.361
2006 10.344
2011 11.058
2014 10.288
2021 11.034

Kultur

Kleinenbroich ist über seine Grenzen hinaus besonders durch den aktiven Karnevalsverein bekannt. Die örtliche Sebastianus-Bruderschaft schaut auf eine über 300-jährige Tradition zurück. Im Vergleich zu anderen Kommunen in der näheren Umgebung feiert man in Kleinenbroich zweimal jährlich Kirmes. Das Schützenfest auf dem Kirmesplatz an der Matthiasstraße findet stets eine Woche nach Pfingsten statt; zudem wird nochmals am zweiten Oktoberwochenende Brauchtum gepflegt.

Infrastruktur

Kleinenbroich liegt verkehrsgünstig mit fünf Autobahnen (A 44, A 46, A 52, A 57 und A 61) in der direkten Umgebung und zwischen den naheliegenden Flughäfen Düsseldorf und Mönchengladbach. Außerdem hat Kleinenbroich mit dem Bahnhof Kleinenbroich Anschluss an das Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr. Der Bahnhof wird von der Linie S 8 bedient, die von Mönchengladbach über Neuss, Düsseldorf und Wuppertal nach Hagen fährt. Seit dem Fahrplanwechsel 12/2016 hält auch die Linie RE4, welche von Aachen über Mönchengladbach, Düsseldorf, Wuppertal, Hagen bis nach Dortmund fährt zweimal am Tag in Richtung Dortmund im Bahnhof Kleinenbroich, damit die DB Regio NRW der Anzahl an Reisenden und Pendlern gerecht werden kann.

Wirtschaft

Im Gewerbegebiet Püllenweg im Westen Kleinenbroichs haben sich in den letzten Jahren viele kleine und mittelständische Handels- und Handwerksbetriebe unter anderem aus den Branchen Metallverarbeitung, KFZ-Zulieferung und Umwelttechnik angesiedelt. Das Lebensmitteleinzelhandelscluster mit Edeka, Lidl, Netto, Aldi und TrinkGut fungiert als Einkaufsmagnet für die umliegenden Stadtteile.

Persönlichkeiten

  • Joseph Hülser (1819–1850), Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule
  • Quintilian Borren (1855–1927), Laienbruder im Franziskanerorden und Architekt
  • Heinrich Schipperges (1918–2003), Medizinhistoriker und Medizintheoretiker
  • Hans-Hubert „Berti“ Vogts (* 1946), Fußballspieler und -trainer, hat immer noch ein Haus im Stadtteil Düppheide und besucht regelmäßig seine Familie und Freunde aus der Heimat
Commons: Kleinenbroich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unsere Stadt - Zahlen & Fakten. Stadt Korschenbroich, abgerufen am 4. Juni 2015.
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 295.
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