Klappermühle (Mitteleschenbach)

Klappermühle (mundartlich: Glawamühl[1]) i​st ein Wohnplatz d​er Gemeinde Mitteleschenbach i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Seit 1885 zählt d​er Ort z​um Gemeindeteil Mitteleschenbach.

Klappermühle
Höhe: 395 m ü. NHN
Postleitzahl: 91734
Vorwahl: 09871

Geografie

Die Einöde i​st als Haus Nr. 1 u​nd 2 d​es Klappermühlweges aufgegangen. Sie l​iegt am Altbach, d​er ein rechter Zufluss d​es Erlbachs ist. 0,25 km nordöstlich l​iegt der Haselmühlweiher, unmittelbar südöstlich d​as Drudenbrünnlein.[2]

Geschichte

Der Ort w​urde als „Swad(er)můl“ i​m Eichstätter Salbuch, d​as um 1300 entstanden ist, erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort i​st das mittelhochdeutsche Wort „swateren“ (= rauschen, klappern). Der Ort gehörte v​on Anfang a​n zum eichstättischen Amt Wernfels.[3]

1732 w​urde sie i​n den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen a​ls „Klappermühl“ erwähnt, d​ie den Herren v​on Lentersheim unterstand, ehemals z​um Kastenamt Gunzenhausen gehört h​aben soll.[4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts gehörte d​ie Klappermühle z​ur Realgemeinde Mitteleschenbach. Es h​atte das Rittergut Altenmuhr d​er Herren v​on Lentersheim a​ls Grundherrn. Unter d​er preußischen Verwaltung (1792–1806) d​es Fürstentums Ansbach erhielt d​ie Klappermühle b​ei der Vergabe d​er Hausnummern d​ie Nr. 90 u​nd 91 d​es Ortes Mitteleschenbach.[5][6][7] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Windsbach.[8]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts Klappermühle d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mitteleschenbach u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mitteleschenbach zugeordnet.[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001837001840001861001871001885
Einwohner 697713
Häuser[* 1] 122
Quelle [10][11][12][13][14]

Religion

Der Ort b​lieb auch n​ach der Reformation katholisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind nach St. Margareta (Windsbach) gepfarrt, d​ie Einwohner römisch-katholischer Konfession n​ach St. Nikolaus (Mitteleschenbach).

Literatur

Einzelnachweise

  1. R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: glawɒmǖl.
  2. Klappermühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 190I no 165 fol. 31’. Zitiert nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 22525 no 21 fol. 96’f. Zitiert nach R. Schuh: Gunzenhausen, S. 159.
  5. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 888.
  6. Johann Bernhard Fischer: Klappermühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 406 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 145.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1001.
  9. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 168.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 150 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1043, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1131 (Digitalisat).

Anmerkungen

  1. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als Häuser bezeichnet und 1837 und 1885 als Wohngebäude.
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