Kirche Zum Heiligen Kreuz (Meiningen)
Die Kirche Zum Heiligen Kreuz, auch Kreuzkirche genannt, ist eine evangelisch-lutherische Kirche in der Kreisstadt Meiningen in Südthüringen. Sie gehört zur Kirchgemeinde Meiningen im Kirchenkreis Meiningen der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Geschichte
Die Kirche Zum Heiligen Kreuz ist der Nachfolgebau einer 1952 in der Leipziger Straße 42 im Stadtteil Nordstadt errichteten Kirchsaalbaracke. Die stetige Ausdehnung der Stadt nach Norden verlangte eine neue Kirche für die dortigen Stadtteile Nordstadt und Jerusalem. Die Kirchsaalbaracke benannte man nach der unweit im Spätmittelalter existierenden und im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Siechenkirche „Zum Heiligen Kreuz“. Die Kirchsaalbaracke galt zunächst als Provisorium und sollte später durch einen angemessenen Neubau ersetzt werden.
Nachdem der 1974 begonnene Kirchenneubau wegen örtlichen Befindlichkeiten gestoppt wurde, erbaute man schließlich in den Jahren 1975 bis 1978 mit Mitteln eines von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) finanzierten Bauprogramms die neue Kreuzkirche einen knappen Kilometer entfernt an einem neuen Standort ebenfalls in der Leipziger Straße. 75 % der Baukosten trug die Württembergische Partnerkirche mittels der Limex-Bau Export-Import. Zu DDR-Zeiten war der Neubau einer Kirche ein seltener Fall.[1] Architekt war Carl Landgraf, die Bauaufsicht führte Kirchenbauoberamtmann Rolf Wolfram. 1977 erfolgte der Einbau der Orgel. Die Weihe fand mit einem festlichen Gottesdienst am 16. April 1978 statt.[2] Der Glockenträger mit der vom Vorgängerbau stammenden Glocke wurde 1988 eingeweiht. Von 1993 bis 2000 wurden Modernisierungsarbeiten durchgeführt und das Dach mit Kupferplatten neu gedeckt. Die Kreuzkirche wird insbesondere für Gottesdienste für die in den umliegenden Stadtteilen lebenden Christen, für Konfirmationen und Jugendgottesdienste sowie als Begegnungsstätte verschiedener Kulturen genutzt.
Bauwerk
Die Kirche Zum Heiligen Kreuz befindet sich im Stadtteil Nordstadt unweit des Stadtteiles Jerusalem nahe der Bundesstraße 19. Das außen schlichte Bauwerk entspricht dem DDR-Baustil der 1970er Jahre, versehen mit großflächigen Fenstern mit quadratischen Betonsprossen an der Westseite. Die fensterlose Nordseite ziert ein großes kupfernes Kreuz und die Eingangstür besitzt ein Nagelkreuz, beides geschaffen vom Meininger Kunstschmied Klaus Tenner.[2] Im Innern bietet die Kirche Platz für 150 Personen. Die künstlerische Gestaltung der sakralen Einrichtung in Holz und Kupfer erfolgte durch Elly-Viola Nahmmacher aus Greiz.[2] Die Altarwand ist mit Natursteinblenden und sieben Kerzenhaltern in Form von Fackeln versehen. Die Vorderseite des Altars hat sie dem Thema „Wandelndes Gottesvolk“ gewidmet.[1] Am Kanzelpult sind die Symbole der Trinität Gott der Vater, Jesus Christus und Heiliger Geist angebracht. Christus ist gleichermaßen als Gekreuzigter und Auferstanderner aus einem Atomkern steigend überlebensgroß dargestellt.
Die Glocke hängt außerhalb des Kirchengebäudes in einer Glocken-Stele, die der Glocken-Stele der Versöhnungskirche in Gotha-West nachempfunden ist. Die Bronzeglocke mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern besitzt den Ton es und wurde 1646 von Jacob Koignen in Erfurt für die Kirche in Behrungen gegossen. 1952 kam sie nach Meiningen und wurde in einem Dachreiter der Kirchsaalbaracke aufgehängt. Am 4. Advent 1988 fand die Wiedereinweihung statt. Des Weiteren besitzt die Kirche eine Küsterwohnung. In den Jahren 2004 und 2005 erfuhr das Bauwerk eine Renovierung.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Kirche auf www.kirchenkreis-meiningen.de. Abgerufen am 21. April 2020.
- Lexikon zur Stadtgeschichte Meiningen. Bielsteinverlag, Meiningen 2008, S. 131.