Kirchbichl
Kirchbichl ist eine Gemeinde mit 5871 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Kufstein.
Kirchbichl | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kufstein | |
Kfz-Kennzeichen: | KU | |
Fläche: | 14,98 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 12° 5′ O | |
Höhe: | 515 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.871 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 392 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6322 | |
Vorwahl: | 05332 | |
Gemeindekennziffer: | 7 05 11 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Oberndorferstraße 1 6322 Kirchbichl | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Rieder (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (17 Mitglieder) |
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Lage von Kirchbichl im Bezirk Kufstein | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Kirchbichl liegt im Unterinntal nordöstlich von Wörgl. Die Grenze im Westen bildet der Inn, im Süden die Brixentaler Ache. Vom Inntal in einer Höhe von 490 Meter steigt das Gemeindegebiet nach Osten auf 600 Meter an. Im Südosten liegt erreicht das Juffinger Jöchl (Paisslberg) 1181 Meter Seehöhe.
Die Gemeinde hat eine Fläche von fünfzehn Quadratkilometer. Davon sind 41 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 32 Prozent Wald, sieben Prozent Gärten und fünf Prozent Gewässer.[1]
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Die Gemeinde besteht aus einer einzigen, gleichnamigen Katastralgemeinde.
Ortschaften (und Ortsteile) sind: Bichlwang (mit Glaurach u. a.), Kastengstatt (mit Gratten und Moosegg), Kirchbichl (mit Winkelheim), Kirchbichler Boden (mit Bruckhäusl, Luech, Mühltal, Paisslberg u. a.) und Oberndorf (mit Brugger Mühle und Gasteig).
Geschichte
Von der größten befestigten Siedlung der Hallstattzeit in Tirol sind noch zwei Wallmauern auf dem Grattenbergl erhalten. Bereits für das Jahr 790 ist eine Urpfarre in Bichlwang belegt. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Kirchbichl stammt aus dem Jahr 1150. Zur Zeit des Bergbaues im Brixental war Kastengstatt der Hauptumschlagplatz. Hier befand sich neben der Anlegestelle der Innschifffahrt vom 16. Jahrhundert bis 1888 auch ein Schmelzwerk, das jährlich 7000 Kubiskmeter Eisen produzierte. Ab dem 18. Jahrhundert wurde Braunkohle aus Häring verladen und nach Hall transportiert. Mit der Errichtung der Westbahn verlagerte sich der Transport auf die Schiene. Ab 1854 wurde in Häring Mergel abgebaut und in Perlmoos, das zur Gemeinde Kirchbichl gehörte, verarbeitet. Aus dieser Mühle entstand 1872 die Kalk- und Portlandzementfabrik AG Perlmoos, die bis 1997 hier Zement herstellte.[2][3]
Das Grattenbergl war unter anderem ein Schauplatz des Tiroler Freiheitskampfes gegen die bayerischen und französischen Truppen.
Die Gemeinde ist 1999 dem Klimabündnis Tirol beigetreten.
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche Kirchbichl: Der gotische Kirchenbau wurde von 1733 bis 1735 durch dem Baumeister Jakob Singer stark verändert und barockisiert. Die Kirche ist von der ehemaligen Friedhofsmauer mit Kreuzwegnischen umgeben.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich im Sommer findet der Kirchbichl-Triathlon statt und 2017 wurde diese Sportveranstaltung bereits das 32. Mal ausgetragen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Die Mainzer Gewürzmühle Moguntia produziert seit 2001 in Kirchbichl.
- Kirchbichl hat seit der Schließung der Vollproduktion eine Zementindustrie in Form einer Zementmahl- und Versandanlage, welche die Firma Schretter & Cie, Portlandzement- und Kalkwerk mit Firmensitz in Vils betreibt. Das Halbfabrikat Portlandzementklinker wird aus Vils mit der Bahn (von Vils bis Garmisch mit der Außerfernbahn) angeliefert.
- Das Moorstrandbad hat eine Fläche von etwa einem Hektar und eine größte Tiefe von über drei Metern.
- Das Laufwasserkraftwerk Kirchbichl.
Verkehr
Kirchbichl liegt an der Tiroler Straße B 171 (Kufstein – Wörgl – Innsbruck – Landeck), an der Loferer Straße B 178 (Kirchbichl – St. Johann in Tirol – Lofer), an der Inntalautobahn A 12 (Ausfahrten Kirchbichl und Wörgl-Ost) und an zwei Eisenbahnstrecken, nämlich der Unterinntalbahn (Kufstein – Wörgl – Innsbruck) sowie der Giselabahn (Salzburg – Bischofshofen–Zell am See–Kitzbühel–Bruckhäusl–Wörgl), einer Teilstrecke der österreichischen Westbahn. Beide Bahnstrecken treffen im benachbarten Hauptbahnhof von Wörgl zusammen.
Der Bahnhof Kirchbichl liegt an der Unterinntalbahn und die Haltestelle „Wörgl Süd - Bruckhäusl“ an der Giselabahn. Letztere liegt auf dem Stadtgebiet der Nachbargemeinde Wörgl, nahe der Gemeindegrenze im Stadtteil „Wörgl Boden“, der zusammen mit dem Ortsteil „Kirchbichl Boden“ den gemeinsamen Flurnamen „Bruckhäusl“ trägt. Beide Stationen werden von Wörgl-Hauptbahnhof aus gesteuert und an beiden halten Schnellbahnzüge der Tiroler S-Bahn: Die Linie S1 im Bahnhof Kirchbichl, die S6 in Wörgl-Süd/Bruckhäusl und außerdem auch Regional- sowie einige Regionalexpresszüge. Nächstgelegener Schnellzughalt ist der Großbahnhof und Eisenbahnknotenpunkt Wörgl Hbf.
Im Bahnhof Kirchbichl befinden sich neben drei Bahnsteiggleisen für den Personenverkehr auch umfangreiche Güterverladeanlagen, insbesondere für die hier angesiedelte Zementindustrie. Werktags enden und beginnen dort mehrere Güterzüge.
Politik
Gemeinderat
In den Gemeinderat werden 17 Mandatare gewählt.
Partei | 2016[4] | 2010[5] | 2004[6] | |||
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% | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
SPÖ – Liste Bürgermeister Herbert Rieder | 40,72 | 7 | 49,36 | 52,53 | 9 | |
Kirchbichler Liste Tiroler Volkspartei2) | 25,17 | 5 | 27,16 | 23,96 | 4 | |
gemma gemeinsam-miteinander-aktiv | 9,19 | 1 | 15,35 | 17,60 | 3 | |
Grüne Kirchbichl – Franz Hörmann1) | 7,69 | 1 | 814 | 5,91 | 1 | |
Freiheitliche Kirchbichler Liste – FPÖ | 17,23 | 3 |
1) Der Listenname 2004 und 2010 lautete „Kirchbichler Umwelt-Liste-Franz Hörmann“
2) Der Listenname 2004 lautete „Kirchbichler Liste“
Bürgermeister
- 1935–1938: Josef Unterrainer
- 19??–1976: Adolf Netsch (SPÖ)
- 1976–1991: Sebastian Frisch (SPÖ)
- seit 1991: Herbert Rieder (SPÖ)[7]
Wappen
Der Gemeinde wurde 1974 folgendes Wappen verliehen: Ein von Silber und Rot gespaltener Schild, im rechten Feld zwei schwarze, sich vom Schildfuß zum Schildrand verjüngende Pfähle, im linken Feld drei silberne Innschiffe.
Die Pfähle symbolisieren die Entwicklung zu einer Industriegemeinde, die Innschiffe erinnern an die Innschifffahrt.[8]
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Max Bamberger (1861–1927), Chemiker
- Sebastian Feiersinger (1913–1984), Opernsänger
- Otto Juch (1876–1964), Finanzminister
- Josef Lettenbichler (* 1970), Nationalratsabgeordneter (ÖVP)
- Jakob Mayr (1924–2010), Weihbischof in Salzburg
- Flaminio Piccoli (1915–2000), Journalist und Politiker
- Anton Rausch (1913–1944), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus
- Robert Strobl (1933–2009), Nationalratsabgeordneter (SPÖ)
- Egon Zimmermann I (1933–2016), Skirennläufer international
- Marco Friedl (* 1998), österreichischer Fußballspieler
- Daniela Schmiderer (* 1992), Journalistin und Fernsehmoderatorin
Weblinks
- 70511 – Kirchbichl. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Kirchbichl, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
- Ein Blick auf die Gemeinde Kirchbichl, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. August 2021.
- Michael Fritz: Kirchbichl. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 16. August 2021.
- Ortschronik/Geschichte. Gemeinde Kirchbichl, abgerufen am 16. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 16. August 2021.
- Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 16. August 2021.
- Land Tirol - Wahlen. Abgerufen am 16. August 2021.
- Bürgermeister. Gemeinde Kirchbichl, abgerufen am 16. August 2021 (österreichisches Deutsch).
- Wappen. Gemeinde Kirchbichl, abgerufen am 16. August 2021 (österreichisches Deutsch).