Kfz-Kennzeichen (Ungarn)
Ungarische Kfz-Kennzeichen bestehen aus drei Buchstaben und drei Ziffern, getrennt durch einen Bindestrich (z. B. XXX-111). Die Schrift ist schwarz, der Grund weiß. Am linken Rand des Kennzeichens waren ursprünglich das Nationalitätszeichen „H“ sowie die ungarische Nationalflagge sichtbar. Seit dem Beitritt Ungarns zur Europäischen Union im Jahr 2004 werden Euro-Kennzeichen mit blauem Balken, dem Buchstaben „H“ und den europäischen Sternen am linken Rand verwendet.
Vergabe
Die Vergabe der Kennzeichen erfolgt nach dem Datum der Zulassung, beginnend mit AAA-001, so dass ein Rückschluss auf das ungefähre Zulassungsdatum möglich wird. Ausgegeben werden einzeilige Schilder im europäischen Standardmaß (520×110 mm), zweizeilige Kennzeichen (280×200 mm) sowie verkleinerte Zweizeiler (240×130 mm). Auf dem hinteren Schild befinden sich zwei Plaketten. Als Schriftart wird eine Variante der deutschen DIN-Schrift verwendet.
Kennzeichentypen
Bei Lkws beginnt das Kennzeichen mit F, bei neueren auch mit K. Ältere Anhänger zeigen ebenfalls ein F, bei neueren Anhängern beginnt das Kennzeichen mit X oder Y. Für Zweiräder wird der Buchstabe U verwendet. Lkws und Taxis besitzen schwarze Schrift auf gelbem Grund.
Spezielle Kennzeichen
- US-Größe
- Kennzeichen für langsame Fahrzeuge
- Kommunale Fahrzeuge und Taxis
- Kennzeichen für Oldtimer
- Kennzeichen für Mietwagen, seit 2004 nicht mehr vergeben
Für diverse Zwecke werden besondere Nummernschilder mit zwei Buchstaben und zwei Zifferpaaren vergeben. Fahrzeuge der ungarischen Polizei (Rendőrség) zeigen beispielsweise die Buchstaben RB oder RK auf dem Nummernschild und Fahrzeuge der Zoll- und Finanzaufsicht (Vám) tragen die Buchstaben RR. Kennzeichen für Oldtimer beginnen mit OT, für Fahrzeuge, die an Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen, wird SP vergeben. Darüber hinaus existieren mehrere Varianten temporärer Schilder, die nur einen Buchstaben zeigen (E, P, V oder Z).
Diplomaten
Diplomatenkennzeichen weisen weiße Schrift auf blauem Grund auf und beginnen seit Mai 2017 mit den Lettern CD. Es folgen zweimal drei Ziffern, getrennt durch einen Bindestrich (z. B. CD 123-345). Der erste Ziffernblock gibt dabei das Land an, für welches das Fahrzeug verwendet wird. Für Deutschland wird beispielsweise die Ziffernfolge von 004 vergeben. Die Codierung der Länder wurde 2017 überarbeitet. Vormals zeigten die Schilder die Buchstaben DT für Diplomáciai Testület, es folgen lediglich vier Ziffern in zwei Zweiergruppen getrennt durch einen Bindestrich (z. B. DT 12-34). Auch hier gab das erste Ziffernpaar das Land an (z. B. 01 für die Vereinigten Staaten, 04 für Deutschland usw.). Konsuln verwendeten die Buchstaben CK und rote Schrift auf weißem Grund.
Wunschkennzeichen
Gegen eine Gebühr besteht in Ungarn die Möglichkeit eines Wunschkennzeichens, bei dem entweder eine Kombination im Serienformat ABC-123 gewählt oder aber die komplette Aufschrift frei gewählt werden kann. Viele Institutionen und Unternehmen machen vor allem von der ersten Variante Gebrauch. Neben der Anbringung von Metallschildern an das Fahrzeug bestand bis 2004 in Ungarn auch die Möglichkeit, das Kennzeichen in meist kleinerer Form als Klebefolie an das Fahrzeug zu kleben.
Zukunft
Für 1. Juni 2022 ist die Einführung eines neuen Systems mit sieben Vormerkzeichen geplant, dieses soll bei normalen Kennzeichen bestehen aus: zwei Buchstaben, das Wappen Ungarns, zwei weitere Buchstaben und eine dreistellige Zahl.
Auf einen Blick
- ABC-123: Kennzeichen der normalen Serie (auch als Wunschkennzeichen möglich)
- ABCD-12 und ABCDE-1 als Wunschkennzeichen möglich (Preis ca. 340-1500 Euro)
- Exx-123: Kennzeichen für Taxis
- Fxx-123: Kennzeichen für Fahrzeuge, die als Lkw zugelassen sind
- Uxx-123: Kennzeichen für Zweiräder > 50 cm³, neue Kombination bald möglich
- Xxx-123: Kennzeichen für Anhänger, früher auch Fxx,
- neue Kombination seit 2015: Wxx-123
- Yxx-123: Kennzeichen für ein langsames Fahrzeug, rote Schrift auf weißem Grund
- CD 12-34: Kennzeichen für Diplomaten, die Ungarn endgültig verlassen
- CK 12-34: Kennzeichen für Konsuln, rote Schrift, weißer Grund
- DT 12-34: Diplomatenkennzeichen (Diplomáciai Testület), weiße Schrift auf EU-Blau, vor 2004 auf hellerem Blau
- HC 12-34: Kennzeichen für Honorarkonsuln, seit 1. Juli 2004 nicht mehr vergeben
- Hx 12-34: Kennzeichen der Ungarische Streitkräfte (Magyar Honvédség) (x = A, B, E, F, I, K, L, M, N, P, R, S, T, V, X)
- MA 12-34: Kennzeichen des Medizinischen Dienstes
- OT 12-34: Kennzeichen für Oldtimer, keine EU-Version
- RB 12-34: Kennzeichen mehrspuriger Fahrzeuge der ungarischen Polizei (Rendőrség)
- RK 12-34: Kennzeichen einspuriger Fahrzeuge der ungarischen Polizei (Rendőrség)
- RR 12-34: Kennzeichen der ungarischen Zoll- und Finanzaufsicht (Vám)
- SP 12-34: Kennzeichen für Fahrzeuge, die an Motorsport-Veranstaltungen teilnehmen
- M12 3456: Kennzeichen für landwirtschaftliche Fahrzeuge
- C-x 1234: Kennzeichen für Ausländer
- X-A 1234, X-B 1234 und X-C 1234: Kennzeichen für Mietwagen, seit 1. Mai 2004 nicht mehr vergeben
- E-12345: Temporäres Kennzeichen, keine EU-Version
- P-12345: Kennzeichen für Probefahrten (Próba), keine EU-Version
- V-12345: Kennzeichen für Import-Fahrzeuge, keine EU-Version
- Z-12345: Export-Kennzeichen, keine EU-Version
Wunschkennzeichen innerhalb des Systems (Auswahl)
- BPO-123: Busse der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) (entspricht der betriebsinternen Fahrzeugnummer 01-23)
- BPI-123: Busse der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) (entspricht der betriebsinternen Fahrzeugnummer 11-23)
- MAK-123: Fahrzeuge des ungarischen Autoklubs (Magyar Autóklub)
- MKA-123: Fahrzeuge des Verfassungsgerichts (Magyar Köztársaság Alkotmánybírósága)
- MSC-123: Fahrzeuge von Magyar Suzuki
- MSZ-123: Fahrzeuge der ungarischen Hilfsorganisationen des Malteserordens (Magyar Máltai Szeretetszolgálat)
- MTV-123: Fahrzeuge des ungarischen Fernsehens Magyar Televízió
- PAE-123: Fahrzeuge des Kernkraftwerks Paks
- PTE-123: Fahrzeuge der Universität Pécs (Pécsi Tudományegyetem)
Geschichte
Das aktuelle System wurde am 1. August 1990 eingeführt. Ungarn war damit eines der ersten Länder, die die Nationalflagge und das Nationalitätszeichen direkt auf dem Nummernschild darstellten. Die vorherigen Schilder zeigten ebenfalls schwarze Schrift auf weißem Grund. Sie waren aber deutlich kürzer als das europäische Standardmaß. Die Kennzeichen bestanden aus zwei Buchstaben sowie vier Ziffern in Zweiergruppen. Anhand der beiden Buchstaben konnte die Fahrzeugart und -verwendung näher bestimmt werden. Nummernschilder von Diplomaten und Konsuln wiesen die auch heute noch verwendeten Farben blau bzw. rot auf.