Kernkraftwerk Duane Arnold
Das stillgelegte Kernkraftwerk Duane Arnold (englisch Duane Arnold Energy Center) mit einem Siedewasserreaktor liegt in Palo im US-Bundesstaat Iowa.
Kernkraftwerk Duane Arnold | ||
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Lage | ||
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Koordinaten | 42° 6′ 3″ N, 91° 46′ 40″ W | |
Land: | USA | |
Daten | ||
Eigentümer: | NextEra Energy Resources (70 %) Central Iowa Power (20 %) Corn Belt Power (10 %) | |
Betreiber: | NextEra Energy Resources | |
Projektbeginn: | 1968 | |
Kommerzieller Betrieb: | 1. Feb. 1975 | |
Aktive Reaktoren (Brutto): |
1 (614 MW) | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: | 104.033 GWh | |
Website: | Homepage des Betreibers | |
Stand: | 18. März 2008 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Geschichte
Der Bau des Kraftwerkes begann am 1. Juni 1970,[1] den Betrieb nahm die Anlage am 19. Mai 1974 auf.
Reaktorsicherheit
Der Reaktor wurde von General Electric gebaut. Wie bei allen Siedewasserreaktoren vom Typ Mark I wurde auch bei diesem statt der vorhergesagten Sicherheit von 90 % nur ein Wert von 10 % erreicht. Das bedeutet, dass im Falle eines Unfalls das Containment nicht standhalten würde und der Reaktordruckbehälter regelrecht zerplatzen würde. Folglich würde sich der Kern an der freien Luft befinden. Das beschriebene Szenario trat schließlich während der Nuklearkatastrophe von Fukushima ein, als es infolge eines Erdbebens mit anschließendem Tsunami zu einer Kernschmelze in drei Blöcken des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi gekommen war.
Bei den 18 damals noch in Betrieb befindlichen, US-amerikanischen, Reaktoren des Mark-I-Typs wurde Ende der 80er-Jahre ein "torus direct vent bypass system" nachgerüstet, wobei ein "Schmetterlingsventil" den Druck im Reaktordruckbehälter gegebenenfalls in die Umgebung bläst. Die ursprünglich auf 40 Jahre befristete Betriebslizenz wurde im Dezember 2010 durch die Atomaufsichtsbehörde der Vereinigten Staaten um weitere 20 Jahre verlängert, Duane Arnold hätte damit bis ins Jahr 2034 betrieben werden können.
Zukunft des Kraftwerks
In den 2010er-Jahren ist Atomkraft in den USA zunehmend unprofitabel geworden, Gründe dafür sind der Ausbau der erneuerbaren Energien und das Überangebot an billigem Strom durch die Gewinnung von Schiefergas. Zudem hat die Nuklearkatastrophe von Fukushima auch in den USA das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Atomenergie beschädigt. Zwischen 2013 und 2016 wurden sechs Atomreaktoren (Crystal River, Kewaunee, San Onofre 2 und 3, Vermont Yankee) stillgelegt. Für den Zeitraum von 2018 bis 2025 wurde die Stilllegung von acht weiteren Reaktoren (Pilgrim, Three Mile Island 1, Oyster Creek, Indian Point 2 und 3, Palisades, Diablo Canyon 1 und 2) angekündigt. In den Bundesstaaten New York und Illinois haben Stromanbieter die Stilllegungsankündigungen für insgesamt sechs Reaktoren (Quad Cities 1 und 2, Clinton, Ginna, Nine Mile Point 1, Fitzpatrick) wieder zurückgezogen, nachdem die jeweiligen Regierungen zugesagt haben, die Anlagen aus Fonds für schadstofffreie Energien zu subventionieren. In New York bereiten Umweltinitiativen eine Klage gegen diese Subventionierung von AKW vor.[2] Die Regierungen von Pennsylvania und Ohio weigern sich hingegen, Subventionen für AKW zu beschließen. Der Stromkonzern FirstEnergy ist dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten und hat angekündigt, seine vier Atomreaktoren (Davis Besse, Perry, Beaver Valley 1 und 2) entweder zu verkaufen oder stillzulegen. In Minnesota erwägt der Stromkonzern Xcel, das AKW Prairie Island vorzeitig außer Betrieb zu nehmen. Der Neubau von zwei Blöcken im AKW Virgil C. Summer wurde 2017 abgebrochen.
Ende Januar 2018 wurde bekannt, dass auch das AKW Duane Arnold vor einem möglichen Aus steht. Der Betreiber teilte mit, dass die Verträge zur Abnahme des vom Kraftwerk produzierten Stroms nur bis zum Jahr 2025 laufen, es sei unwahrscheinlich, dass der einzige Abnehmer die Verträge über dieses Datum hinaus verlängern wird.[3]
Am 27. Juli 2018 wurde bekannt gegeben, dass die Stromabnahmeverträge um fünf Jahre verkürzt werden und das Kraftwerk Ende 2020 stillgelegt werden soll. Grund für die vorgezogene Stilllegung sei die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Kraftwerks infolge des Überangebots an Erdgas und Windenergie im Nordwesten der USA.[4][5] Am 10. August 2020 beschädigte ein Sturm den Kühlturm des Kraftwerks und unterbrach die externe Stromversorgung, was zum automatischen Herunterfahren des Meilers führte. Am 25. August teilte der Betreiber und Mehrheitseigentümer NextEra Energy Resources mit, dass man nach Begutachtung der Schäden die Entscheidung getroffen habe, das Kraftwerk nicht wieder anzufahren, da eine Reparatur der Schäden bis zur bisher geplanten Abschaltung am 30. Oktober 2020 nicht möglich gewesen wäre.[6]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Duane Arnold hat einen Block:
Reaktorblock[7] | Reaktortyp | Netto- leistung |
Brutto- leistung |
Baubeginn | Netzsyn- chronisation |
Kommer- zieller Betrieb |
Abschal- tung |
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Duane Arnold | Siedewasserreaktor | 581 MW | 614 MW | 22.06.1970 | 19.05.1974 | 01.02.1975 | 25.08.2020,
defacto 10.08.2020 |
Siehe auch
Einzelnachweise
- U.S. Nuclear Reactor List - Operational. (XLS) In: Energy Information Administration. November 2004, abgerufen am 7. Januar 2011.
- http://www.whec.com/news/nuclear-subsidy-lawsuit-victory/4765527/
- KCRG-TV9 News Staff: Iowa's only nuclear power plant likely to close in 2025. In: kcrg.com. 30. Januar 2018, abgerufen am 12. April 2020.
- Brian Eckhouse: Another Nuclear Power Plant to Retire Early -- This Time in Iowa. In: bloomberg.com. 27. Juli 2018, abgerufen am 12. April 2020.
- USA: Stilllegungsankündigung für Duane Arnold. In: nuklearforum.ch. Abgerufen am 6. August 2018.
- https://www.spglobal.com/platts/en/market-insights/latest-news/electric-power/082520-storm-damage-prompts-nextera-energy-to-shut-duane-arnold-nuclear-plant-early
- Power Reactor Information System der IAEA: „Duane Arnold“ (englisch)