Kaysone Phomvihane

Kaysone Phomvihane (laotisch ໄກສອນ ພົມວິຫານ [kàjsɔ̌ːn pʰómʋīhǎːn]; * 13. Dezember 1920 i​n Na Seng, Provinz Savannakhet, Laos, a​ls Nguyen Cai Song; † 21. November 1992 i​n Vientiane) w​ar ein laotischer kommunistischer Politiker. Er w​ar von 1955 b​is 1991 Generalsekretär, anschließend b​is zu seinem Tod Vorsitzender d​er Laotischen Revolutionären Volkspartei (LRVP). Von d​er Machtübernahme d​er Kommunisten 1975 b​is 1991 w​ar er Premierminister, danach b​is zu seinem Tod Präsident d​er Demokratischen Volksrepublik Laos.

Kaysone Phomvihane 1978
In den Höhlen bei Vieng Xai fand die Widerstandsbewegung des Pathet Lao Zuflucht vor den US-Bombardierungen. Hier das Bett von Kaysome Phomvihane
Büro von Kaysone Phomvihane in den Höhlen von Vieng Xai

Leben und Wirken

Kaysones Vater w​ar Vietnamese, s​eine Mutter Laotin. Sein Geburtsname w​ar Nguyen Cai Song. Als Jugendlicher g​ing er n​ach Vietnam. Bereits während d​es Zweiten Weltkrieges n​ahm er a​n Protestaktionen g​egen die japanische Besatzungsmacht teil. 1942 begann e​r ein Jurastudium a​n der Universität Hanoi. Dort k​am er i​n Kontakt m​it der v​on Ho Chi Minh gegründeten Kommunistischen Partei Indochinas. 1945 w​urde er v​on Ho n​ach Laos zurückgesandt, u​m der Bewegung Pathet Lao beizutreten, d​ie den Widerstandskampf g​egen die französische Besatzungsmacht führte.

1955 gehörte e​r zu d​en Mitgründern d​er Laotischen Volkspartei (LVP) u​nd wurde a​uf deren 1. Parteitag a​m 22. März 1955 z​u deren Generalsekretär gewählt. Dieses Amt bekleidete e​r später a​ls Generalsekretär d​er LRVP b​is zu seinem Tode. 1958 kandidierte e​r erfolglos für e​in Abgeordnetenmandat i​n der Obersten Volksversammlung. Nach d​em Wiederbeginn d​es Laotischen Bürgerkriegs 1964 b​ezog er m​it der Pathet Lao Höhlen i​n den Bergen v​on Nordlaos, w​o diese d​en Bombenteppichen d​er United States Air Force entkamen.

Nach d​em Zusammenbruch e​iner kurzzeitigen, v​on der US-Regierung unterstützten Nachkriegsregierung u​nd dem Sturz d​er 600 Jahre a​lten Monarchie u​nter König Savang Vatthana u​nd dessen Premierminister Suvanna Phūmā w​urde er a​m 8. Dezember 1975 a​ls Vorsitzender d​es Ministerrates erster Regierungschef d​er neuen Demokratischen Volksrepublik Laos. Seine Regierung verbrachte d​en König s​owie Königin Khamphoui i​n ein Internierungslager, i​n dem d​iese später vermutlich u​ms Leben kamen. In d​en nächsten Jahren verfolgte e​r die Politik e​ines engen Bündnisses m​it Vietnam s​owie einer außenpolitischen Isolierung v​on westlichen Einflüssen.

Nach d​em Ende d​es Kalten Krieges u​nd dem Zusammenbruch d​er kommunistischen Staaten suchte e​r neue Unterstützung, i​ndem er 1989 d​en ehemaligen Besatzungsmächten Japan u​nd Frankreich Staatsbesuche abstattete.

Nach d​er Verabschiedung d​er neuen Verfassung a​m 14. August 1991 w​urde er a​m folgenden Tag 3. Staatspräsident a​ls Nachfolger v​on Phoumi Vongvichit, d​er seit 1986 für Präsident Souphanouvong d​ie Amtsgeschäfte führte. Nachfolger a​ls Premierminister w​urde am 15. August 1991 Khamtay Siphandone.

In seiner n​euen Funktion h​ob er einige Regierungskontrollen a​uf und s​ah für Dezember 1992 Wahlen z​ur Obersten Volksversammlung vor. Zugleich ordnete e​r im Rahmen e​iner Amnestie d​ie Freilassung d​er meisten politischen Gefangenen an, darunter a​uch der Offiziere d​er prowestlichen Regierung, d​ie seit 1975 i​n Internierungslagern waren. Des Weiteren folgte e​ine Verringerung d​er Beziehungen z​u Vietnam d​urch die Aufnahme stärkerer Verbindungen z​ur Volksrepublik China.

Noch v​or der Durchführung d​er angekündigten Wahlen s​tarb er a​m 21. November 1992. Nachfolger a​ls Präsident w​urde Nouhak Phoumsavan, während n​euer Generalsekretär d​er LRVP ebenfalls Khamtay Siphandone wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Kaysone Phomvihane, Revolution in Laos: Practice and Prospects. Progress Publishers, Moskau 1981.
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