Kathy Watt
Kathryn Anne „Kathy“ Watt (* 11. September 1964 in Warragul), genannt Kathy, ist eine ehemalige australische Radrennfahrerin. 1992 wurde sie Olympiasiegerin im Straßenrennen und zweifache Siegerin bei Commonwealth Games. Sie war die dominierende australische Radsportlerin ihrer Generation und gewann 24 australische Meisterschaften. Darüber hinaus ist sie eine preisgekrönte Fotografin.
Kathy Watt (1999) | |
Zur Person | |
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Vollständiger Name | Kathryn Anne Watt |
Spitzname | Kathy |
Geburtsdatum | 11. September 1964 (57 Jahre) |
Nation | Australien |
Disziplin | Straße / Bahn |
Karriereende | 2009 |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 26. September 2018 |
Sportliche Laufbahn
Kathy Watt ist die Tochter des australischen Marathonläufers Geoff Watt. Der Vater starb 1969 beim Lauftraining am Mount Erica im Baw-Baw-Nationalpark, nachdem er sich im Schnee verirrt hatte. Tochter Kathy war zunächst auch als Langstreckenläuferin aktiv – so wurde sie australische Junioren-Meister über 3000 Meter –[1], bis Sehnenprobleme sie zwangen, zum Radsport zu wechseln.[2]
1990 errang Kathy Watt bei den Commonwealth Games in Auckland die Goldmedaille im Straßenrennen. Zwei Jahre später gewann sie bei den Olympischen Spielen in Barcelona ebenfalls Gold im Straßenrennen; dies war erste olympische Goldmedaille für Australien überhaupt im Straßenradsport. Wenige Tage später errang sie die Silbermedaille in der Einerverfolgung, im Finale verlor sie gegen die Deutsche Petra Rossner. Sie wurde zum bis dahin erfolgreichsten australischen Radsportler bei Olympischen Spielen. Zuvor hatte der australische Cheftrainer Charlie Walsh von ihr erwartet, dass sie sich – obwohl für beide Disziplinen qualifiziert – ausschließlich auf den Straßenwettbewerb vorbereite und ihr ein Training auf der Bahn untersagt. Dies führte zu ersten von weiteren Auseinandersetzungen zwischen Watt und Walsh in den folgenden Jahren.[2][3]
Bei den Commonwealth Games 1994 konnte Watt ihren Erfolg im Straßenrennen wiederholen. 1995 gewann sie bei den Straßenweltmeisterschaften in Kolumbien Bronze im Einzelzeitfahren und damit die erste australische WM-Medaille in dieser Disziplin. 1996 qualifizierte sie sich erneut für die Olympischen Spiele; im Einzelzeitfahren belegte sie Rang vier und im Straßenrennen Rang neun.
Im Jahre 2000 trat Kathy Watt vom aktiven Radsport zurück, um drei Jahre später erfolglos zu versuchen, sich für die Olympischen Spiele in Athen zu qualifizieren.[1] Bei ihrem zweiten Comeback gewann sie bei den Commonwealth Games im März 2006 mit 41 Jahren die Silbermedaille im Einzelzeitfahren (und damit ihre vierte Medaille seit 1990) und qualifizierte sich damit erneut für die Weltmeisterschaften in Salzburg im September 2006. Dort belegte sie im Einzelzeitfahren Platz 28.
Insgesamt wurde Kathy Watt 24-mal australische Meisterin im Radsport, dreimal wurde sie nationale Doppelmeisterin in Einzelzeitfahren und Straßenrennen. Zudem gewann sie nationale Titel in Leichtathletik, Duathlon, Skilanglauf Biathlon und in Rogaine.
Berufliches
Kathy Watt arbeitet auch als Fotojournalistin. Als solche gewann sie den Silver Award des Institute of Professional Photography für ein Foto von Andre Agassi sowie weitere Preise. 2012 wurde sie als eine der offiziellen Fotografen für die Olympischen Spiele in London ernannt.[4] Zudem führt sie gemeinsam mit dem früheren Bahnrad-Weltmeister Stephen McGlede ein Unternehmen für Personal Training.[5]
Ehrungen
2015 gehörte Kathy Watt zu den ersten Mitglieder der neu eingerichteten Cycling Australia Hall of Fame.[6]
Palmarès
Straße
- 1990
- Commonwealth-Games-Siegerin – Straßenrennen
- 1992
- Olympiasiegerin – Straßenrennen
- Australische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
- 1993
- Australische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
- 1994
- Commonwealth-Games-Siegerin – Straßenrennen
- Prolog und zwei Etappen Giro d’Italia Femminile
- Gesamtwertung, Prolog und vier Etappen Canberra Tour
- Gesamtwertung und vier Etappen Vysocina Tour
- Giro del Piave
- Australische Meisterin – Straßenrennen, Einzelzeitfahren
- 1995
- Weltmeisterschaft – Einzelzeitfahren
- Gesamtwertung und vier Etappen Bay Cycling Classic
- 1996
- Australische Meisterin – Einzelzeitfahren
- 1998
- Commonwealth Games – Einzelzeitfahren
- Australische Meisterin – Straßenrennen
- 2005
- Ozeanienspiele – Einzelzeitfahren
- Chrono Champenois – Trophée Européen
- 2006
- Commonwealth Games – Einzelzeitfahren
- Australische Meisterin – Einzelzeitfahren
- 2007
- Ozeanienspiele – Einzelzeitfahren
- Gesamtwertung und vier Etappen Tour de Perth
Weblinks
- Kathy Watt in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Kathy Watt in der Datenbank von ProCyclingStats.com
- Australian Olympic Committee: Kathryn Watt. In: corporate.olympics.com.au. 11. November 2015, abgerufen am 23. April 2017 (englisch).
- Kathy Watts Website
Einzelnachweise
- Zeb Woodpower: Remembering Kathy Watt's 1992 Olympic Gold Medal –. In: cyclingnews.com. 19. Juni 2016, abgerufen am 23. April 2017 (englisch).
- Australian Olympic Committee: Kathryn Watt. In: corporate.olympics.com.au. 11. November 2015, abgerufen am 23. April 2017 (englisch).
- The Kathy Watt Saga Continued... In: autobus.cyclingnews.com. Abgerufen am 23. April 2017.
- About Kathy Watt – Watt Shotz. In: wattshotz.com. Abgerufen am 23. April 2017 (englisch).
- About Kathy Watt's Personal Trainers. In: kathywatt.com. Abgerufen am 31. Juli 2017.
- Inaugural Cycling Australia Hall of Fame inductees. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cycling.org.au. 24. September 2016, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 23. April 2017 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.