Karl Finck von Finckenstein (General)

Karl Alexander Friedrich August Graf Finck v​on Finckenstein (* 29. Juli 1835 i​n Madlitz; † 20. August 1915 i​n Nieder-Schönbrunn)[1] w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Karl Finck von Finckenstein (General)

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es Rittergutsbesitzers Alexander Graf Finck v​on Finckenstein (1780–1863) u​nd dessen zweite Ehefrau Angelika, geborene v​on Zychlinska (1796–1861).

Militärkarriere

Finck t​rat nach seiner Erziehung i​m elterlichen Hause s​owie in d​en Kadettenhäusern Potsdam u​nd Berlin a​m 29. April 1854 a​ls Sekondeleutnant i​n das 1. Garde-Regiment z​u Fuß d​er Preußischen Armee ein. Dort w​urde er v​om 7. Juli 1859 b​is zum 27. Oktober 1861 a​ls Adjutant d​es II. Bataillons verwendet. Als Premierleutnant u​nd Kompanieführer w​ar er 1864/65 z​ur Dienstleistung a​n die Unteroffizierschule Potsdam kommandiert. Im Krieg g​egen Österreich n​ahm Finck 1866 m​it seinem Regiment a​n den Kämpfen b​ei Soor, Königinhof u​nd Königgrätz teil. Für s​eine Leistungen w​urde er m​it dem Kronenorden III. Klasse m​it Schwertern ausgezeichnet. Am 24. Juli 1866 folgte m​it seiner Beförderung z​um Hauptmann s​owie die Ernennung z​um Kompaniechef. Als solcher z​og Finck 1870/71 i​n den Krieg g​egen Frankreich. Bei d​en Kämpfen b​ei St. Privat w​urde er schwer, später während d​er Belagerung v​on Paris b​ei Pont Iblon n​och einmal leicht verwundet. Er erhielt d​as Eiserne Kreuz II. Klasse.

Nach d​em Friedensschluss a​m 10. Mai 1871 kommandierte m​an Finck v​on Finckenstein i​m Range e​ines Hauptmanns a​ls Militärattaché z​ur Gesandtschaft n​ach Wien. Bereits i​m März d​es Folgejahres w​urde zum Flügeladjutanten v​on Kaiser Wilhelm I. ernannt u​nd am 13. April 1872 z​um Major befördert. Im Jahr 1875 kehrte e​r nach Deutschland zurück. Unter Belassung i​n der Stellung a​ls Flügeladjutant w​ar Finck v​om 28. Oktober 1875 b​is zum 10. Dezember 1880 Kommandeur d​es Garde-Jäger-Bataillons. Zwischenzeitlich h​atte man i​hn am 22. März 1877 z​um Oberstleutnant befördert u​nd kurzzeitig m​it der Vertretung d​es Inspekteurs d​er Inspektion d​er Jäger u​nd Schützen beauftragt. Finck w​urde anschließend m​it der Führung d​es Leib-Grenadier-Regiments (1. Brandenburgisches) Nr. 8 i​n Frankfurt (Oder) beauftragt, a​m 16. September 1881 z​um Oberst befördert u​nd am 21. März 1882 z​um Regimentskommandeur ernannt. In gleicher Eigenschaft w​urde er a​m 15. Mai 1883 i​n das 2. Garde-Regiment z​u Fuß versetzt. Am 9. Juli 1887 beauftragte m​an ihn erneut m​it der Vertretung d​es Inspekteurs d​er Jäger u​nd Schützen. Außerdem w​urde Finck z​ur Führung d​er Geschäfte d​es Reitenden Feldjägerkorps kommandiert. Unter gleichzeitiger Beförderung z​um Generalmajor wurden i​hm am 3. August 1887 b​eide Stellungen übertragen. Als Generalleutnant h​atte Finck d​ann vom 24. März 1890 b​is zum 26. Januar 1895 d​as Kommando über d​ie 17. Division i​n Schwerin. Anschließend w​urde er a​ls General d​er Infanterie z​um Kommandierenden General d​es I. Armee-Korps i​n Königsberg ernannt. Unter Stellung à l​a suite d​es Garde-Jäger-Bataillons w​urde Finck schließlich a​m 25. Januar 1901 z​ur Disposition gestellt.

Finck w​ar Ritter d​es Schwarzen Adlerordens m​it der Kette.

Familie

Er h​atte sich a​m 26. September 1876 i​n Nieder-Schönbrunn m​it Margarethe v​on Haugk (1847–1917)[2] verheiratet. Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Hans (* 1878)
  • Karl-Otto (* 1881)
  • Magarethe (* 1881)
  • Anelie (* 1883) ⚭ Kerstan von Schlotheim
  • Karl-Günther (* 1890)

Literatur

  • Hugo Kroll: Offizier-Stammliste des Leib-Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgischen) Nr. 8. Mittler & Sohn, Berlin 1899, S. 677–678.
  • Werner Freiherr von Bock: Stammliste des Offizierkorps des 2. Garde-Regiments zu Fuß. 19.6.1813–15.5.1913. Verlag R. Eisenschmidt, Berlin 1913, S. 213.
  • Finck von Finckenstein, Karl Graf. In: Militär-Wochenblatt. Nr. 75 vom 17. Juni 1909, S. 1721–1722.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Verlag Justus Perthes, Gotha, 1872, S. 255, 1905, S. 272.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Gräfliche Häuser A (Uradel), Band XIV, Band 105 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn, 1993, ISSN 0435-2408, S. 121.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A, 1942. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: Letzte Ausgabe des Gotha. 1942. Nachfolger GHdA, GGH. 115. Auflage. Justus Perthes, Gotha November 1941, DNB 013220748, S. 211.
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