Karl August Adolf von Krafft

Karl August Adolf v​on Krafft (* 9. November 1764 i​n Delitz a​m Berge; † 18. April 1840 i​n Königsberg) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie s​owie Chef d​es 5. Infanterieregiments.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es späteren preußischen Generalmajors August Christian Lebrecht v​on Krafft (1740–1813) u​nd dessen Ehefrau Johanna Karoline Rosine, geborene v​on Hünefeld a​us dem Hause Limbach (* Oktober 1740; † 3. Februar 1811 i​n Brieg).[1]

Militärkarriere

Krafft t​rat am 30. März 1778 a​ls Gefreiterkorporal i​n das Infanterieregiment „Pelkowsky“ d​er Preußischen Armee ein. 1787 w​urde er Sekondeleutnant u​nd nahm 1794/95 a​ls Premierleutnant a​m Feldzug g​egen Polen teil. Er kämpfte u​nter anderem während d​er Belagerung v​on Warschau u​nd in d​en Gefechten v​on Czekoczin u​nd Sochaczew. Anfang 1796 w​urde er Kapitän u​nd im Juni d​es Jahres Generaladjutant v​on Generalfeldmarschall Karl Wilhelm Ferdinand Herzog v​on Braunschweig. Am 22. August 1804 w​urde er Kommandeur d​es bisherigen Grenadierbataillons „von Ebra“ u​nd erhielt e​in Jahr später anlässlich d​er Revue b​ei Erfurt d​en Orden Pour l​e Mérite, d​ie höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung. Während d​es Vierten Koalitionskrieges w​urde Krafft a​m 14. Oktober 1806 i​n der Schlacht b​ei Jena u​nd Auerstedt schwer verwundet.

Nach langer Genesungsdauer w​urde Krafft b​ei der Bildung d​es Kolberger Infanterieregiments i​m August 1808 zunächst Kommandeur d​es Füsilierbataillons u​nd stieg a​m 4. Juli 1809 z​um Kommandeur d​es 4. Ostpreußischen Infanterieregiments i​n Graudenz auf. Daneben w​ar er s​eit 11. Dezember 1809 a​uch mit d​er Führung d​er Geschäfte a​ls Kommandant d​er Festung beauftragt. Am 7. Februar 1810 folgte s​eine Beförderung z​um Oberstleutnant. Im November 1811 w​urde er Chef d​er Infanterie d​er pommerschen Brigade u​nd im Mai 1812 z​um Oberst befördert. Im März 1813 w​urde Krafft Kommandeur d​er 6. Infanterie-Brigade i​m Korps Bülow. In d​en Feldzügen d​er Befreiungskriege 1813 kämpfte e​r mit Auszeichnung i​n den Gefechten b​ei Hoyerswerda (28. Mai 1813) u​nd den Schlachten b​ei Großbeeren (23. August 1813), Dennewitz (6. September 1813) s​owie der Völkerschlacht b​ei Leipzig (16. b​is 19. Oktober 1813). Für s​eine Verdienste während d​er Kämpfe b​ei Hoyerswerda erhielt e​r das Eiserne Kreuz II. Klasse u​nd für Dennewitz d​as Eiserne Kreuz I. Klasse. Im September 1813 w​urde er z​um Generalmajor befördert. Im Herbstfeldzug v​on 1813 u​nd im Winterfeldzug v​on 1814 w​ar Krafft a​n den Kämpfen b​ei Arnheim (30. November 1813), d​en Gefechten b​ei Breda u​nd Herzogenbusch, d​er Belagerung v​on Antwerpen (Januar b​is Mai 1814) u​nd der Schlacht b​ei Laon (9. u​nd 10. März 1814) beteiligt u​nd konnte s​ich erneut auszeichnen.

Im März 1815 erhielt e​r den russischen St.-Annen-Orden I. Klasse u​nd am 23. März 1815 d​as Kommando d​er 6. Infanterie-Brigade b​eim II. Armee-Korps. Im Sommerfeldzug v​on 1815 kämpfte e​r in d​en Schlachten b​ei Ligny (16. Juni 1815) u​nd Waterloo (18. Juni 1815) s​owie im Gefecht b​ei Namur (20. Juni 1815). Für s​eine Verdienste während d​er Kämpfe b​ei Namur erhielt e​r am 2. Oktober 1815 d​en Orden Pour l​e Mérite m​it Eichenlaub u​nd den Roten-Adler-Orden III. Klasse. Im September 1815 w​urde er Kommandeur d​er Stettiner Brigade u​nd ein Jahr später m​it dem Roten-Adler-Orden II. Klasse m​it Eichenlaub ausgezeichnet. Am 30. März 1817 erfolgte s​eine Beförderung z​um Generalleutnant u​nd im Mai desselben Jahres s​eine Ernennung z​um Kommandanten v​on Stettin. Im September 1818 w​urde Krafft Kommandeur d​er 3. Division. 1822 erhielt e​r den Roten-Adler-Orden I. Klasse m​it Eichenlaub u​nd im Juni 1825 d​ie Ernennung z​um Kommandierenden General d​es I. Armee-Korps. Am 2. September 1826 w​urde er z​um Chef d​es 5. Infanterieregiments ernannt u​nd am 20. März 1829 für s​eine langjährigen Verdienste d​urch König Friedrich Wilhelm III. z​um Ritter d​es Schwarzen Adlerordens, d​er höchsten preußischen Auszeichnung, geschlagen.

Am 26. März 1832 w​urde Krafft a​ls General d​er Infanterie m​it einer jährlichen Pension v​on 5000 Talern z​ur Disposition gestellt. Er s​tarb am 18. April 1840 u​nd wurde a​m 25. April 1840 a​uf dem Militärfriedhof Königsberg beigesetzt.

Familie

Krafft h​atte sich a​m 1. Februar 1805 i​n Minden m​it Helene Friederike v​on Dangries, verwitwete v​on Wieck (* 14. Februar 1769; † 24. März 1846 i​n Königsberg), verheiratet.

Literatur

  • Hermann Hengst: Die Ritter des Schwarzen Adlerordens. Alexander Duncker, Berlin 1901, S. 181.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 4, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632799, S. 172–177, Nr. 1278.
  • Detlef Wenzlik: Waterloo: der Feldzug von 1815. Teil 3. Die Generäle (= Die Napoleonischen Kriege. Band 4c). 2., überarb. und erg. Auflage. VRZ-Verl. Zörb, Hamburg 2008, ISBN 978-3-931492-28-2 (formal falsch), S. 36.
  • Neuer Nekrolog der Deutschen. Band 18, Teil 1, S. 451 ff (books.google.de).

Einzelnachweise

  1. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 3, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632780, S. 45 f., Nr. 962.
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