Karin Gregorek
Karin Gregorek (* 26. September 1941 in Wendorf) ist eine deutsche Schauspielerin. Bekannt ist Gregorek vor allem für die Verkörperung zahlreicher Nebenrollen in Spielfilmen und Fernsehproduktionen. Daneben hat sie auch Engagements an verschiedenen Theatern.
Leben
Karin Gregorek besuchte von 1961 bis 1963 die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und wurde dort zur Schauspielerin ausgebildet. Anschließend stand sie von 1963 bis 1965 am Landestheater Altenburg und 1965/66 am Anhaltischen Theater in Dessau sowie 1966 bis 1969 an den Städtischen Bühnen Erfurt auf der Bühne. Zu ihren Rollen gehörten Elisabeth in Don Karlos, Ophelia in Hamlet, Cressida in Troilus und Cressida, Polly in Die Dreigroschenoper und Uschi in der Uraufführung von Morgen kommt der Schornsteinfeger von Claus Hammel.
Im November 1969 übernahm sie in Berlin am Maxim-Gorki-Theater unter Regisseur Hans-Georg Simmgen die Titelrolle der Regina B. in dem gleichnamigen Theaterstück von Siegfried Pfaff. Hier spielte sie bis 1993 unter anderem Lisa in Wassa Schelesnowa, Karoline in Kasimir und Karoline und 1972 Franziska in Minna von Barnhelm (mit Jutta Hoffmann in der Titelrolle). Wichtig ist ihre Mitwirkung in Inszenierungen von Dramen des Dichters Peter Hacks, mit dem sie lange Zeit liiert war. So spielte sie 1975 Rosvitha in der Uraufführung von Rosi träumt und 1976 die Frau von Stein in der zweiten Uraufführung des Einpersonenstücks Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe. Gregorek übernahm auch für einige Produktionen die Regie.
Ihren ersten Filmauftritt hatte sie 1962 in einer Stacheltier-Produktion, ihre eigentliche Karriere bei Film und Fernsehen begann ebenfalls im Jahr 1969. Sie war vorwiegend in kleineren Rollen in Gegenwartsfilmen zu sehen, wo sie selbstständige, selbstbewusste Frauen darstellte.
Von 1997 bis 1999 spielte sie in der Serie Mama ist unmöglich die Nachbarin Gundula Wawczinek an der Seite von Eberhard Esche. Seit Beginn der Serie im Jahr 2001 ist Karin Gregorek in der ARD-Serie Um Himmels Willen zu sehen. Sie spielt dort die etwas hysterische (inzwischen ehemalige) Klostervorsteherin „Felicitas Meier“ an der Seite von Fritz Wepper, Rosel Zech, Jutta Speidel bzw. Janina Hartwig und Gaby Dohm bzw. Nina Hoger.
Karin Gregorek lebt in Berlin.
Filmografie (Auswahl)
- 1963: Das Stacheltier: Unglaublich
- 1969: Zeit zu leben
- 1970: Der Staatsanwalt hat das Wort: Außenseiter (TV-Reihe)
- 1970: Dr. med. Sommer II
- 1970: Mein lieber Robinson
- 1972: Leichensache Zernik
- 1974: Leben mit Uwe
- 1974: Warum kann ich nicht artig sein
- 1974: Johannes Kepler
- 1975: Mann gegen Mann
- 1975: Ikarus
- 1975: Polizeiruf 110: Ein Fall ohne Zeugen (TV-Reihe)
- 1975: Eine Pyramide für mich
- 1976: Trini
- 1976: Mann gegen Mann
- 1976: Polizeiruf 110: Vorurteil?
- 1977: Die Flucht
- 1977: Brandstellen
- 1978: Einer muß die Leiche sein
- 1979: Addio, piccola mia
- 1979: Polizeiruf 110: Tödliche Illusion
- 1980: Die Verlobte
- 1980–1981: Verflucht und geliebt (TV-Serie)
- 1981: Musen (Fernsehen Studioaufzeichnung)
- 1982: Dein unbekannter Bruder
- 1985: Ete und Ali
- 1985: Die Gänse von Bützow
- 1987: Einer trage des anderen Last …
- 1988: Jeder träumt von einem Pferd (Fernsehfilm)
- 1988: Polizeiruf 110: Amoklauf
- 1989: Die Beteiligten
- 1989: Immensee (TV)
- 1990: Verbotene Liebe
- 1991: Das Mädchen aus dem Fahrstuhl
- 1991: Jugend ohne Gott
- 1991: Die Bertinis (TV)
- 1991: Die kriegerischen Abenteuer eines Friedfertigen (TV)
- 1992: Miraculi
- 1992: Jana und Jan
- 1993: Unser Lehrer Doktor Specht (TV-Serie)
- 1994: Liebling Kreuzberg (TV-Serie)
- 1995: Ferien jenseits des Mondes (TV)
- 1995–1996: Zappek (TV-Serie)
- 1997–1999: Mama ist unmöglich (TV-Serie)
- 1998: 23 – Nichts ist so wie es scheint
- 1998: Tierarzt Dr. Engel (TV-Serie)
- 1999: Bis zum Horizont und weiter
- 2002–2021: Um Himmels Willen (TV-Serie)
- 2002: Tatort: Zahltag (TV-Reihe)
- 2002: Wie erziehe ich meine Eltern? – Oma-Opa-Sitter gesucht!
- 2003: Der Bulle von Tölz: Berliner Luft
- 2006: Pfarrer Braun: Drei Särge und ein Baby (TV-Reihe)
- 2006: Tatort: Blutschrift
- 2008: Um Himmels Willen – Weihnachten in Kaltenthal (TV)
- 2010: Um Himmels Willen – Weihnachten unter Palmen (TV)
- 2012: Um Himmels Willen – Mission unmöglich (TV)
- 2014: Um Himmels Willen – Das Wunder von Fátima (TV)
- 2019: Stenzels Bescherung
Theater
Schauspieler
- 1972: Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm (Franziska) – Regie: Albert Hetterle (Maxim-Gorki-Theater Berlin)
- 1974: August Strindberg: Erik XIV (Karin Mansdotter) – Regie: Hans Dieter Mäde (Maxim-Gorki-Theater Berlin)
- 1980: Peter Hacks: Senecas Tod (Paulina) – Regie: Cox Habbema (Deutsches Theater Berlin)
- 1984: Michail Bulgakow: Die letzten Tage (Puschkin) – Regie: Friedo Solter (Theater im Palast)
Regie
- 1981: Peter Hacks: Armer Ritter (Maxim-Gorki-Theater Berlin)
Hörspiele
- 1972: Afanassi Salynski: Maria (Maria) – Regie: Helmut Hellstorff (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1974: Helfried Schreiter: Immer wieder (Sie) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Helmut Bez: Zwiesprache halten (Annegret) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1976: Günter Kunert: Ein anderer K. – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Helmut Bez: Jutta oder die Kinder von Damutz – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1978: Erich Schlossarek Der Aufschub – Regie: Christoph Schroth (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Elisabeth Panknin: Prinz Rosenrot und Prinzessin Lilienweiß oder die bezauberte Lilie (Fee) – Regie: Joachim Staritz (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1980: Hans Christian Andersen: Däumelinchen (Feldmaus) – Regie: Gisela Pietsch (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982: Peter Hacks: Das Turmverließ – Geschichten Henriette und Onkel Titus (Riesenschlange Louella) – Regie: Fritz Göhler (Kinderhörspiel – Litera)
- 1984: Brigitte Hänel: Erläutern Sie die Herstellung eines Sudes Vollbier – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1985: Wilhelm Jacoby/Carl Laufs: Pension Schöller (Josephine Krüger) – Regie: Norbert Speer (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1988: Carlos Cerda: Kein Reisender ohne Gepäck (Frau aus Oslo) – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 2001: Matthias Scheliga: Schnecks Heimweg (Oberin) – Regie: Barbara Plensat (Hörspiel – SFB/ORB)
- 2003: Dylan Thomas: Unter dem Milchwald (Miss Price) – Regie: Götz Fritsch (Hörspiel – MDR)
- 2015: Ethel Lina White: Die Wendeltreppe – Bearbeitung und Regie: Regine Ahrem (Kriminalhörspiel Kunstkopf – RBB)
Auszeichnungen
- 1977: Kunstpreis der DDR
- 1988: Nebendarstellerpreis auf dem 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für Einer trage des anderen Last …
Literatur
- Hans-Michael Bock: Karin Gregorek – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 3, 1985.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 386 f.
Weblinks
- Karin Gregorek bei filmportal.de
- Literatur von und über Karin Gregorek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karin Gregorek in der Internet Movie Database (englisch)
- Biografie auf defa-stiftung.de