Jugend ohne Gott (1991)
Jugend ohne Gott ist ein Fernsehfilm aus dem Jahr 1991. Es handelt sich um eine Verfilmung des Romans Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth.
Film | |
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Originaltitel | Jugend ohne Gott |
Produktionsland | Bundesrepublik Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1991 |
Länge | 108 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 6[1] |
Stab | |
Regie | Michael Knof |
Drehbuch | Michael Knof |
Produktion | DEFA für DFF |
Musik | Uwe Hilprecht |
Kamera | Thomas Plenert |
Schnitt | Vera Nowark |
Besetzung | |
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Handlung
Rockstroh ist Geschichtslehrer zu Beginn der NS-Zeit in Deutschland. Im Aufsatz seines Schülers Otto Neidhart streicht er Passagen an, in denen sich Neidhart despektierlich über Schwarze äußert. Wenig später beschwert sich Neidharts Vater, Rockstroh habe im Unterricht gesagt, auch Schwarze seien Menschen; die Klasse verlangt eine andere Lehrkraft.
Wenig später nimmt Rockstroh mit seinen Schülern an einem vormilitärischen Ausbildungslager teil. Rockstroh erlebt den Überfall auf eine Bäuerin unter der Beteiligung einer Schülerin aus der im nahe gelegenen Schloss untergebrachten Mädchenklasse. Lehrer Rockstroh und der die Schüler ausbildende Feldwebel übernehmen Wachschichten, als im Lager ein Fotoapparat gestohlen wird.
Wenig später kommt es zu Streitigkeiten zwischen seinen im gleichen Zelt untergebrachten Schülern Heinrich und Otto; Otto kann nachts nicht schlafen, weil Heinrich in seinem Tagebuch schreibt. Rockstroh liest daraufhin in Heinrichs Tagebuch. Die Streitigkeiten zwischen den beiden Schülern setzen sich fort, als Heinrich feststellt, dass das Kästchen seines Tagebuchs aufgebrochen ist, und er Otto verdächtigt. Rockstroh kommt wenig später dahinter, dass Heinrich und Eva, die Anführerin der Mädchendiebesbande, ein Paar sind.
Als Rockstroh Heinrich sagen will, dass er in dem Tagebuch gelesen hat, erfährt er, dass Otto Heinrich gegenüber ein Geständnis abgegeben hat. Otto selbst ist verschwunden und wird wenig später erschlagen aufgefunden; Heinrich gesteht den Mord.
Während des Gerichtsprozesses gerät Eva unter Verdacht, unter anderem wegen eines Kompasses, der am Tatort gefunden wurde. Als Rockstroh gesteht, dass er in dem Tagebuch gelesen hat, sagt er aus, ein fremder Junge mit Fischaugen sei aufgetaucht und habe Otto erschlagen. Heinrich verdächtigt Theodor, weil dieser schon immer hat wissen wollen, wie Geburt und Tod verlaufen. Rockstrohs Versuche, die Wahrheit herauszufinden, laufen zunächst ins Leere. Kurz darauf erhängt sich Theodor und hinterlässt eine Notiz, der Lehrer habe ihn in den Tod getrieben, weil er wusste, dass er Otto erschlagen hat.
Da Rockstroh nach seinem Geständnis vor Gericht Amt und Pensionsanspruch verloren hat, geht er als Lehrer an eine Missionarsschule in Afrika.
Produktion und Veröffentlichung
Die Erstausstrahlung erfolgte am 24. November 1991 in der Länderkette des Deutschen Fernsehfunks.[2]
Kritiken
„Gleichnishaftes (Fernseh-)Drama nach dem Roman von Ödön von Horváth, der in einigen markanten Details signifikant abgewandelt wird, wobei die für den Roman bedeutsame Anwesenheit eines mahnenden und gütigen Gottes als relevantes Gegenbild zur verführten und verrohten Jugend nahezu ausgespart bleibt. Bestechend vor allem durch die ausgezeichneten Darstellerleistungen in den Hauptrollen.“
Weblinks
- Jugend ohne Gott in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Jugend ohne Gott. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2008 (PDF; Prüfnummer: 115 165 DVD).
- Neue Zeit vom 1. November 1991, S. 7
- Jugend ohne Gott. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 27. November 2017.