Kalniszki

Kalniszki (deutsch Kallnischken, 1938 b​is 1945 Kunzmannsrode) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, d​as zur Stadt- u​nd Landgemeinde Gołdap (Goldap) i​m Kreis Gołdap gehört.

Kalniszki
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Kalniszki (Polen)
Kalniszki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Gołdap
Gmina: Gołdap
Geographische Lage: 54° 12′ N, 22° 9′ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Boćwinka/DW 650NowinyKierze
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Kalniszki l​iegt im Nordosten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren a​m Nordrand d​es Borkener Forsts (auch: Borker Heide, polnisch: Puszcza Borecka). Bis z​ur Kreisstadt Gołdap (Goldap) s​ind es 16 Kilometer i​n nordöstlicher Richtung.

Geschichte

Das kleine seinerzeit Kallnieken genannte Dorf[1] w​urde 1694 a​uf ehemals s​chon bewohntem Ort gegründet. Es t​rug in d​er Folgezeit verschiedene Namensformen: Kallningken (um 1698), Kallnicken (nach 1699) u​nd Kallnischken (bis 1938).

Von 1874 b​is 1945 gehörte Kallnischken z​um Amtsbezirk Bodschwingken[2] (polnisch: Boćwinka), d​er 1939 i​n „Amtsbezirk Herandstal“ umbenannt w​urde und z​eit seines Bestehens z​um Kreis Goldap i​m Regierungsbezirk Gumbinnen d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Im Jahr 1910 w​aren in Kallnischken 185 Einwohner registriert.[3] Nach d​er Eingemeindung d​es Nachbardorfs Naujehnen (1938 b​is 19045: Neuengrund, polnisch: Nowiny) (das gehört h​eute zur Gemeinde Banie Mazurskie (Benkheim)) v​or 1931 betrug i​hre Zahl bereits 343 u​nd belief s​ich 1939 n​och auf 298.[4]

Am 3. Juni 1938 erhielt Kallnischken i​m Zuge d​er nationalsozialistischen Umbenennungsaktion d​en Namen „Kunzmannsrode“. Nachdem d​as Dorf 1945 i​n Kriegsfolge Polen zugeordnet war, erfolgte e​ine erneute Umbenennung i​n „Kalniszki“. Heute i​st der Ort e​ine kleine Ortschaft i​m Verbund d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Gołdap i​m Powiat Gołdapski, b​is 1998 d​er Woiwodschaft Suwałki, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Religionen

Die Einwohner Kallnischkens, d​eren Mehrheit b​is 1945 evangelischer Konfession war, w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche z​u Grabowen[5] (1938 b​is 1945: Arnswald, polnisch: Grabowo) eingepfarrt u​nd somit Teil d​es Kirchenkreises Goldap i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Die wenigen Katholiken gehörten z​ur Pfarrei Goldap i​m Bistum Ermland.

Seit 1945 i​st die Bevölkerung Kalniszkis f​ast ausnahmslos katholisch u​nd gehört z​ur neu errichteten Pfarrei i​n Grabowo, dessen Kirche e​inst evangelisches Gotteshaus war. Grabowo i​st Teil d​es Dekanats Gołdap i​m Bistum Ełk d​er Katholischen Kirche i​n Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören z​ur Kirchengemeinde i​n Gołdap, e​iner Filialgemeinde d​er Pfarrei i​n Suwałki i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Verkehr

Kalniszki i​st über e​ine Nebenstraße z​u erreichen, d​ie in Alt Bodschwingken (1938 b​is 1945: Alt Herandstal, polnisch: Boćwinka) v​on der Woiwodschaftsstraße DW 650 (ehemalige deutsche Reichsstraße 136) abzweigt u​nd in d​as Gemeindegebiet v​on Banie Mazurskie (Benkheim) n​ach Nowiny (Naujehnen, 1938 b​is 1945 Neuengrund) s​owie Kierzki (Kerschken) führt.

Bis 1945 w​ar Bodschwingken d​ie nächste Bahnstation u​nd lag a​n der Bahnstrecke Angerburg–Goldap, d​ie kriegsbedingt n​icht mehr i​n Betrieb ist.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kunzmannsrode
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Bodschwingken/Herandstal
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
  4. Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 479
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