Kabinett Kielsen IV

Das Kabinett Kielsen IV war die 22. Regierung Grönlands. Sie wurde als Minderheitsregierung gebildet, nachdem die Partii Naleraq die vorherige Koalition verlassen und so den Regierungsparteien die Mehrheit entzogen hatte.

Kabinett Kielsen IV
22. Naalakkersuisut
Premierminister Kim Kielsen
Wahl 2018
Legislaturperiode 13.
Bildung 5. Oktober 2018
Ende 9. April 2019
Dauer 186 Tage
Vorgänger Kabinett Kielsen III
Nachfolger Kabinett Kielsen V
Zusammensetzung
Partei(en) Siumut, Atassut, Nunatta Qitornai
Repräsentation
Inatsisartut
13/31

Entstehung, Bestehen und Zerfall

Nach der Parlamentswahl im April 2018 war eine Koalition aus Siumut, Partii Naleraq, Atassut und Nunatta Qitornai gebildet worden. Aus Protest kündigte die Partii Naleraq bereits im September die Koalition auf, womit das Kabinett Kielsen III regierungsunfähig wurde. Premierminister Kim Kielsen begann am 21. September Verhandlungen mit der Inuit Ataqatigiit und den Demokraatit, um eine neue Mehrheit zu erreichen. Ihm blieb Zeit bis zum 28. September, bevor ohne neue Koalition Neuwahlen ausgerufen würden oder Sara Olsvig mit der Bildung einer Inuit-Ataqatigiit-geführten Regierung beauftragt würde.[1] Am 24. September erklärte Sara Olsvig die Koalitionsgespräche von Seiten der IA für gescheitert, da man zu große Differenzen innerhalb der Siumut sah. Für den 26. September wurden Gespräche zwischen der Siumut und den Demokraatit unter Niels Thomsen anberaumt.[2] Man bewertete die Gespräche anschließend als konstruktiv und ließ von Parlamentspräsident Hans Enoksen die Herbstsitzung des Inatsisartut auf den 3. Oktober verlegen, um die Koalitionsgespräche in Ruhe beenden zu können.[3] Am 28. September erklärten auch die Demokraatit, dass sie keine Koalition eingehen würden, gleichfalls aufgrund der Zerstrittenheit innerhalb der Siumut. Stattdessen sicherten sie zu, eine Minderheitsregierung von Siumut, Atassut und Nunatta Qitornai zu tolerieren.

Während Inuit Ataqatigiit und Partii Naleraq die geplante Regierungsbildung deutlich kritisierten, sprach sich Suleqatigiissitsisut dafür aus.[4] Schließlich unterschrieben Kim Kielsen, Siverth K. Heilmann und Vittus Qujaukitsoq am 2. Oktober den Koalitionsvertrag. Die Kabinettsliste wurde am 5. Oktober bekanntgegeben.[5]

Bereits nach knapp zwei Wochen musste Doris J. Jensen zurücktreten, nachdem ihr das Missvertrauen des Parlaments wegen des Missbrauchs ihrer Tankkarte mitgeteilt wurde.[6] Nach anderthalb Monaten trat Simon Simonsen aus privaten Gründen zurück.[7] Zudem war Siverth K. Heilmann von November 2018 bis März 2019 krankgeschrieben.[8]

Am 9. April 2019 verließ die Atassut die Regierung aus Unzufriedenheit. Zudem war von der Mehrheit der Parteien Minister Aqqalu Jerimiassen das Misstrauen mitgeteilt worden, da er den Klimawandel für nicht menschengemacht erachtete. Zeitgleich trat aus Nikolaj Jeremiassen aus, nachdem ihm ebenfalls das Misstrauen ausgesprochen worden war, weil er die Frage nach möglicher Überfischung nicht widerspruchslos beantworten konnte.[9]

Kabinett

MinisterMinisteriumAnmerkung
Kim Kielsen (Siumut)Premierminister
Martha Abelsen (Siumut)Gesundheit, Soziales und Justizab dem 24. Oktober 2018
Ane Lone Bagger (Siumut)Bildung, Kultur, Kirche und Äußeres
Karl Frederik Danielsen (Siumut)Wohnungswesen und Infrastrukturab dem 29. November 2018
Siverth K. Heilmann (Atassut)Natur, Umwelt und Forschungkrankgeschrieben vom 5. November 2018 bis zum 1. März 2019
Doris J. Jensen (Siumut)Gesundheit, Soziales und Justizbis zum 17. Oktober 2018
Erik Jensen (Siumut)Rohstoffe und Arbeitsmarkt
Rohstoffe, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Soziales und Justizvom 17. Oktober 2018 bis zum 24. Oktober 2018 (interim)
Rohstoffe, Arbeitsmarkt, Natur, Umwelt und Forschungvertretungsweise vom 5. November 2018 bis zum 1. März 2019
Nikolaj Jeremiassen (Siumut)Fischerei, Jagd und Landwirtschaft
Aqqalu Jerimiassen (Atassut)Erwerb und Energie
Erwerb, Energie, Wohnungswesen und Infrastrukturvertretungsweise vom 5. November 2018 bis zum 29. November 2018
Vittus Qujaukitsoq (Nunatta Qitornai)Finanzen und Nordische Zusammenarbeit
Simon Simonsen (Siumut)Wohnungswesen und Infrastrukturkrankgeschrieben ab dem 5. November 2018; bis zum 29. November 2018

Literatur

Einzelnachweise

  1. Niels eller Sara? Kielsen har en uge til at finde ny koalitionspartner bei knr.gl
  2. IA afviser koalition in der Sermitsiaq
  3. Efterårssamlingen bliver udsat in der Sermitsiaq
  4. Samarbejdspartiet ser muligheder i mindretalsregering in der Sermitsiaq
  5. Disse er i det nye Naalakkersuisut in der Sermitsiaq
  6. Doris J. Jensen trækker sig fra Naalakkersuisut bei knr.gl
  7. Karl Frederik Danielsen bliver nyt medlem af Naalakkersuisut bei knr.gl
  8. Efter sygemelding: Siverth K. Heilmann er tilbage i jobbet bei knr.gl
  9. Atassut forlader koalitionen, og Jeremiassen trækker sig bei knr.gl
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