Königstetten
Königstetten ist eine Marktgemeinde mit 2576 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Tulln in Niederösterreich.
Marktgemeinde Königstetten | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Tulln | |
Kfz-Kennzeichen: | TU | |
Fläche: | 13,10 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 16° 7′ O | |
Höhe: | 181 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.576 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 197 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3433 | |
Vorwahl: | 02273 | |
Gemeindekennziffer: | 3 21 16 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 1 3433 Königstetten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Roland Nagl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Königstetten im Bezirk Tulln | ||
Ortskern mit Pfarrkirche | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Königstetten liegt südlich von Langenlebarn, Muckendorf-Wipfing und Zeiselmauer-Wolfpassing am Südrand des Tullnerfeldes und am nördlichen Rand des Wienerwaldes in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst dreizehn Quadratkilometer, davon sind 44 Prozent bewaldet, 41 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und elf Prozent sind Weingärten.[1]
Durch die Gemeinde fließen der von Tulbing kommende Hauptgraben mit seinen Zubringern Eberhartsbach und Marleitenbach. Die Ebene des Tullnerfeldes liegt 170 Meter über dem Meeresniveau, die höchste Erhebung ist im Südosten der Tulbinger Kogel mit 494 Meter.
Gemeindegliederung
Es gibt nur die Katastralgemeinde Königstetten.
Nachbargemeinden
Tulln | Muckendorf-Wipfing | Zeiselmauer-Wolfpassing |
Tulbing | ||
Mauerbach (PL) | St. Andrä-Wördern |
Geschichte
Durch Schenkungen kam das östliche Tullnerfeld im 9. Jahrhundert in den Besitz des Bischofs von Passau. Der Name Königstetten wird von Chunihohesstetin hergeleitet. Chunihoh ist ein mittelhochdeutscher männlicher Name. Die erste Erwähnung findet sich 985 in einer Urkunde des Bischofs Pilgrim von Passau (971–991). Der Weinbau wird erstmals 1083 erwähnt. Die Klöster Göttweig und St. Pölten hatten Weingartenbesitzungen, 1292 hatte auch das oberösterreichische Kloster Schlägl Weingärten in Königstetten. Der Bischof von Passau errichtete ein Schloss und ab 1415 war dieses der Verwaltungssitz. Im Jahr 1438 verlieh König Albrecht II. Königstetten das Marktrecht.[2][3]
Pfarrlich gehörte Kirchstetten ursprünglich zu St. Andrä. Die erste Kapelle war ein dreischiffiger romanischer Bau, der von einem Kaplan betreut wurde. Mit der Verlegung des Verwaltungssitzes begann auch der Bau einer gotischen Kirche. Sie wurde um 1450 noch ohne Turm fertiggestellt. Ein Erdbeben im Jahr 1490 ließ das Gewölbe einstürzen, nur der Altarraum blieb stehen. Nach mehreren Jahren wurde die Kirche wieder aufgebaut, auch ein Turm wurde errichtet, der 1643 fertiggestellt wurde.[4]
Im Jahr 1683 zog der südlichste Teil von Sobieskis Heer von Königstetten über den Tulbinger Steig zur Sophienalpe nach Wien zur Schlacht am Kahlenberg.[5]
Im 19. Jahrhundert verdienten Bewohner von Kirchstetten ihren Lebensunterhalt als Fragner. Als Wanderhändler verkauften sie landwirtschaftliche Produkte auf den Wiener Märkten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt die Gemeinde einen Aufschwung durch die Ansiedlung neuer Bevölkerungsschichten aus dem Raum Wien.[2]
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Schloss Königstetten
- Katholische Pfarrkirche Königstetten hl. Jakobus der Ältere
- Planetenweg Tullnerfeld – Wienerwald
Vereine
Der Ort besitzt eine Blasmusikkapelle und ein stark ausgeprägtes Vereinswesen. Des Weiteren feiert die Freiwillige Feuerwehr 2014 ihr 140-jähriges Jubiläum und ist die älteste Feuerwehr des Tullnerfeldes.
Sport
Schon seit 1905 existiert in Königstetten ein öffentliches Schwimmbad. Das zuvor aus Kostengründen dem Verfall preisgegebene „Parkbad“ wurde 2010 neu gestaltet und im Juli 2010 wiedereröffnet.
Viele internationale Erfolge konnte der 1973 gegründete Sportschützenverein Königstetten erzielen.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Königstetten gibt es mehrere Heurigenbetriebe.
Wirtschaftssektoren
Von den 23 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren neun Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten mehr als sechzig Prozent der Flächen. Der Großteil der Erwerbstätigen des Produktionssektors war in der Bauwirtschaft beschäftigt. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (45), freiberufliche Dienstleistungen (31) und der Handel (19 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 23 | 27 | 19 | 24 |
Produktion | 13 | 18 | 62 | 129 |
Dienstleistung | 113 | 60 | 203 | 157 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 982 Erwerbstätige in Königstetten. Davon arbeiteten 161 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[9]
Verkehr
An der Franz-Josefs-Bahn gibt es die Haltestelle Zeiselmauer-Königstetten, die aber nahe bei Zeiselmauer liegt.
Öffentliche Einrichtungen
In Königstetten befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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Bürgermeister
- 1978–1993 Dietrich Heindl (ÖVP)
- bis 2005 Friedrich Vock (ÖVP)
- seit 2005 Roland Nagl (ÖVP)[18]
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger der Gemeinde
- Dietrich Heindl (* 1942), Berufsschuldirektor und Politiker
- Söhne und Töchter der Gemeinde
- Doris Hahn (* 1981), ab 2015 Abgeordnete zum Landtag von Niederösterreich
Literatur
- Leopold Schöfbeck: Chronik der Marktgemeinde Königstetten. Marktgemeinde Königstetten, Königstetten 1983.
Weblinks
- Eintrag zu Königstetten in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32116 – Königstetten. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Ein Blick auf die Gemeinde Königstetten, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. April 2021.
- Geschichte Königstettens. Gemeine Königstetten, abgerufen am 19. April 2021 (österreichisches Deutsch).
- Gedächtnis des Landes, Königstetten. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 19. April 2021.
- Pfarre Königstetten – Kirche St. Jakob. Abgerufen am 19. April 2021.
- Guido Panek: Der Kahlenberg. Kurze Geschichte und Führung. 1952, abgerufen am 19. April 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Königstetten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. April 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Königstetten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. April 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Königstetten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. April 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Königstetten, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. April 2021.
- Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 8. November 2020.
- Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Königstetten. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 3. Februar 2020.
- Bürgermeister. Gemeinde Königstetten, abgerufen am 19. April 2021 (österreichisches Deutsch).