Justizvollzugsanstalt Kaisheim
Die Justizvollzugsanstalt Kaisheim ist eine JVA des Freistaates Bayern in Kaisheim.
Luftbild des Westteils der Justizvollzugsanstalt (ehemaliges Kloster Kaisheim) | |
Informationen zur Anstalt | |
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Name | Justizvollzugsanstalt Kaisheim |
Bezugsjahr | 1816 |
Haftplätze | 601 |
Die Haftanstalt hat eine Belegungsfähigkeit von derzeit 601 Haftplätzen.
Geschichte
Die Anstalt wurde 1816 als Gefängnis und Zuchthaus in Räumlichkeiten des Reichsstiftes Kaisheim errichtet. Nach Umbauarbeiten nahm die Anstalt 1817 mit 60 katholischen Männern und Frauen. 1862 wurde das Gefängnis zum Zuchthaus für katholische Männer mit Gemeinschaftshaftform bestimmt und 1863 in der neuen Form eröffnet. Die Belegung war auf 670 Männer festgelegt. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Haftalltag etwas gelockert, Vorträge, Gesangsabende und Turnen zeigten erste Ansätze einer geplanten Freizeitgestaltung.
In der NS-Zeit wurden ab 1943 Nacht-und-Nebel-Häftlinge, darunter 239 Häftlinge von KZ Natzweiler-Struthof, zur Zwangsarbeit im Zuchthaus Kaisheim herangezogen. Alle 239 wurden am 9. April 1945 auf einem Todesmarsch nach KZ Dachau getrieben. Weitere Arbeitskommandos in Löpsingen (eine Munitionsfabrik), Donauwörth (eine Maschinenfabrik) und Unterhausen (ein Eisenbahnwerk) wurden vom Zuchthaus Kaisheim verwaltet.[1]
Bekannte Inhaftierte
- Theo Berger (1941–2003), Bankräuber, „Al Capone vom Donaumoos“ (1963/65)
Siehe auch
Einzelnachweise
- Weinmann, Martin (Redaktion): Das nationalsozialistische Lagersystem, Zweitausendeins, Frankfurt am Main, 4. Ausgabe, 2004. Ein Nachdruck vom Catalogue of Camps and Prisons, International Tracing Service (ITS) 1948-1952, S. 552.