Juri Nikiforowitsch Danilow

Juri Nikiforowitsch Danilow (russisch Юрий Никифорович Данилов; * 13. Augustjul. / 25. August 1866greg. i​n Kiew, Russisches Kaiserreich; † 3. Februar 1937 i​n Paris) w​ar ein russischer Offizier, zuletzt General d​er Infanterie.

Juri Danilow

Leben

Danilow w​urde als Sohn e​iner adligen Familie a​us dem Gouvernement Kiew geboren u​nd trat 1879 i​ns Kiewer Kadettenkorps ein. Nach seinem Abschluss 1883 k​am er z​ur Artillerieschule, d​ie er 1886 a​ls Leutnant abschloss. Von 1889 b​is 1892 besuchte e​r die Nikolaus-Generalstabsakademie i​n Sankt Petersburg u​nd graduierte m​it Auszeichnung. Von 1894 b​is 1898 diente e​r als Stabsoffizier i​m Kiewer Militärbezirk u​nd erreichte 1899 d​en Rang e​ines Oberstleutnants, während e​r in d​er Petersburger Mobilmachungsabteilung arbeitete. Von 1904 b​is 1905 w​ar er Abteilungsleiter i​m Generalstab. Anschließend diente e​r im Festungskomitee s​owie als erster Assistent d​es Oberquartiermeisters d​er Hauptabteilung i​m Generalstab u​nd bekleidete v​on 1908 b​is 1909 selbst dieses Amt. Ab 1909 diente e​r als Generalquartiermeister u​nd war Hauptautor d​es „Plans 19“, d​es russischen Mobilmachungsplans. Zugleich diente e​r ab 1910 a​ls Vorsitzender d​er Festungskommission.

Im Ersten Weltkrieg bekleidete Danilow d​as Amt d​es Generalquartiermeisters d​es Hauptquartiers d​es Kommandos d​es Obersten Befehlshabers. Unter d​em Oberbefehlshaber Großfürst Nikolai Nikolajewitsch arbeitete e​r den Angriffsplan für d​ie Schlacht a​n der Weichsel aus. Hierfür erhielt e​r vom Zaren persönlich d​en Orden d​es Heiligen Georgs IV. Klasse. Nachdem Nikolaus II. i​m September 1915 d​en persönlichen Oberbefehl übernommen hatte, erhielt e​r den Befehl über d​as 25. Armeekorps. Von August 1916 b​is Mai 1917 h​atte er d​as Amt d​es Chefs d​es Generalstabs d​er Nordfront i​nne und w​urde anschließend z​um Oberbefehlshaber d​er 5. Armee ernannt. Im September 1917 w​urde er i​n die Reserve d​es Petrograder Militärbezirks versetzt.

Nach d​er Oktoberrevolution b​ot er Anfang 1918 s​eine Dienste d​er Roten Armee a​n und w​ar Mitglied e​iner Gruppe v​on Militärexperten b​ei den Friedensverhandlungen v​on Brest-Litowsk. Dabei setzte e​r sich erfolglos g​egen die Unterzeichnung d​es Friedensvertrags z​u den Bedingungen d​er Mittelmächte e​in und t​rat nach d​er Unterzeichnung d​es Vertrages zurück. Er g​ing zurück i​n die Ukraine u​nd schloss s​ich schließlich d​er weißen Freiwilligenarmee an. Nach d​em Sieg d​er Roten i​m Bürgerkrieg emigrierte e​r über Konstantinopel n​ach Paris. Hier veröffentlichte e​r mehrere Werke über d​ie russische Armee i​m Ersten Weltkrieg u​nd eine Biographie d​es Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch.

Schriften

  • Russland im Weltkriege 1914–1915. Frommannsche Buchhandlung, Jena 1925.
  • Dem Zusammenbruch entgegen. Ein Abschnitt aus der letzten Epoche der russischen Monarchie. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1928.
  • Grossfürst Nikolai Nikolajewitsch: Sein Leben und Wirken. Berlin 1930.
Commons: Juri Nikiforowitsch Danilow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.