Juan Bautista Aznar Cabañas
Juan Bautista Aznar Cabañas (* 5. September 1860 in La Coruña oder Cádiz; † 20. Februar 1933 in Madrid) war ein spanischer Admiral, Politiker und Ministerpräsident Spaniens (Presidente del Gobierno).
Biografie
Militärische und politische Laufbahn
Nach der Schulausbildung trat er in die Kriegsmarine ein, wo er im Laufe seiner Laufbahn bis zum Admiral aufstieg. Während des Rifkrieges von 1921 war er Oberkommandierender der Kriegsmarine in Marokko.
Nach seiner Rückkehr nach Spanien wurde er am 16. Februar 1923 als Marineminister (Ministro de Marina) in das Kabinett von Manuel García Prieto berufen, dem er bis zum Ende von dessen Amtszeit am 15. September 1923 angehörte.[1] Bei den Wahlen vom 13. Mai 1923 wurde er darüber hinaus zum Senator gewählt, wo er für eine Wahlperiode die Interessen der Provinz Cáceres vertrat.[2] 1925 erfolgte seine Beförderung zum Admiral.
Während der nachfolgenden Militärdiktatur gehörte er zum Kreis der Unterstützer von Diktator Miguel Primo de Rivera. Durch diesen wurde er am 12. September 1927 zum Abgeordneten des Deputiertenkongresses (Congreso de los Diputados) ernannt, dem er für eine Wahlperiode bis zum 28. Juni 1931 angehörte.[3]
Letzter Ministerpräsident von König Alfons XIII.
Als Nachfolger von Generalleutnant Dámaso Berenguer Fusté wurde er am 18. Februar 1931 zum Ministerpräsidenten Spaniens (Presidente del Gobierno) ernannt und bildete als solcher die letzte Regierung während der Herrschaft von König Alfons XIII.
In seiner Regierung existierten zwei unterschiedliche monarchistische Strömungen: Zum einen die kronloyale Hochbourgeosie (Dura) unter Entwicklungsminister Juan de la Cierva y Peñafiel, zum anderen die gemäßigtere, nachgiebigere Richtung (Blanda oder Transigente), die unter ihrem Führer, Außenminister Álvaro Figueroa Torres, in den Verhandlungen im Gefängnis von Madrid (Cárcel Modelo de Madrid) eine Annäherung an die republikanischen Parteien suchte. Zum Ausgleich und zur Vermittlung zwischen diesen Gruppen berief er neutrale Politiker wie den Innenminister José María de Hoyos y Vinent de la Torre O’Neill. Armeeminister blieb sein Amtsvorgänger Berenguer Fusté, während er die beiden früheren Ministerpräsidenten García Prieto und Gabino Bugallal Araújo als Justizminister und Wirtschaftsminister ebenfalls in seine Regierung berief.[4]
Als aus den Kommunalwahlen vom 12. April 1931[5] die antimonarchistischen Republikanischen Parteien als Sieger hervorgingen, forderten die ultramonarchistischen Kräfte um Bugallal Araúja den Einsatz der Guardia Civil, was deren Generaldirektor, Oberst José Sanjurjo, jedoch verweigerte. Zwei Tage darauf trat Aznar Cabañas nach der Ausrufung der Zweiten Republik vom Amt des Ministerpräsidenten zurück und übergab die Macht an Niceto Alcalá Zamora.
Für seine politischen und militärischen Verdienste wurde er 1931 zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (Orden del Toisón de Oro) ernannt.[6]
Quellen
Weblinks
- Biografie auf der Homepage der Spanischen Ministerpräsidenten (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive) (spanisch)
- Die Regierungen während der Herrschaft von Alfons XIII. (1902-1931)
- Payne, Stanley G.: "A History of Spain and Portugal (Vol. 2) - Chapter 24: Climax and Collapse of Spanish Liberalism, 1899-1931"
- "The Rif War 1911-1927"
Einzelnachweise
- Liste der Marineminister (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive)
- The Senate between 1834 and 1923 – Senators, abgerufen am 7. Juni 2017.
- Liste der Parlamentsabgeordneten 1810 bis 1977
- "New Cabinet", Artikel im TIME-Magazine vom 2. März 1931
- Las Elecciones Municipales de 1931
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Dámaso Berenguer Fusté | Ministerpräsident Spaniens 1931 | Niceto Alcalá Zamora |