Joshua Nkomo
Joshua Mqabuko Nkomo (* 19. Juni 1917 in Semokwe, Matabeleland; † 1. Juli 1999 in Harare) war ein simbabwischer Politiker. Er war Gründer der Zimbabwe African People’s Union (ZAPU) und von 1988 bis 1999 Vizepräsident von Simbabwe.
Er wurde als Sohn eines Lehrer- und Laienpredigerehepaares und Angehöriger der Ndebele in Matabeleland im damaligen Südrhodesien geboren. Er erfuhr eine Ausbildung zum Sozialarbeiter in Südafrika, wo er an der Universität Fort Hare unter anderem auf Nelson Mandela traf.
Nachdem er 1948 nach Bulawayo zurückgekehrt war, setzte er sich als Gewerkschafter für die schwarzen Eisenbahnarbeiter ein.
In den 1950er Jahren begründete er dann die National Democratic Party und begann, den Kampf gegen die britische Kolonialherrschaft aufzunehmen. Er wurde 1957 Präsident des African National Council (ANC) und ging nach dessen Verbot 1959 ins Exil. 1960 kehrte er aus diesem zurück und gründete 1961 mit Robert Mugabe die Zimbabwe African People’s Union (ZAPU). Die ZAPU zerfiel nach einem Verbot im Folgejahr, und Mugabe bildete mit der Mehrheit der Angehörigen der Shona die Zimbabwe African National Union (ZANU), so dass in der ZAPU hauptsächlich Ndebele zurückblieben. 1964 wurde er von der Regierung unter Ian Douglas Smith verhaftet und zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. In dieser Zeit verlor die ZAPU ihre Führungsrolle an Mugabes ZANU, mit der sich die ZAPU 1976 unter dem Namen Patriotic Front (PF) zusammentat. 1975 war er Präsident des Inlandflügels nach der Spaltung des wiedergegründeten ANC.
Nach den Wahlen im Februar 1980 wurde Nkomo zunächst Innenminister, später unter Präsident Mugabe Minister ohne Geschäftsbereich, nachdem er diesem unerwartet unterlegen war. Im Konflikt mit Mugabe schied er 1982 aus der Regierung aus. Im Dezember 1987 kam es zur Einigung mit Mugabe und zur Verschmelzung ihrer Parteien zur ZANU-PF. Nkomo wurde zunächst Minister im Präsidialamt, ab 1988 dann Vizepräsident und behielt dieses Amt bis zu seinem Tod 1999.