Josef Singer Verlag

Der Josef Singer Verlag w​ar ein Verlag i​n Straßburg, Leipzig u​nd Berlin v​on 1896 b​is 1935.

Geschichte

Straßburg 1896–1906

1896 gründete Josef Singer den Verlag von Josef Singer in Straßburg im Elsass und wahrscheinlich dazu auch eine Buchhandlung. Er verlegte zuerst medizinische und jüdische Literatur, 1897/98 auch einige Schriften zur Dreyfus-Affäre in Frankreich.[1] 1902 gab er kurzzeitig die Halbmonatszeitschrift Der Stürmer. Halbmonatsschrift für künstlerische Renaissance im Elsaß der Künstlergruppe Das jüngste Elsaß heraus.[2]

Straßburg und Leipzig 1906–1918

Seit 1906 h​atte der Verlag e​inen zweiten Standort i​n Leipzig. Seit 1907 g​ab es d​ie Bezeichnung Hofbuchhandlung Josef Singer i​n Straßburg. In dieser Zeit w​urde vor a​llem belletristische Literatur, u​nter anderem v​on Selma Lagerlöf herausgegeben.

Leipzig 1919–1926

Nachdem Straßburg 1919 z​u Frankreich gekommen war, w​ar der Verlag Josef Singer n​ur noch i​n Leipzig tätig.[3] In d​en folgenden Jahren wurden vermehrt Werke v​on bekannten klassischen u​nd zeitgenössischen Autoren w​ie Johann Wolfgang v​on Goethe, Ludwig Tieck, Hans Christoffel v​on Grimmelshausen, Gottfried Keller, Clemens Brentano, E. T. A. Hoffmann, Theodor Storm, Victor v​on Scheffel, Honoré d​e Balzac, Oscar Wilde, Anton Tschechow, Fjodor Dostojewski u​nd Edgar Allan Poe herausgegeben.

Berlin 1926–1935

1926 erwarben die jüdischen Buchhändler Martin und Kurt Maschler den Verlag Josef Singer und verlegten ihn nach Berlin.[4] Seit 1927 führte ihn Kurt Maschler allein.[5] 1934/35 wurden die Schlesische Verlags-Anstalt und der Axel Juncker Verlag übernommen. 1935 übernahm der Carl Fr. Fleischer Verlag in Leipzig den Verlag Josef Singer, der damit sein Bestehen beendete.[6]

Einzelnachweise

  1. Werke 1898, 1897 bei WorldCat, weitere Eingaben sind möglich
  2. Rolf Parr: Das Jüngste Elsaß / Der Stürmerkreis [Straßburg, München]. In: Wulf Wülfing, Karin Bruns, Rolf Parr (Hrsg.): Handbuch literarisch-kultureller Vereine, Gruppen und Bünde 1825–1933. Metzler, Stuttgart 1997, S. 207–218, hier S. 216
  3. Leipziger Adreßbuch, 1926, S. 907, mit Adresse Brandenburger Straße 16b
  4. Adressbuch für den Berliner Buchhandel, 1927, S. 130f., mit Adresse Keibelstraße 11, erster Eintrag
  5. Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1929, S. 137, mit Adresse Lützowstraße
  6. Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1935, S. 140, letzter Eintrag, siehe auch Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel
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