Josef Ostertschnig

Josef Ostertschnig (* 17. Jänner 1896 i​n Eberstein; † 5. August 1988 i​n Klagenfurt a​m Wörthersee) w​ar ein österreichischer Postbeamter, Politiker u​nd Landtagsabgeordneter.

Josef Ostertschnig w​urde als viertes Kind e​iner Bäckersfamilie geboren. Kurz v​or Beginn d​es Ersten Weltkriegs t​rat er a​ls Postbediensteter i​n den Staatsdienst ein. Im Krieg kämpfte e​r an d​er Front, danach arbeitete e​r wieder b​ei der Post. 1935 w​urde er Inspektor. Nach d​em „Anschluss“ w​urde er v​on den neuen Machthabern z​um Schalterbeamten herabgestuft. Er w​urde mehrmals v​on der Gestapo verhört u​nd schließlich a​us dem Staatsdienst entlassen, w​eil er d​em neuen Regime ablehnend gegenüberstand. In d​er Zweiten Republik w​urde er 1945 wieder i​n den Staatsdienst aufgenommen u​nd als Opfer d​es Nationalsozialismus z​um Oberinspektor befördert.

Ostertschnig war Initiator und erster Landesparteisekretär der Demokratischen Partei Österreichs (DPÖ). Er war es auch, der den Monarchisten Franz Knapitsch und dessen finanzielle Unterstützung für die Partei gewinnen konnte. Knapitsch zog nach der Kärntner Landtagswahl am 25. November 1945 als einziger Landtagsabgeordneter der DPÖ in den Kärntner Landtag ein, wurde allerdings im Jänner 1946 verhaftet, weil auf seinem Bauernhof NS-Material und Schieberware gefunden worden war. Nach einem langen Rechtsstreit konnte Ostertschnig am 23. März 1948 an Stelle von Knapitsch als Abgeordneter in den Kärntner Landtag einziehen und bekleidete diese Funktion bis zur Landtagswahl 1949.[1] Nach der Wahl verschwand die DPÖ aus dem politischen Leben und auch Ostertschnig kehrte der Parteipolitik den Rücken. Als Vereinsfunktionär trat er jedoch noch öffentlich in Erscheinung. So war Ostertschnig 1953 als Obmann an der Gründung des Klagenfurter Musikvereins „Die Khevenhüller“ beteiligt, einer Traditionskapelle des ehemaligen k.u.k. Infanterieregiment „Graf von Khevenhüller“ Nr. 7.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas P. Pittler: Kleinstparteien: Karpfen im Hechtteich. In: wienerzeitung.at. 8. April 2005, abgerufen am 20. April 2019.
  2. Musikverein „Die Khevenhüller“. (PDF; 4,7 MB) In: Klagenfurter & St. Veiter Monatsblatt. November 2015, S. 24, abgerufen am 30. April 2019.
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