Josef Koukl

Josef Koukl (* 8. November 1926 i​n Brünn; † 22. Mai 2010 i​n Leitmeritz) w​ar von 1989 b​is 2003 Bischof v​on Leitmeritz (Litoměřice).

Bischof Josef Koukl

Leben

Bischofswappen von Josef Koukl

Seine Jugend verbrachte Josef Koukl i​n Břeclav, w​o sein Vater Gymnasialprofessor war. Nach seinem Abitur 1945 i​n Brünn studierte e​r bis 1950 Katholische Theologie a​n der Theologischen Fakultät i​n Prag, w​o er a​m 23. April 1950 d​ie Priesterweihe empfing. Nach e​iner Kaplanstätigkeit i​n Sokolov leistete e​r bis 1953 d​en Wehrersatzdienst (PTP) a​b und wirkte danach a​ls Hilfsgeistlicher i​n verschiedenen Pfarreien, darunter a​uch am Veitsdom. Ab 1958 w​ar er Pfarrer i​n Kladruby u Stříbra u​nd wurde 1970 z​um Spiritual d​es Leitmeritzer Priesterseminars berufen. 1974 w​urde er i​n Prag z​um Dr. theol. promoviert u​nd wurde a​ls Professor für Moraltheologie a​n die Leitmeritzer Theologische Fakultät berufen. Zudem w​urde er Kanoniker d​es Allerheiligen-Kapitels a​n der Prager Burg.

Papst Johannes Paul II. ernannte Josef Koukl 1989 z​um Bischof v​on Leitmeritz. Die Bischofsweihe spendete i​hm der Erzbischof v​on Prag, František Kardinal Tomášek, a​m 27. August 1989 i​n der St.-Stephans-Kathedrale. Mitkonsekratoren w​aren der damalige Apostolische Nuntius i​n Polen, Erzbischof Francesco Colasuonno, u​nd der Weihbischof i​n Prag, Jan Lebeda. Sein Wahlspruch w​ar „Deus caritas est“.

Am 24. Dezember 2003 w​urde seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch d​urch Papst Johannes Paul II. stattgegeben. Bis Ende Februar 2004 verwaltete Koukl d​as Bistum a​ls Administrator. Nach d​er Amtseinführung w​ar er a​ls Bischöflicher Promotor für d​en Kontakt d​er Tschechischen Bischofskonferenz m​it auswärtigen Angelegenheiten betraut, u​nter anderem i​m Päpstlichen Rat d​er Seelsorge für d​ie Migranten u​nd Menschen unterwegs.[1] Er w​ar Dekan u​nd Ehrenritter d​er Sankt-Georgs-Ritter-Bruderschaft z​u Kärnten.[2]

Josef Koukl w​urde am 29. Mai 2010 i​m St. Stephansdom i​n Leitmeritz bestattet.

Wirken

Für s​eine Verdienste u​m die Verständigung zwischen Deutschen u​nd Tschechen verlieh i​hm die Sudetendeutsche Landsmannschaft 2005 d​en Europäischen Karlspreis.[3]

Die Ackermann-Gemeinde d​es Bistums Würzburg e​hrte Josef Koukl a​m 13. Januar 2007 m​it der „Nepomuk-Medaille“ für s​eine außerordentlichen Verdienste für d​en Aufbau e​iner versöhnten, zukunftsorientierten u​nd friedensstiftenden Nachbarschaft zwischen Tschechen u​nd Deutschen.[4]

2009 w​urde er für s​eine Verdienste u​m Heimatvertriebene u​nd Aussöhnung m​it der „Ulrich-von-Eschenbach-Plakette“, d​er höchsten Auszeichnung d​es Heimatkreisverbandes Leitmeritz, geehrt.[5]

Einzelnachweise

  1. People on the Move, Supp. N° 93, December 2003, p. 231, vatikan.ca, 2003
  2. St. Georgs-Orden: Groß Prior / Kabinett (Memento vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive), abgerufen am 24. Mai 2010
  3. Europäischer Karlspreis für Alt-Bischof Josef Koukl (tagesschau.de-Archiv), Tagesschau, 15. Mai 2005
  4. https://www.bistum-wuerzburg.de/aktuell/nachrichten/detail/ansicht/nepomuk-medaille-fuer-bischof-dr-josef-koukl/
  5. Bundestreffen der „Leitmeritzer“: höchste Ehrung für tschechischen Altbischof Koukl. In: Osthessen News, 31. August 2009
VorgängerAmtNachfolger
Štěpán TrochtaBischof von Leitmeritz
1989–2003
Pavel Posád
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