John J. Pinder junior

John J. Pinder Jr. (* 6. Juni 1912 i​n McKees Rocks, Pennsylvania; † 6. Juni 1944 b​ei Colleville-sur-Mer, Frankreich) w​ar ein m​it der höchsten amerikanischen Tapferkeitsauszeichnung ausgezeichneter Soldat i​m Zweiten Weltkrieg.

John J. Pinder junior

Leben

Während seiner Schulzeit a​n der Butler High School, Pennsylvania w​ar John Joseph "Joe" Pinder Jr. b​eim Baseball bereits e​in herausragender Pitcher. So konnte e​r 1935 e​ine erste Profi-Verpflichtung unterzeichnen u​nd war i​n den Folgejahren b​ei diversen Profi-Baseball-Klubs u​nter Vertrag.

Militär

Nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von Amerika in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 trat er seinen Militärdienst am 27. Januar 1942 in Burgettstown, Pennsylvania an. Pinder wurde dem 16. Infanterieregiment der 1. US-Infanteriedivision der United States Army zugeteilt und in Camp Blanding, Florida und Fort Benning, Georgia ausgebildet.

Als Technician Fifth Grade wurde er als Angehöriger der Stabskompanie des Regimentsstabes im August 1942 nach England verlegt. Von dort aus nahm Pinder an der Landung der Alliierten in Nordafrika und den Folgekämpfen gegen das Afrikakorps teil. Auch an der Landung der Alliierten Truppen in Sizilien im Juli 1943 war er beteiligt. Von dort wurde Pinders Stabskompanie im November 1943 zurück nach England verlegt, um sich auf den bevorstehenden D-Day in der Normandie vorzubereiten.

Am 6. Juni 1944, a​n seinem 32. Geburtstag, n​ahm er m​it seiner Einheit i​m Rahmen d​er Landeoperation d​er Alliierten a​m Europäischen Festland d​er an d​er Operation Neptune teil. Er selbst h​atte dabei d​en Auftrag, e​in äußerst wichtiges Funkgerät a​n Land z​u bringen u​nd in Betrieb z​u nehmen.

Dazu wurde er mit einem Landungsboot bei Colleville-sur-Mer (besser bekannt als Omaha Beach) etwa 100 m vor dem Strand abgesetzt und musste sich durch feindliches Artillerie- und Maschinengewehrfeuer in hüfttiefem Wasser an Land kämpfen. Hierbei wurde Pinder bereits getroffen und ernsthaft verwundet. Dennoch schaffte er es, das Funkgerät an Land zu bringen. Anstatt sich medizinisch behandeln zu lassen und Deckung zu suchen, ging er im feindlichen Feuer erneut zum Landungsboot und barg wichtiges Zubehör und ein weiteres Funkgerät. Auf seinem dritten Gang zum Boot wurde er erneut vom Maschinengewehrfeuer an den Beinen verwundet. Dennoch lehnte er weiter eine medizinische Versorgung ab und half stattdessen die lebenswichtige Funkverbindung herzustellen, wobei Pinder erneut, diesmal tödlich, getroffen wurde.

Joe Pinder w​urde am Grandview Friedhof i​n Burgettstown, Pennsylvania bestattet, w​o man i​hm zu Ehren i​m Oktober 2000 e​in Denkmal errichtete.

Auszeichnungen

Wegen erwiesener Tapferkeit wurde er am 4. Januar 1945 posthum mit der höchsten amerikanischen Tapferkeitsauszeichnung, der Medal of Honor ausgezeichnet. Pinder war damit neben Jack Lummus der einzige Profi-Baseball-Spieler, dem im Zweiten Weltkrieg die Ehrenmedaille verliehen wurde.

Auch wurde am 11. Mai 1949 durch die U.S. Army in Deutschland eine Kaserne der US-Streitkräfte in Zirndorf, ihm zu Ehren in Pinder Barracks benannt. Nach Auflassung dieser Kaserne in den späten 1990er Jahren wurde durch die Stadtverwaltung für die auf dem Areal der ehemaligen Kaserne neu entstandenen Siedlung der Name Pinderpark gewählt.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.