Johann III. (Henneberg-Schleusingen)
Johann III. von Henneberg-Schleusingen (* 30. April 1503; † 20. Mai 1541 in Fulda) war 1529 bis 1541 Fürstabt des Klosters Fulda.
Familie
Johann entstammte dem Geschlecht der Grafen von Henneberg. Sein Vater war Wilhelm VI. von Henneberg-Schleusingen, Graf und Herr zu Mainberg (* 29. Januar 1478 in Schleusingen; † 24. Januar 1559, im Kloster Veßra). Seine Mutter war Anastasia von Brandenburg (* 17. März 1478 in Ansbach; † 4. Juli 1534 in Ilmenau), jüngste Tochter des Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg (1414–1486) und dessen Ehefrau Anna von Sachsen (1437–1512).
Johann hatte sechs Brüder und sechs Schwestern. Zwei der Brüder starben früh. Sein jüngerer Bruder Christoph (* 6. Juni 1510; † (13./14.) März 1548 in Römhild) wurde Domherr zu Bamberg (1519), Würzburg (1520–1538 und 1541–1543), Worms (1520–1538) und Straßburg (1523) sowie Domdekan (1540–1545) und Propst von St. Jakob zu Bamberg (1541–1548). Poppo (1513–1574) wurde ebenfalls Kanoniker, verzichtete aber nach Einführung der Reformation in Henneberg-Schleusingen (1543/44) auf seine geistlichen Pfründen und heiratete. Der älteste, für die Nachfolge vorgesehene Bruder Wolfgang (1507–1537) fiel als Soldat im Dienst des Kaisers, und an seine Stelle trat Georg Ernst (1511–1583), der die Grafschaft von 1559 bis 1583 regierte.[1]
Leben
Johann studierte vor 1518 an der Universität Mainz und 1519 bis 1521 an der Universität von Paris. Er war von 1515 bis 1538 Domherr zu Straßburg, von 1517 bis 1541 Domherr zu Mainz, 1518 Domherr zu Köln und von 1519 bis 1523 Domherr zu Bamberg. Bereits 1521 erwählte der Fuldaer Fürstabt Hartmann II., der sich mehr um weltliche Angelegenheiten als um seine Abtei gekümmert hatte, in Erkenntnis seiner eigenen Schwächen den erst 18-jährigen Johann zu seinem Koadjutor und zog nach Mainz, wo er bis zu seinem Tod still und zurückgezogen lebte. Nach Hartmanns Tod im Jahre 1529 wurde Johann dessen Nachfolger als Fürstabt von Fulda.
Zunächst als Koadjutor und danach als Fürstabt bemühte sich Johann darum, die während Hartmanns Amtszeit aufgetretenen Probleme in den Griff zu bekommen und, insbesondere, die Reformation zurückzudrängen. Noch als Koadjutor wurde er 1524/25 mit dem Aufstand der Bauern und deren Verwüstung vieler Kirchen und der fuldischen Klöster Petersberg und Frauenberg konfrontiert, musste (den protestantischen) Landgrafen Philipp von Hessen gegen die Bauern zu Hilfe rufen und fand in der Folge das fuldische Gebiet weitgehend von den siegreichen hessischen Truppen besetzt, die er wieder loswerden musste.
Zur größeren Ehre Gottes stiftete er 1535 eine prächtige Orgel, wertvolle Altargeräte und Paramente.
Johann von Henneberg-Schleusingen starb im Alter von achtunddreißig Jahren und wurde in der Abteikirche des Klosters Fulda beigesetzt.[2]
Literatur
- Wolfgang Breul: Abt wider Willen. Johann III. von Henneberg (1503–1541) in der Reichsabtei Fulda. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 55 (2003), S. 227–258.
Weblinks
- Geschichte von Fulda bei pytlik.de
- Henneberg-Schleusingen, Johann III. Graf von. Hessische Biografie. (Stand: 5. Mai 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Henneberg, Grafen von, im Historischen Lexikon Bayerns
- Chronik von Fulda und dessen Umgebungen von 744 bis und mit 1838, Vacha, 1839, S. 69.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Hartmann II. von Kirchberg | Fürstabt von Fulda 1529–1541 | Philipp Schenk zu Schweinsberg |