Joachim Friedenthal

Joachim Friedenthal (* 30. März 1887 i​n Labischin; † 15. Januar 1938 i​n Rom) w​ar ein deutscher Journalist.[1]

Werdegang

Er besuchte das Gymnasien in Posen anschließend in Magdeburg, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft, Staatswissenschaft sowie Rechtswissenschaft in Berlin und Heidelberg. 1911 wurde er mit Beiträgen zu einem Preßverwaltungsstrafrecht zum Doktor der Rechte promoviert.[2] 1912 war er Theaterkorrespondent in Paris und 1914 war er Korrespondent des Berliner Tageblattes in München. Am 26. August 1914 wurde in der Presse des Deutschen Reichs ein bellizistischer Essay von Gerhart Hauptmann veröffentlicht.[3] Am 27. August 1914, dem Tag nach dem Erscheinen von Hauptmanns Essay verzeichnet Wedekinds Agenda ein Treffen mit dem befreundeten Joachim Friedenthal, dem Münchner Korrespondenten des Berliner Tageblatts im „H[of]T[heater]R[estaurant]“. Wedekind produzierte in der Folge Kriegspropaganda.[4] Anlässlich der Beerdigung von Frank Wedekind führte Joachim Friedenthal Unsichtbares Theater auf. Heinrich Mann hatte Einblick in sein Vortragsskript: Da stand, gesperrt in Parenthesen gehalten: »Tränen ersticken meine Stimme . . .« Und »Tränen ersticken meine Stimme ...«[5] Ab 1924 leitete Friedenthal seinen Verlag in München. Ab 1926 war er Korrespondent in Rom.[6]

Werke

  • Maskerade der Seele Tragikomödie 1911;[7]
  • Die Genossenschaft satyrische Komödie in 3 Akten 1911, aufgeführt im Residenz-Theater Stuttgart;
  • Die Abenteuer der Seele, Komödie in 3 Akten, 1911,
  • Das Wedekind-Buch (Hg.) 1914;
  • Heinrich Mann, 1914;
  • Frank Wedekind, Bd. 1–9, Herausgeber mit Artur Kutscher, 1924.
  • Clarissas halbes Herz, Drama[8]

Einzelnachweise

  1. Campo Verano in Rome Joachim Friedenthal 1887–1938,
  2. Deutsche Litteraturzeitung, Wochenschrift für Kritik der Internationalen Wissenschaft, Band 33, Weidmannsche Buchhandlung, 1912,
  3. Der Essay Gegen Unwahrheit entwickelte eine dem Kriegszustand angemessene Lesart der „Idee des Weltbürgertums“. „Durch den vollständigen Sieg deutscher Waffen wäre die Selbständigkeit Europas sichergestellt“, argumentiert er. „Das Barbarenland Deutschland ist, wie man weiß, den übrigen Völkern mit großartigen Einrichtungen sozialer Fürsorge vorangegangen. Ein Sieg müßte uns verpflichten [...] die Segnungen solcher Fürsorge allgemeiner zu verbreiten.“ Die Schlussfolgerung, die Hauptmann daraus zieht, ist die, dass die Deutschen für den „allgemeinen Fortschritt und Aufstieg der Menschheit“ kämpften. siehe auch Peter Sprengel, Gerhart Hauptmann: Bürgerlichkeit und großer Traum,
  4. Uwe Schneider, Andreas Schumann,Krieg der Geister: Erster Weltkrieg und literarische Moderne, Koenigshausen + Neumann G, 2000 - 313 S, S. 83;
  5. Max Krell, Das alles gab es einmal, Büchergilde Gutenberg, 1961, 361 S. S. 62
  6. Wilhelm Kosch (Ed.) et al. Deutsches Literatur Lexikon. Das 20. Jahrhundert Band 9 Fischer bis Abdendroth-Fries S. 555
  7. Astrid Kusser, Körper in Schieflage: Tanzen im Strudel des Black Atlantic um 1900, S. 101
  8. Herbert Freeden, Leben zur falschen Zeit, Transit Buchverlag GmbH, 1991, 277 S., S. 30
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