Jenny Rissveds
Jenny Rissveds (* 6. Juni 1994 in Falun) ist eine schwedische Radrennfahrerin, die vor allem in Mountainbikerennen antritt. Sie gewann bei den Olympischen Sommerspielen 2016 Gold in der Disziplin Cross Country.
Jenny Rissveds (2017) | |
Zur Person | |
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Geburtsdatum | 6. Juni 1994 (27 Jahre) |
Nation | Schweden |
Disziplin | Mountainbike / Cross |
Zum Team | |
Aktuelles Team | Team 31 |
Funktion | Fahrerin |
Internationale Team(s) | |
Scott-Odlo Scott-Sram Team 31 | |
Wichtigste Erfolge | |
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Letzte Aktualisierung: 6. September 2021 |
Leben
In ihrer Jugend startete Rissveds sowohl bei Mountainbike- wie auch bei Straßenrennen.[1] Im Jahr 2010 gewann sie bei den Juniorinnen erstmals Goldmedaillen bei den schwedischen Meisterschaften. Bei den Mountainbike-Europameisterschaften 2013 errang sie Gold im Cross-country Eliminator der Frauen sowie im olympischen Cross-Country die Silbermedaille im U23-Rennen. Bei den schwedischen Meisterschaften 2013 konnte sie auch in den Bahnradsportdisziplinen 500-m-Zeitfahren und Ausscheidungsfahren die Goldmedaille erzielen.[1] Am 24. Oktober 2015 wurde sie schwedische Meisterin im Querfeldeinrennen.[2] 2016 wurde sie U23-Weltmeisterin im Cross Country.[3]
Olympische Sommerspiele 2016
Ihr erstes Weltcuprennen im Elitebereich gewann sie im Jahr 2016 in Lenzerheide.[4] Rissveds trat im gleichen Jahr bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro in der Mountainbike-Disziplin Cross Country an. Im Wettbewerb bildete sie in der letzten Runde ein Ausreißerduo mit der Polin Maja Włoszczowska. Durch eine Attacke konnte Rissveds ihre Gegnerin abhängen und das Rennen und somit auch die Goldmedaille gewinnen.[5]
Nach ihrem Erfolg bei den Olympischen Spielen kam es zu einem Streit mit dem schwedischen Radverband, da sie bei einer Teilnahme bei den Weltmeisterschaften Material des Sponsors der schwedischen Nationalmannschaft verwenden sollte. Es konnte zwar ein Kompromiss gefunden werden, aber sie wurde schlussendlich kein Mitglied des schwedischen Nationalteams.[6][7]
Ausstieg aus dem Sport 2017
In die Saison 2017 startete Rissveds gemeinsam mit dem Schweizer Rennfahrer Thomas Frischknecht mit einem Sieg in der Mixed-Wertung des südafrikanischen Mountainbikerennens Cape Epic. Kurz darauf sagte sie ihre Teilnahme beim ersten Weltcup-Rennen der Saison ab. Auch bei den folgenden drei Rennen trat sie nicht an. Bei ihren ersten beiden Starts schnitt Rissveds schließlich weit unter ihren Vorjahresleistungen ab. Sie begründete ihr Abschneiden mit Depressionen und erklärte, dass diese mit dem Stress nach ihrem Gewinn der olympischen Goldmedaille sowie mit dem Tod ihrer beiden Großväter zu tun hätten. Später berichtete sie auch über die Essstörungen, an denen sie leide.[8] Im Februar 2018 kündigte sie ihr vorläufiges Karriereende an und sie verließ ihr Team Scott-Sram.[6][4]
Comeback 2018
Im Mai 2018 stieg Rissveds wieder ins Training ein. Schließlich wurde sie Mitglied im Team 31, wobei die Zahl 31 für den Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention steht.[8] Im Juli 2018 wurde sie erneut schwedische Meisterin im Cross Country.[9] In der Saison 2019 trat sie für ihr neues Team erneut im Weltcup an, wo sie am 11. August 2019 in Lenzerheide den ersten Weltcupsieg nach ihrem Comeback feiern konnte.[10] Bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften im August 2019 wurde sie Sechzehnte.[11] Die Weltcupsaison 2019 beendete sie auf einem achten Gesamtplatz.[12]
Bei den schwedischen Meisterschaften 2020 erhielt sie ihre insgesamt achte Goldmedaille.[13] Rissveds konnte sich schließlich für die im Sommer 2021 ausgetragenen Olympischen Sommerspiele 2020 qualifizieren. Dort konnte sie als Titelverteidigerin nicht an ihren Erfolg aus dem Jahr 2016 anknüpfen und belegte den 14. Platz.[14] Im September 2021 gewann sie beim Cross Country Weltcup das Short-Track-Rennen in der Lenzerheide.[15]
Auszeichnungen
Weblinks
- Offizielle Webseite (englisch)
- Ergebnisliste von Jenny Rissveds (englisch)
- Jenny Rissveds in der Datenbank von Radsportseiten.net
Einzelnachweise
- Results – Jenny Rissveds. Abgerufen am 2. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- Jenny Rissveds svensk mästare i Cykelcross. Abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- WM Nove Mesto: Jenny Rissveds gewinnt U23-Gold – Sofia Wiedenroth im Pech – acrossthecountry. Abgerufen am 2. März 2020 (deutsch).
- Adrian Kaether: Jenny Rissveds beendet Profikarriere. In: BIKE Magazin. 27. Februar 2018, abgerufen am 2. März 2020.
- Olympics Rio 2016: Sweden's Jenny Rissveds wins gold in women's cross-country. 20. August 2016, abgerufen am 2. März 2020.
- Neal Rogers: Olympic MTB champ Jenny Rissveds breaks contract to address mental health. 23. Februar 2018, abgerufen am 2. März 2020 (amerikanisches Englisch).
- Rissveds regler gäller för alla. 7. September 2018, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Emil Bischofberger: Jenny Rissveds - Comeback nach Depression. In: Süddeutsche Zeitung. 12. August 2019, abgerufen am 2. März 2020.
- Rissveds vann i comebacken: ”Har varit jävligt tufft”. 21. Juli 2018, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Jenny Rissveds kehrt in Lenzerheide auf die Siegerstrasse zurück. 11. August 2019, abgerufen am 2. März 2020.
- Jenny Rissveds långt från medalj i VM. 31. August 2019, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Punktering förstörde för Rissveds i USA. 8. September 2019, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Jenny Rissveds utmanades – men tog åttonde SM-guldet. In: Dagens Nyheter. 20. September 2020, abgerufen am 25. September 2020 (schwedisch).
- Olympia Tokio 2020: Ergebnisse der Mountainbike Cross Country-Rennen der Damen. In: MTB-News.de. 27. Juli 2021, abgerufen am 27. Juli 2021.
- Stefan Loibl: Rissveds und Avancini im Short Track vorne - UCI MTB-Worldcup Lenzerheide 2021: Short Track. In: bike-magazin.de. 3. September 2021, abgerufen am 6. September 2021.
- Rissveds prisades på Idrottsgalan: "Det är jättestort". 16. Januar 2017, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Jenny Rissveds tog emot pris - av kronprinsessan. Abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Kungen delade ut medaljer - Sveriges Kungahus. Abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).
- Emma Tonnvik: Här är vinnarna på Idrottsgalan. 27. Januar 2020, abgerufen am 2. März 2020 (schwedisch).