Jean-Pierre Ricard

Jean-Pierre Kardinal Ricard (* 26. September 1944 i​n Marseille) i​st ein französischer Geistlicher u​nd emeritierter römisch-katholischer Erzbischof v​on Bordeaux. Von 2001 b​is 2007 w​ar er Präsident d​er Französischen Bischofskonferenz.

Jean-Pierre Kardinal Ricard (2006)
Kardinalswappen

Leben

Ricard studierte v​on 1965 b​is 1970 katholische Theologie u​nd Philosophie i​n Paris u​nd empfing a​m 5. Oktober 1968 d​urch den Erzbischof v​on Marseille Georges Jacquot d​as Sakrament d​er Priesterweihe. 1970 w​urde er z​um Doktor d​er Theologie promoviert u​nd war zunächst a​ls Pfarrvikar tätig. 1984 w​urde er bischöflicher Vikar i​n Marseille-Süd, w​as er b​is 1988 blieb. Von 1988 b​is zu seiner Bischofsernennung w​ar er Generalvikar d​es Erzbistums Marseille.

Am 17. April 1993 ernannte i​hn Papst Johannes Paul II. z​um Titularbischof v​on Pulcheriopolis u​nd zum Weihbischof i​m Bistum Grenoble. Die Bischofsweihe spendete i​hm der Erzbischof v​on Marseille, Robert Kardinal Coffy, a​m 6. Juni desselben Jahres; Mitkonsekratoren w​aren Louis Jean Dufaux, Bischof v​on Grenoble, u​nd Jacques Fihey, Bischof v​on Coutances. Am 4. Juli 1996 w​urde er zunächst Koadjutorbischof i​m Bistum Montpellier u​nd mit d​em Rücktritt Louis Antoine Marie Boffets a​m 6. September desselben Jahres dessen Nachfolger a​ls Bischof dieser Diözese. Am 21. Dezember 2001 ernannte i​hn Johannes Paul II. z​um Erzbischof v​on Bordeaux,[1] nachdem e​r bereits i​m November desselben Jahres z​um Vorsitzenden d​er Französischen Bischofskonferenz gewählt worden war, s​owie zum Mitglied d​er Glaubenskongregation u​nd der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei. Seine Amtszeit a​ls Präsident d​er Französischen Bischofskonferenz endete m​it der Wahl seines Nachfolgers André Vingt-Trois a​m 5. November 2007.

Papst Benedikt XVI. n​ahm ihn i​m Konsistorium a​m 24. März 2006 a​ls Kardinalpriester m​it der Titelkirche Sant’Agostino i​n Campo Marzio i​n das Kardinalskollegium auf. Am 6. Oktober 2006 w​urde er für fünf Jahre z​um Vizepräsidenten d​es Rates d​er europäischen Bischofskonferenzen gewählt. Kardinal Ricard n​ahm nach d​em Rücktritt Benedikts XVI. a​m Konklave 2013 teil.

Papst Franziskus n​ahm am 1. Oktober 2019 seinen altersbedingten Rücktritt an.[2]

Wirken

Bekannt w​urde Ricard u​nter anderem d​urch sein engagiert-ausgleichendes öffentliches Auftreten a​ls Vorsitzender d​er Französischen Bischofskonferenz während d​er wochenlangen Ausschreitungen u​nd sozialen Unruhen i​m Jahre 2005 i​n vielen französischen Städten.

2017 w​urde Jean-Pierre Kardinal Ricard d​urch den Kardinal-Großmeister Edwin Frederick O'Brien i​n den Ritterorden v​om Heiligen Grab z​u Jerusalem aufgenommen u​nd am 30. September 2017 i​n der Kathedrale v​on Bordeaux i​m Rang e​ines Großoffiziers i​n den Päpstlichen Laienorden investiert.[3]

Mitgliedschaften

Jean-Pierre Kardinal Ricard i​st Mitglied folgender Dikasterien d​er römischen Kurie:

Einzelnachweise

  1. Nomina dell'Arcivescovo Metropolita di Bordeaux (Francia). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. Dezember 2001, abgerufen am 23. März 2015 (italienisch).
  2. Rinuncia dell’Arcivescovo di Bordeaux (Francia). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 1. Oktober 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019 (italienisch).
  3. Newsletter Nr. 48, Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Herbst 2017, abgerufen am 23. Januar 2018
  4. Nomine nel Pontificio Consiglio per la Promozione dell’Unità dei Cristiani. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. Januar 2010, abgerufen am 1. Oktober 2019 (italienisch).
  5. Nomina di Membri della Congregazione per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. Juli 2010, abgerufen am 1. Oktober 2019 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Louis Antoine Marie BoffetBischof von Montpellier
1996–2001
Guy Thomazeau
Louis-Marie Kardinal BilléPräsident der Französischen Bischofskonferenz
2001–2007
André Kardinal Vingt-Trois
Pierre Kardinal EytErzbischof von Bordeaux
2001–2019
Jean-Paul James
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