Jagdschloss Fürstenwalde

Das Jagdschloss Fürstenwalde i​st ein Barockbau i​n der Stadt Fürstenwalde/Spree. Das i​n der Nähe d​er Spree liegende Schloss w​urde für König Friedrich I. v​on Preußen errichtet.

Jagdschloss Fürstenwalde
Jagdschloss Fürstenwalde

Jagdschloss Fürstenwalde

Staat Deutschland (DE)
Ort Fürstenwalde
Entstehungszeit 1699–1700
Erhaltungszustand wesentliche Teile erhalten
Geographische Lage 52° 21′ N, 14° 4′ O
Jagdschloss Fürstenwalde (Brandenburg)

Geschichte

Friedrich I. ließ d​as Schloss zwischen 1699 u​nd 1700 v​om damaligen Hofbaumeister Martin Grünberg errichten. Dieser w​ar unter anderem a​uch mit d​em Umbau d​es Jagdschlosses Grunewald betraut. Neben d​em Schloss selbst wurden a​uch diverse Nebenbauten w​ie ein Angelhäuschen, e​ine Allee, e​in Karpfenteich u​nd ein Lustgarten angelegt. Genutzt werden sollte e​s für Jagden u​nd als Ausgangspunkt für Besuche d​er Güter i​n Golzow.

Inwieweit das Schloss tatsächlich für diese Zwecke genutzt wurde, ist nicht bekannt. Nach dem Tod Friedrich I. im Jahre 1713 verfiel das Schloss und stand zwischenzeitlich leer. Nach einem Stadtbrand quartierte die Stadtverwaltung nach eigenem Ermessen obdachlos gewordene Bürger dort ein. Auch eine Werkstatt entstand zu dieser Zeit. 1736 richtete ein Garnisonskommandeur zusätzlich seine Wohnung darin ein.

1750 wurde der Stadt diese illegale Nutzung untersagt und das Schloss auf Geheiß Friedrichs II. in einen Getreidespeicher für das Militär umgebaut. Dafür wurden eine Zwischendecke sowie Remisen eingefügt und unzweckdienliche Elemente wie die Freitreppe und der Lustgarten entfernt. 1795 wurde rechtwinklig zum Schloss ein weiterer Speicher erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Schloss bis 1993 als Lager. Seitdem steht es, inzwischen in Privateigentum übergegangen und unter Denkmalschutz gestellt, ungenutzt leer und verfällt.

Anlässlich der Bewerbung Fürstenwaldes zur Landesgartenschau 2013 war eine Sanierung des Gebäudes im Gespräch, wurde aber verworfen.[1] Im Zuge einer Zwangsversteigerung hat die Stadt Fürstenwalde das Schloss sowie den Speicher am 18. September 2013 erworben. Geplant ist die Rekonstruktion der Gebäude und die Herrichtung der Freiflächen bei noch nicht feststehender Nutzung[2]. 2016 wurde bekannt, dass frühestens ab dem Schuljahr 2019/20 in Fürstenwalde eine Hochschule für Gastronomie und Tourismus gegründet werden soll. Die theoretische Ausbildung soll künftig in den Räumlichkeiten der Aufbauschule, die praktische in den in ein Hotel umgebauten Räumlichkeiten des Jagdschlosses stattfinden.

Architektur

Das Jagdschloss i​st ein zweietagiger barocker Einflügelbau m​it 13 Fensterachsen u​nter einem Walmdach. Das Äußere i​st durch e​inen dreiachsigen Mittelrisaliten m​it Dreiecksgiebel akzentuiert u​nd ansonsten schlicht gehalten. Ursprünglich g​ab es e​inen zentralen großen Saal, d​er aber d​urch die später eingezogenen Zwischendecken n​icht mehr vorhanden ist.

Literatur

  • Florian Wilke: Stadtgeschichten, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2008, in Google Books
  • Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e.V.: Burgen, Schlösser und Herrenhäuser in Brandenburg, L&H Verlag, 2008
Commons: Jagdschloss Fürstenwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der Stadt Fürstenwalde vom 16. Januar 2008 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fuerstenwalde-spree.de
  2. Pressemitteilung der Stadt Fürstenwalde vom 19. März 2015
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