Ingo Zamperoni
Ingo Antonio Zamperoni (* 3. Mai 1974 in Wiesbaden) ist ein deutscher Fernsehmoderator, Journalist und Honorarprofessor. Er war von 2012 bis 2014 Moderator der Tagesthemen und arbeitete bis 2016 als Korrespondent für das ARD-Auslandsstudio in Washington. Am 24. Oktober 2016 wurde er in der Nachfolge von Thomas Roth erneut Tagesthemen-Moderator.[1] 2022 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule der Medien in Stuttgart berufen.[2]
Leben
Der Sohn einer Deutschen und eines Italieners war nach dem Abitur im Zivildienst bei Radio Klinikfunk in Wiesbaden.[3] Sein Vater war Manager bei Hoechst, seine Eltern hatten sich 1967 am Lago Maggiore kennengelernt. Er hat einen vier Jahre jüngeren Bruder, der Gynäkologe in Wiesbaden ist.[4] Von 1994 bis 1999 studierte er Amerikanistik, Jura und Geschichte an der Universität Konstanz,[5] in Berlin und Boston. Beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) absolvierte er sein Volontariat.
Danach wechselte er zum NDR Fernsehen, für das er ab 2002 als Autor und Reporter Beiträge für die Tagesschau und die Tagesthemen lieferte. Erste Moderationsaufgaben übernahm er in der Regionalsendung Niedersachsen 19.30, NDR aktuell sowie als Urlaubsvertretung für das Auslandsmagazin Weltbilder.
Am 5. März 2007 übernahm er als Nachfolger von Anja Bröker die Moderation der Sendung Nachtmagazin im Ersten, die er bis 2013 im wöchentlichen Wechsel mit Gabi Bauer moderierte.[6]
Im Jahr 2012 wechselte er ins Team der Tagesthemen, in dem er Susanne Holst als Vertretung für Caren Miosga und Tom Buhrow ablöste.[7] Nach dem Ausscheiden von Buhrow wurde Zamperoni zum regulären Moderator. Neben der Aufgabe als Vertreter der beiden ersten Moderatoren Caren Miosga und Thomas Roth[8] präsentierte er zwölf Wochen im Jahr planmäßig die Tagesthemen.
Zamperoni ist bisweilen auch in der SWR-Sendung Ich trage einen großen Namen im Rateteam zu sehen.
Am 26. August 2013 moderierte er mit Katrin Bauerfeind die Politshow Überzeugt uns! Der Politiker-Check im Ersten.[9]
In der (Vor-)Woche zum Gedenken an die Völkerschlacht bei Leipzig vor 200 Jahren (14.–19. Oktober 2013) übernahm er die Hauptmoderation in einer experimentell inszenierten Nachrichtensendung Völkerschlacht überrollt Sachsen des MDR-Fernsehens.
Im Oktober 2013 gab die ARD-Nachrichtensendung Tagesschau online bekannt, dass Zamperoni zum 1. Februar 2014 als Korrespondent ins ARD-Auslandsstudio Washington wechseln wird.[10] Das Medium Magazin zählte ihn zu den Journalisten des Jahres 2013.
Am 24. Oktober 2016 übernahm Zamperoni wieder die Moderation der Tagesthemen. Er moderiert diese Sendung im wöchentlichen Wechsel mit Caren Miosga (Vertretung beider: bis 2021 Pinar Atalay, ab 2021 Aline Abboud).[11]
Der Senat der Stuttgarter Hochschule der Medien (HdM) hat Zamperoni im Juli 2021 einstimmig zum Honorarprofessor der Hochschule berufen. Am 13. Januar 2022 nahm Ingo Zamperoni im Rahmen seiner Antrittsvorlesung an der HdM seine Urkunde von Rektor Alexander W. Roos entgegen.[12]
Sonstiges
Zamperoni ist seit 2007 Botschafter der Kinderhilfsorganisation Save the Children. Er setzt sich dabei besonders für die Bildungskampagne der Organisation ein, die das Leben von Kindern in Kriegsgebieten verbessern will. Außerdem ist er Botschafter der Bärenherz-Stiftung für schwerstkranke Kinder.[13]
Zamperoni wird eine Mitgliedschaft im deutsch-amerikanischen Verein Atlantik-Brücke nachgesagt, tatsächlich soll er dort am Young-Leaders-Programm teilgenommen haben, ohne selbst Mitglied zu sein.[14]
Privates
Zamperoni ist mit der US-Amerikanerin Jiffer Bourguignon verheiratet und hat drei Kinder.[15][16]
Er besitzt die deutsche und die italienische Staatsbürgerschaft.[17]
Werke
- Fremdes Land Amerika, Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08142-2.
- Anderland, Ullstein, Berlin 2018, ISBN 978-3-550-05050-3.
Weblinks
- Literatur von und über Ingo Zamperoni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ingo Zamperoni in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- tagesschau – In eigener Sache: ARD-Korrespondent Ingo... | Facebook. In: facebook.com. Abgerufen am 20. April 2016.
- Kurt Sagatz: „Nicht über jedes Stöckchen springen“. In: Der Tagesspiegel Online. 13. Januar 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. Januar 2022]).
- ARD-Moderator Ingo Zamperoni zu Gast bei Radio Klinikfunk – Radio Klinikfunk. 18. Dezember 2011, abgerufen am 19. Juni 2018.
- Zeit Magazin Nr. 8, 19. Februar 2015, S. 21.
- Tilman P. Gangloff: Konstanz war die perfekte Basis. In: Südkurier. 14. Januar 2014, abgerufen am 15. Januar 2014.
- Ingo Zamperoni wird Nachfolger von Anja Bröker im Nachtmagazin. ARD, 6. Februar 2007, abgerufen am 26. April 2011.
- Zamperoni löst Holst ab. Meedia, 7. Februar 2012, abgerufen am 7. Februar 2012.
- Roth wird neuer „Mister Tagesthemen“. 25. Juni 2013, archiviert vom Original am 28. Juni 2013; abgerufen am 28. Juni 2013.
- Programmhinweis auf der Internetpräsenz der ARD (abgerufen am 27. August 2013)
- Tagesschau.de am 18. Oktober 2013: Ingo Zamperoni verlässt Tagesthemen (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive)
- tagesschau.de: Tagesthemen-Moderatoren, abgerufen am 18. Juni 2018
- Hochschule der Medien: Ingo Zamperoni wird Honorarprofessor Pressemeldung vom 16. Dezember 2021
- Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden: Ingo Zamperoni ist neuer Bärenherz-Botschafter. Abgerufen am 22. Oktober 2018 (deutsch).
- Gut gedacht, schlecht gemacht. In: abendblatt.de. Hamburger Abendblatt, 10. November 2017, abgerufen am 29. November 2017.
- Ingo Zamperoni wird neuer Moderator der Tagesthemen in der ARD. In: stern.de
- Podcast auf ndr.de
- tagesschau.de: Tagesthemen 7. Dezember 2016, 22:15. In: tagesschau.de. Abgerufen am 15. Dezember 2016.