Im Westen nichts Neues (1979)
Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues aus dem Jahre 1979 ist die zweite Verfilmung des gleichnamigen Romans des Autors Erich Maria Remarque. Die erste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1930.
Film | |
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Titel | Im Westen nichts Neues |
Originaltitel | All Quiet on the Western Front |
Produktionsland | USA, Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1979 |
Länge | 150 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12[1][2] |
Stab | |
Regie | Delbert Mann |
Drehbuch | Paul Monash |
Produktion | Norman Rosemont |
Musik | Allyn Ferguson |
Kamera | John Coquillon |
Schnitt | Alan Pattillo Bill Blunden |
Besetzung | |
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Handlung
Der Film zeigt das Leben des Deutschen Paul Bäumer und seiner Mitschüler, die sich aus patriotischen Motiven als Freiwillige für den Ersten Weltkrieg melden und nach der militärischen Grundausbildung durch den Unteroffizier Himmelstoß das Grauen des Stellungskriegs an der Westfront erleben.
Paul Bäumer und seine Freunde standen besonders unter dem Einfluss ihres Lehrers, der ein glühender Patriot war und die jungen Männer für den Krieg begeisterte. Er war auch von der Überlegenheit der deutschen Kultur überzeugt und gab diese an seine Schüler weiter. Die militärische Grundausbildung durch den Unteroffizier Himmelstoß härtet die Männer ab, kann sie jedoch nicht wirklich auf das Grauen an der Westfront vorbereiten. Einen Vorgeschmack auf das, was sie erwartet, haben sie, als sie einen Zug von Frontkämpfern sehen, denen Heimaturlaub genehmigt wurde. An der Front stehen sie unter dem Befehl des alten Stanislaus "Kat" Katczinsky, der ihnen beibringt, wie man an der Front überlebt und wie man an Extrarationen Nahrung kommt.
An der Westfront erobern und verlieren die Deutschen immer wieder dasselbe Stück Land. Als Franz Kemmerich, ein guter Freund Bäumers, stirbt, schwindet dessen Kriegsbegeisterung langsam. Ein weiteres entsetzliches Erlebnis ist die Tötung eines Franzosen, der in den deutschen Schützengraben eingedrungen ist und den er zuerst mit einem Bajonett niedersticht. Paul muss die Nacht mit dem Sterbenden verbringen und er liest dessen Briefe und ist von Schuldgefühlen geplagt.
Bald sieht Paul, dass der Nachschub an Soldaten immer jünger wird und zu seiner Freude entdeckt er auch Himmelstoß wieder, der ebenfalls an die Front muss. Dieser versucht sich weiter als Befehlshaber aufzuführen, was aber an der Front niemanden wirklich interessiert. Als wieder eine Offensive läuft, sieht Bäumer voller Verachtung, wie Himmelstoß feige im Graben kauert. Bäumer hat zwischendurch Sex mit einer Französin, die er im Niemandsland zwischen den Fronten trifft. Eines Tages besucht Kaiser Wilhelm II. die Front und verteilt Orden, darunter auch an Himmelstoß. Alle Freunde Pauls werden nach und nach getötet. Bei einem Fronturlaub in Deutschland unterhält er sich mit älteren Männern und merkt, dass diese von dem Elend an der Front nichts wissen bzw. nichts wissen wollen. Wieder an der Front schreitet er durch den Schützengraben, wo neue ängstliche Rekruten ihre Feuertaufe erleben. Paul ist durch die Schrecken des Krieges um Jahre gealtert und zeichnet einen Vogel, der auf einem Baum sitzt. Unvorsichtig lehnt er sich etwas zu weit aus dem Schützengraben und wird von einem einzigen französischen Schuss tödlich getroffen. Der Film endet mit der Einstellung auf Pauls Leiche und der Mitteilung der Obersten Heeresleitung für den 11. Oktober 1918: Im Westen nichts Neues.
Anmerkungen
Obwohl sich dieser in der Tschechoslowakei gedrehte Film enger an die Buchvorlage hält und zudem mit moderneren technischen Mitteln und in Farbe produziert wurde, er auch insgesamt gute Kritiken erhielt und 1980 mit einem Golden Globe als beste Filmproduktion für das Fernsehen ausgezeichnet wurde, erreichte das Remake nicht den Bekanntheitsgrad und die Popularität von Lewis Milestones Ursprungsversion von 1930, nicht zuletzt, weil er – zu einer anderen Zeit entstanden – politisch kaum umstritten war. Die Erstausstrahlung im Deutschen Fernsehen war am 1. September 1983 um 19.30 Uhr auf Südwest3. Während im Roman die Gegend um Flandern Schauplatz der Ereignisse ist, wird im Film in einer Szene ein Plakat mit der Aufschrift "Hessenplatz - Damvillers - Azannes" sichtbar, das auf den Kriegsschauplatz Verdun schließen lässt.
Rezeption
Kritik
Das Lexikon des internationalen Films urteilte, dass der Film nicht die Intensität der ersten Verfilmung der Romanvorlage erreiche. „Wegen seines ehrlichen Realismus [sei er] dennoch [ein] eindrucksvoller Antikriegsfilm.“[3]
Auszeichnungen
- 1980 beste Filmproduktion für das Fernsehen
- 1980 Bester Schnitt: Bill Blunden, Alan Pattillo
- 1980 Beste künstlerische Leitung John Stoll und Karel Vacek (Nominierung)
- 1980 Beste Regie Delbert Mann (Nominierung)
- 1980 bestes Drama-Spezial Martin Starger und Norman Rosemont (Nominierung)
- 1980 Beste individuelle Leistung Roy Whybrow (Nominierung)
- 1980 Bester Nebendarsteller Ernest Borgnine (Nominierung)
- 1980 Beste Nebendarstellerin Patricia Neal (Nominierung)
Weblinks
- Im Westen nichts Neues in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Im Westen nichts Neues. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2005 (PDF; Prüfnummer: 101 554 DVD).
- Freigabebescheinigung für Im Westen nichts Neues (teilweise Originalfassung mit deutschen Untertiteln). Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Januar 2013 (PDF; Prüfnummer: 101 554 V).
- Im Westen nichts Neues. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.