John Coquillon
John „Johnny“ Coquillon (* 29. Juli 1930[1] als Albert Louis Coquillon in Montréal, Kanada; † Januar 1987 in Windsor and Maidenhead, Berkshire,[2] Vereinigtes Königreich) war ein kanadischer[3] Kameramann mit weit gefächerten Betätigungsfeldern vom Dokumentar- und Kinder- bis zum Horror- und Actionfilm eines Sam Peckinpah.
Leben
Der Francokanadier Albert Louis Coquillon, in der Branche zumeist John oder Johnny genannt, ging im Alter von 14 Jahren zu den Londoner Pinewood Studios, wo er seine Laufbahn als zweiter Kameraassistent begann. Ab 1954 arbeitete er einige Zeit lang in Afrika und war an der Herstellung religiöser Dokumentarfilme beteiligt. Dort gründete er zusammen mit Henry Geddes die eigene Produktionsfirma „World Safari“, die in Afrika angesiedelte und niedrig budgetierte Spielfilme mit Abenteuerflair für ein jugendliches Publikum (Toto and the Poachers, Ali and the Camel, The Last Rhino) herstellte. Außerdem fertigte Coquillon dokumentarisches Filmmaterial von Afrika an, das später in Spielfilmen wie der Bob-Hope-Komödie Bob auf Safari Verwendung fand.
1960 wieder in England, setzte Coquillon seine Tätigkeit als Kameramann für recht kurze (um die 60 Minuten Spieldauer) Kinderfilme fort. Erst seit 1967 kamen auch Aufträge für abendfüllende Spielfilme für ein erwachsenes Publikum hinzu. Anfänglich fotografierte Coquillon Horrorfilme für die Produktionsfirma AIP, in den 70er Jahren folgten zum Teil hoch budgetierte Actionstoffe. Verpflichtungen führten ihn auch nach Deutschland (Inside Out – Ein genialer Bluff, Steiner – Das Eiserne Kreuz), ins heimatliche Kanada („Mr. Patman“, „Der zweite Mann“) und nach Hollywood. Dort gelangen ihm einige bemerkenswerte Aufnahmen zu den Peckinpah-Inszenierungen Pat Garrett jagt Billy the Kid und Das Osterman Weekend.
Darüber hinaus war John Coquillon auch weiterhin als Kameramann in Afrika aktiv (Second Unit-Fotografie 1966 bei Die letzte Safari, Chefkamera bei The Four Feathers und New York-Tanger – Blutspur über dem Äquator). Coquillon, der auch eine Reihe von Fernsehfilmen fotografiert hatte, verübte zum Jahresbeginn 1987 vor den Toren Londons Selbstmord.[4]
Filmografie (Auswahl)
Kinofilme, wenn nicht anders angegeben
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 2: C – F. John Paddy Carstairs – Peter Fitz. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 157.
Weblinks
- John Coquillon in der Internet Movie Database (englisch)
Anmerkungen
- Bisher wurden nur sehr bruchstückhafte und bisweilen falsche Lebensdaten Coquillons publiziert. Das oftmals zu lesende Geburtsjahr 1933 ist definitiv nicht zutreffend. Das Jahr 1930 wird bestätigt durch Niederschriften in Schiffspapieren vom April 1955 bzw. April 1957, als Coquillon zwecks fotografischer Aufnahmen zweimal von Southampton (England) nach Durban (Südafrika) und wieder zurück reiste. Auch der Sterbeindex, siehe Anm. 2, bestätigt dieses Datum
- Der „Death Index 1916-2005 England & Wales“" gibt an: „Death: Jan 1987 - Windsor and Maidenhead, Berkshire, England“
- In besagten Schiffspapieren (Anm. 1) ist eindeutig die kanadische Staatsangehörigkeit vermerkt
- Das große Personenlexikon des Films, S. 158