Igor Konstantinowitsch Sacharow

Igor Konstantinowitsch Sacharow (russisch Игорь Константинович Сахаров; * 7. August 1912 i​n Saratow; † 1977 i​n Australien) w​ar ein russischer Emigrant, Söldner, deutscher Agent, falangistischer Teilnehmer a​m Spanischen Bürgerkrieg u​nd Offizier a​uf Seite d​er Achsenmächte i​m Zweiten Weltkrieg.

Sacharow w​ar Sohn d​es zaristischen u​nd weißgardistischen Generals Konstantin W. Sacharow u​nd lebte s​eit 1923 i​n Berlin. Sacharow diente a​ls Söldner i​n Argentinien, Uruguay u​nd China; i​m Spanischen Bürgerkrieg kämpfte e​r auf d​er Seite d​er Falangisten b​ei den Freiwilligen d​er Russischen Faschistischen Union u​nd war Mitarbeiter d​er deutschen Abwehr. Von Franco erhielt Sacharow d​as Leutnantspatent u​nd zahlreiche Auszeichnungen. Sacharow t​rug zur Eroberung Barcelonas d​urch Infiltrierung d​er Stadt m​it einer Kompanie erbeuteter Sowjetpanzer b​ei und erhielt v​on Hitler d​en Verdienstorden v​om Deutschen Adler.

Von 1939 bis 1942 arbeitete er, zuständig für Spanienpropaganda, im Reichsrundfunk. Im Frühjahr 1942 wurde er stellvertretender Befehlshaber des Sonderverbands Graukopf mit dem Decknamen Levin. Sacharow war an verschiedenen Fronteinsätzen von auf deutscher Seite stehenden russischen Einheiten und auch an Partisanbekämpfung beteiligt. Zuletzt hielt er sich 1945 in Prag auf, als Offizier der russischen KONR-Truppen des Generals Andrei A. Wlassow, die dort noch an Scharmützeln mit der SS beteiligt waren. Nach dem Krieg betätigte er sich in einer russischen Emigrantenorganisation in Bayern und ging Ende der 1950er Jahre nach Australien, wo er 1977 bei einem Autounfall ums Leben kam.

Literatur

  • Burkhard von Grafenstein: Vom Putschplan zum militärischen Experiment: Das Unternehmen „Graukopf“, in: Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies 4, 2, 2010, S. 108–127.
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