Humanistischer Pressedienst
Der Humanistische Pressedienst (hpd) bietet seit 2006 Informationen zu freigeistig-humanistischen Themen. Die hpd-Website hat nach eigenen Angaben durchschnittlich mehr als 10.000 Besucher pro Tag.
Humanistischer Pressedienst e.V. (hpd) | |
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Zweck: | Politische, kulturelle und gesellschaftliche Debatten im humanistischen Sinne mitgestalten |
Vorsitz: | Rainer Rosenzweig |
Gründungsdatum: | 2006 |
Sitz: | Berlin |
Website: | https://hpd.de/ |
Organisation
Geschichte
Der hpd wurde 2006 auf Initiative der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) und des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) gegründet und startete im August 2006 mit einem Online-Angebot. Heute hat die hpd-Website nach eigenen Angaben mehr als 3,5 Millionen Seitenaufrufe im Jahr, was den Pressedienst zum reichweitenstärksten Organ der säkularen Szene im deutschsprachigen Raum macht.[1] Der meistgelesene Artikel des Jahres 2019 war mit über 72.000 Aufrufen Der Glaube an ein Leben nach dem Tod sinkt,[2] und der meistgelesene Artikel des Jahres 2020 mit über 123.000 Aufrufen Verschwörungstheorien verbreiten sich schneller als das Coronavirus.[3] Artikel des hpd werden regelmäßig in der Presseschau des Perlentauchers rezipiert.[4]
Trägerverein
Für die Finanzierung der redaktionellen Arbeit wurde 2006 der Trägerverein Humanistischer Pressedienst (hpd) e.V. mit Sitz in Berlin gegründet.[5]
Präsident des Vereins ist Rainer Rosenzweig, Vizepräsidentin ist Natalie Grams, Schatzmeisterin ist Ricarda Hinz.[6] Zu den Mitgliedern gehören der Koordinationsrat Säkularer Organisationen (KORSO), Bund für Geistesfreiheit (bfg), Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS), gbs, Humanistischer Verband Deutschlands – Landesverband Berlin-Brandenburg K.d.ö.R., Humanistischer Verband Österreich, Freidenkende Schweiz[7] und der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA).
Redaktion
Herausgeber war bis zu seinem Tod der ehemalige ZDF-Moderator Volker Panzer.[8] Die Redaktion besteht aus Frank Nicolai (Chefredakteur), Daniela Wakonigg (stellv. Chefredakteurin), Inge Hüsgen, Gisa Bodenstein und Hella Camargo. Von der Gründung bis 2013 war Carsten Frerk Chefredakteur.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind freie Autoren für den hpd vorwiegend ehrenamtlich tätig. Im Jahr 2020 erschienen 1.073 Artikel von 156 Autoren.[9] Regelmäßig schreiben u. a. Hamed Abdel-Samad, Valentin Abgottspon, Mina Ahadi, Nico Alm, Dieter Birnbacher, Gerhard Czermak, Colin Goldner, Natalie Grams, Rolf Dietrich Herzberg, Philipp Möller, Michael Schmidt-Salomon, Armin Pfahl-Traughber, Klaus Ungerer, Rüdiger Vaas und Bernd Vowinkel.
Für den hpd zeichnen u. a. Michael Holtschulte, Ralf König, Dorthe Landschulz, Piero Masztalerz, Til Mette, Oliver Ottitsch, Martin Perscheid und Jacques Tilly.[10]
Inhaltliche Ausrichtung
Der hpd präsentiert nach eigenen Angaben „aufklärerische, humanistische und freigeistige Positionen zu aktuellen Ereignissen“.[11] Der hpd bedient sich verschiedener journalistischen Formate, wie Nachricht, Kommentar, Rezension, Interview, Essay und Karikatur.
Die Themenschwerpunkte umfassen:
- Humanismus, Atheismus, Agnostizismus, Religionskritik
- Bildung, Ethik, Werteerziehung
- Menschenrechte, bürgerschaftliches Engagement, Zivilcourage
- Religionsfreiheit, Trennung von Kirche und Staat
- Persönlichkeitsrechte, Datenschutz
- Aufklärung, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung
- Patientenverfügungen, Sterbehilfe, Hospizarbeit
- Philosophie, Wissenschaft
Publikationen
- hpd News[12]
- hpd Rezension[13]
- hpd Ticker[14]
- hpd Video[15]
- Dubito-Magazin (für junge Zielgruppe von 15 bis 35 Jahren)[16]
- Karikaturen-Jahrbuch Spott sei Dank # 1[17]
Zu den hpd-Produkten jenseits der Tagesaktualität gehören:
- Dokumentation (19. Mai 2015) eines Gesprächs von Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide über „islamischen Humanismus“.[18]
- Zitation des Beitrags „Antimuslimischer Rassismus“ – analytische Kategorie oder polemisches Schlagwort?"[19] im bpb-Dossier Rechtsextremismus „Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Islamkritik – ein Wegweiser durch den Begriffsdschungel“.[20]
- Videointerview[21] mit Richard Dawkins (12. November 2018). Die übersetzte Schriftfassung erschien im hpd[22] und wurde 2019 im Sammelband von Helmut Ortner (Hrsg.) Exit: Warum wir weniger Religion brauchen[23] abgedruckt.
Rezeption des hpd, Kritik am hpd und Medienkritik des hpd
Andreas Fincke schrieb kurz nach der Gründung des hpd im Materialdienst 4/2007 der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, dass der Name des hpd „heimliche Konkurrenz“ zu kirchlichen Angeboten ausdrücke, ferner: „Es ist davon auszugehen, dass der hpd bei Medienvertretern Anklang finden wird. Den Kirchenkritikern und Freigeistern ist damit ein weiterer Coup gelungen.“[24]
2008 erhob der Berliner Anwalt und Initiator des Volksbegehrens Pro Reli, Christoph Lehmann (CDU), laut Tagesspiegel auf Grund des Artikels „Die religiöse Dressur des Kindes“[25] den Vorwurf der „Religionsfeindlichkeit und Diffamierung Andersgläubiger“.[26]
2015 kritisierten der Blog Ruhrbarone und Ulrich Kutschera, dass die Veröffentlichung eines Kommentar von Kutschera zum Kreationismus und zur Gender-Theorie rückgängig gemacht wurde.[27][28]
Weblinks
Einzelnachweise
- Der Humanistische Pressedienst | Über uns. Abgerufen am 14. April 2020.
- 2019: Ein erfolgreiches Jahr für den hpd. Abgerufen am 14. April 2020.
- Humanistischer Pressedienst (hpd): 2020: Ein Jahr im Zeichen einer Jahrhundertpandemie. 11. Januar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
- 105 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 9 - Perlentaucher. Abgerufen am 20. Februar 2021.
- Satzung hpd e.V. Abgerufen am 14. April 2020.
- Trägerverein | hpd. Abgerufen am 14. April 2020.
- Willkommen, Schweiz! Humanistischer Pressedienst, 24. September 2020, abgerufen am 27. September 2020.
- Michael Schmidt-Salomon: Ein wunderbarer Mensch. Humanistischer Pressedienst, 14. August 2020, abgerufen am 27. September 2020.
- Humanistischer Pressedienst (hpd): 2020: Ein Jahr im Zeichen einer Jahrhundertpandemie. 11. Januar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
- hpd.de: Spott sei Dank! Abgerufen am 26. Januar 2021.
- Der Humanistische Pressedienst | Über uns. Abgerufen am 14. April 2020.
- hpd. Abgerufen am 14. April 2020.
- Rezension | hpd. Abgerufen am 14. April 2020.
- Humanistischer Pressedienst (@hpdticker) | Twitter. Abgerufen am 14. April 2020.
- hpdvideo. Abgerufen am 14. April 2020.
- dubito. Abgerufen am 14. April 2020.
- hpd (Hrsg.): Spott sei Dank # 1. Alibri Verlag, Aschaffenburg 2019, ISBN 978-3-86569-312-9.
- Humanismus als letzte Chance des Islams? Universität Münster, abgerufen am 14. April 2020.
- "Antimuslimischer Rassismus" – analytische Kategorie oder polemisches Schlagwort? Abgerufen am 14. April 2020.
- Armin Pfahl-Traughber: Islamfeindlichkeit, Islamophobie, Islamkritik – ein Wegweiser durch den Begriffsdschungel | bpb. Abgerufen am 14. April 2020.
- Daniela Wakonigg interviews Richard Dawkins. hpd, 21. November 2018, abgerufen am 14. April 2020.
- "Wissenschaft ist die Poesie der Wirklichkeit". Abgerufen am 14. April 2020.
- Helmut Ortner (Hrsg.): Exit: Warum wir weniger Religion brauchen. Nomen Verlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-939816-61-4, S. 299 ff.
- EZW: Materialdienst. Abgerufen am 14. April 2020.
- Thomas Häntsch: Die religiöse Dressur des Kindes. hpd, 8. März 2008, abgerufen am 14. April 2020.
- Claudia Keller: Volksbegehren: Pro-Reli-Streit eskaliert. Der Tagesspiegel, 29. Dezember 2008, abgerufen am 14. April 2020.
- Humanistische Presse unfähig zur Genderkritik? Ruhrbarone, 30. April 2015, abgerufen am 14. April 2020.
- Frank Nicolai: Ulrich Kutschera, der hpd und die "Zensur". hpd, 2. Juni 2015, abgerufen am 14. April 2020.