Koordinierungsrat säkularer Organisationen
Der Zentralrat der Konfessionsfreien (ehemals: Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) e.V.) ist ein Zusammenschluss säkularer Organisationen in Deutschland, der sich als Interessenvertretung der Konfessionsfreien in Deutschland versteht.[1]
Zentralrat der Konfessionsfreien (KORSO) | |
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Zweck: | Interessenvertretung der Konfessionsfreien in Deutschland |
Vorsitz: | Rainer Rosenzweig |
Gründungsdatum: | 16. November 2008 |
Sitz: | Berlin |
Website: | www.korso-deutschland.de |
Historie
Der Verein wurde unter dem Namen Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) im November 2008 als Zusammenschluss säkularer Verbände in Deutschland gegründet.[2][3] Er ging aus einer informellen Sichtungskommission hervor, die im Jahr 2000 vom Kulturwissenschaftler Horst Groschopp ins Leben gerufen worden war. Gründungspräsident war Frieder Otto Wolf, sein Stellvertreter Carsten Frerk.
Gründungsmitglieder waren:
- Bundesweit wirkende Verbände:
- Deutscher Freidenker-Verband (DFV)
- Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW)
- Humanistischer Verband Deutschlands (HVD)[4]
- Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA)
- Jugendweihe Deutschland (JwD)
- Bundesweit wirkende Akademien und Stiftungen
- Giordano-Bruno-Stiftung (gbs)
- Humanistische Akademie Deutschland (HAD)
- Stiftung Geistesfreiheit (Hamburg)
- Stiftung Unitates
- Regionale Organisationen und Stiftungen
- Humanismus Stiftung Berlin
- Roter Baum (Dresden)
Die Humanistische Akademie Deutschland und die Humanismus Stiftung Berlin verließen den Verein kurz nach dessen Gründung, zudem die Stiftung Unitates (2017),[5] Humanistischer Verband Deutschlands (2021) und der Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften (2021). Als neue Mitglieder kamen hinzu: Bund für Geistesfreiheit bfg Bayern (2017), Säkulare Flüchtlingshilfe e.V. (2021), Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender (2021) und die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V. (2021).[6] Seit 2016 ist der Verein Mitglied im Trägerverein des Humanistischen Pressedienstes.[7]
Zum Jahresbeginn 2017 brachte der Verein eine Broschüre über seine Ziele, seine Forderungen und seine Mitgliedsverbände heraus,[8] und stellte seine Arbeit im Haus der Bundespressekonferenz vor.[9]
Im September 2021 beschloss der Verein seine Umbenennung zum Zentralrat der Konfessionsfreien.[10]
Ziele und Projekte
Der Verband fordert in seiner Grundsatzerklärung die konsequente religiöse bzw. weltanschauliche Neutralität des deutschen Staates.[11] Dessen Aufgabe sei es, die gesellschaftliche Pluralität zu ermöglichen und die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden. In diesem Zusammenhang forderte der Verband beispielsweise, dass die Staatsleistungen an die Kirchen eingestellt werden.[12] Der Verein will gegen eine aus seiner Sicht bestehende Diskriminierung von Atheisten und Agnostikern gegenüber religiösen Gruppen, für die Gleichstellung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und für die Trennung zwischen Religion und Staat eintreten.
Der Gleichbehandlungsgrundsatz solle für alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften verwirklicht werden, die auf dem Boden der Verfassung stehen. In der Schule soll ein integratives Pflichtfach zur Wertevermittlung (wie in Berlin „Ethik“ oder in Brandenburg Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde). Weiter sollen religiös bzw. weltanschaulich neutrale Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen gefördert und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften als freie Träger gleich behandelt werden.
Der Verein fordert ein konsequentes Vorgehen gegen jede Art von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Fundamentalismus.
Jedem Mensch soll am Lebensende volle Autonomie über sein Leben gewährt werden und Patientenverfügungen volle rechtliche Gültigkeit haben. Der Dachverband will außerdem erreichen, dass die öffentlichen Erinnerungs-, Gedenk- und Trauerkultur so reformiert wird, dass religiös-weltanschauliche Pluralität geachtet und auch die Meinung und Trauer nichtreligiöser Menschen respektiert wird. Den Formen der Fest- und Feierkultur säkularer Organisationen (Namensgebungen, Jugendweihen, Hochzeiten …) soll mehr Respekt entgegengebracht werden.[13]
Der Verein fordert eine eigene Vertretung säkularer Organisationen in Ethikräten, Rundfunkräten, Bundesprüfstellen und weiteren Einrichtungen, sowie eine Gleichbehandlung in den öffentlich-rechtlichen Medien.[14]
Organisation
Der Vorstand besteht aus (Stand 11/2021):
- Vorsitzender: Rainer Rosenzweig
- Stellvertretende Vorsitzende: Ulla Bonnekuh
- Schatzmeister: Michael Wladarsch
- Beisitzer: Petra Bruns, Ralf Lux, Wolf Merk, Stefan Paintner, Alexander Knöß[15]
Repräsentant in Berlin ist Philipp Möller.[16]
Mitgliedsverbände
Bundesweit wirkende Verbände
- Deutscher Freidenker-Verband (DFV)
- Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS)
- Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA)
- Jugendweihe Deutschland (JwD)
- Säkulare Flüchtlingshilfe
Mit dem Humanistischen Verband Deutschlands besteht eine strategische Partnerschaft.[17]
Bundesweite Akademien und Stiftungen
- Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender
- Giordano-Bruno-Stiftung
- Stiftung Geistesfreiheit (Hamburg)
Regionale Organisationen und Stiftungen
- Bund für Geistesfreiheit bfg Bayern KdöR
- Roter Baum (Dresden)
Weblinks
Einzelnachweise
- Zentralrat der Konfessionsfreien → KORSO wird Zentralrat. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
- korso-deutschland.de: Geschichte
- Rat der Atheisten. Abgerufen am 14. Juni 2021.
- HVD unterstützt KORSO. Abgerufen am 14. Juni 2021.
- KORSO: Über uns - Geschichte. KORSO, 2017, abgerufen am 9. Juli 2020.
- Aus KORSO wird der "Zentralrat der Konfessionsfreien". Abgerufen am 19. November 2021.
- Frank Nicolai: Neue Mitglieder im hpd-Trägerverein. (Pressemitteilung) Mit dem Landesverband Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD) sowie dem Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) hat der Humanistische Pressedienst im kommenden Jahr zwei neue, schlagkräftige Mitglieder gewonnen. In: Humanistischer Pressedienst. Volker Panzer, 23. Dezember 2015, abgerufen am 24. Dezember 2015.
- Der Koordinierungsrat säkularer Organisationen (PDF) Der Koordinierungsrat säkularer Organisationen. Abgerufen am 23. Juni 2019.
- Säkulares Bündnis stellte sich in Berlin der Presse. Abgerufen am 14. Juni 2021.
- Aus KORSO wird der "Zentralrat der Konfessionsfreien". Abgerufen am 19. November 2021.
- Grundsatzerklärung des KORSO
- Flyer zur Kampagne "Staatsleistungen an die Kirchen ablösen!", 2015 (PDF; 218 kB), November 2015
- Zentralrat der Konfessionsfreien → Positionen. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
- Humanistischer Pressedienst: KORSO fordert „Konfessionsfreien-Konferenz“
- Der KORSO als Lobby für Säkulare. Abgerufen am 14. Juni 2021.
- Zentralrat der Konfessionsfreien → KORSO wird Zentralrat. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
- Strategische Partnerschaft bleibt bestehen. Abgerufen am 14. Juni 2021.