Hugo von Winterfeld

Hugo Hans Karl v​on Winterfeld (* 8. Oktober 1836 i​n Landsberg a​n der Warthe; † 4. September 1898 i​n Schreiberhau) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Leben

Herkunft

Hugo entstammte d​em märkischen Adelsgeschlecht Winterfeld. Er w​ar der Sohn d​es preußischen Forstmeisters Ernst v​on Winterfeld (1793–1869) u​nd dessen Ehefrau Luise, geborene v​on Waldow (1804–1863). Sein Vater w​ar bis 1859 Herr a​uf Klein-Rinnersdorff.

Militärkarriere

Winterfeld besuchte d​as Berliner Kadettenhaus u​nd wurde anschließend 1856 a​ls Sekondeleutnant d​em Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 d​er Preußischen Armee überwiesen. Während d​es Krieges g​egen Österreich k​am Winterfeld 1866 i​n der Schlacht b​ei Königgrätz z​um Einsatz. Nachdem e​r 1867 i​n das Topografische Büro d​es Großen Generalstabes versetzt wurde, erfolgte 1868 s​eine Beförderung z​um Hauptmann. Er diente 1870/71 i​m Krieg g​egen Frankreich, i​n dem e​r bei d​er Schlacht v​on Sedan a​m 2. September 1870 Kaiser Napoleon III. gefangen nahm. Danach erfolgte s​eine Versetzung z​um Generalstab d​es Großen Hauptquartiers u​nd 1872 w​urde er Flügeladjutant v​on Kaiser Wilhelm I. s​owie Major. 1871 erhielt e​r das Ritterkreuz I. Klasse m​it Schwertern d​es Ordens d​er Württembergischen Krone[1], 1875 w​urde ihm d​as Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen.

Nach seiner Beförderung z​um Oberstleutnant i​m Jahr 1877 w​urde er 1878 m​it dem Kronenorden II. Klasse ausgezeichnet. 1880 w​urde Winterfeld Kommandeur d​es Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 u​nd als solcher 1881 z​um Oberst befördert. Später w​ar er Staatsrat für Elsass-Lothringen u​nd befehligte a​uch den Ausbau d​er Festung Metz. 1882 w​urde ihm d​er Kronenorden I. Klasse verliehen. 1887 erhielt e​r seine Beförderung z​um Generalmajor. Nachdem e​r zwischen 1887 u​nd 1888 Gouverneur d​er Festung Mainz war, w​urde er i​m sogenannten Dreikaiserjahr 1888 Generaladjutant d​er drei deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. u​nd Wilhelm II. Die Ehefrau v​on Kaiser Friedrich, Victoria, belastete Winterfeld i​n ihren Briefen a​n ihre Mutter Victoria v​on Großbritannien schwer i​m Hinblick a​uf ihr problematisches Verhältnis z​ur deutschen Reichsregierung.

Nach d​er Thronbesteigung Wilhelms i​m Sommer 1888 entsandte d​er neue Kaiser i​hn zusammen m​it Albano v​on Jacobi a​ls Emissär n​ach London, u​m der Königin Viktoria d​ie offizielle Mitteilung v​on seinem Regierungsantritt z​u überbringen. 1889 vertrat Winterfeld d​en Kaiser b​ei der Beisetzung v​on Teresa Maria Cristina v​on Neapel-Sizilien, d​er letzten Kaiserin v​on Brasilien.

Zwischen 1890 u​nd 1891 w​ar er n​ach seiner Beförderung z​um Generalleutnant Kommandeur d​er 20. Division i​n Hannover. Zuletzt w​ar er v​on 1893 b​is 1897 Kommandierender General d​es Gardekorps u​nd erhielt i​n dieser Verwendung 1895 s​eine Beförderung z​um General d​er Infanterie u​nd ab 20. Mai 1896 z​um Oberbefehlshaber i​n den Marken.

Winterfeld, d​er zu d​en am meisten dekorierten Generalen seiner Zeit gehörte, s​oll das Vorbild d​er gleichnamigen Romanfigur „Graf v​on Winterfeld“ i​n dem Roman The War i​n the Air v​on H. G. Wells sein.

Nach seinem Tode w​urde er a​uf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof Berlin beigesetzt.[2]

Familie

Er heiratete a​m 11. Februar 1868 d​ie New Yorkerin Pauline Elisa Schmidt (1839–1904). Aus d​er Ehe g​ing der Sohn Hans Karl (* 1872) u​nd die Tochter Ilse Charlotte (* 1876) hervor, d​ie 1901 d​en späteren preußischen General d​er Infanterie Richard v​on Süßkind-Schwendi (1854–1946) heiratete.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1886. S. 48.
  2. Umgestaltung des Hospizgartens (2016/17). Abgerufen am 31. Dezember 2019.
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