Hugo Rönck

Hugo Rönck (* 12. April 1908 i​n Altenburg; † 1990) w​ar ein evangelischer deutscher Pfarrer u​nd Bischof.

Leben

Rönck t​rat 1925 d​er NSDAP b​ei und w​ar später Träger d​es Goldenen Parteiabzeichens.

Nach d​em Abitur studierte e​r Evangelische Theologie i​n Göttingen u​nd Jena, w​urde am 2. Oktober 1932 i​n Denstedt b​ei Weimar ordiniert u​nd trat d​er Kirchenbewegung Deutsche Christen bei. Rönck w​urde 1936 z​um Landesjugendpfarrer berufen. Von 1939 b​is 1943 n​ahm er a​ls Wehrmachtssoldat a​m Zweiten Weltkrieg teil.

Im Jahre 1943 w​urde er a​ls Nachfolger d​es verstorbenen thüringischen Landesbischofs Martin Sasse z​um Präsidenten d​es Landeskirchenrates d​er Thüringer Evangelischen Kirche. Im Jahre 1944 w​urde er a​us der NSDAP ausgeschlossen. Im Jahre 1945 n​ahm er „kurz v​or dem Einmarsch d​er amerikan[ischen] Truppen“[1] d​en Titel Landesbischof an. Im April 1945 w​urde er v​on den Vertretern d​er innerkirchlichen Opposition u​m Moritz Mitzenheim, Erich Hertzsch u​nd Gerhard Kühn z​um Amtsverzicht gedrängt u​nd wenige Tage später v​on US-amerikanischen Truppen verhaftet. Im August 1945 entließ i​hn die Thüringer Kirche a​us dem kirchlichen Dienst.

Später w​ar er v​on 1947 b​is 1976 Pastor i​n Eutin.

Literatur

  • Erich Stegmann: Der Kirchenkampf in der Thüringer Evangelischen Kirche 1933–1945. Ein Kapitel Thüringer Kirchengeschichte (= Schrifttum der Pressestelle der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen). Evangelische Verlagsanstalt, Berlin; Wartburg-Verlag Kessler, Jena 1984, DNB 850416930.
  • Thomas A. Seidel (Hrsg.): Thüringer Gratwanderungen. Beiträge zur fünfundsiebzigjährigen Geschichte der evangelischen Landeskirche Thüringens (= Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte. Sonderband 3). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01699-5.
  • Folkert Rickers: Rönck, Hugo. In: Norbert Mette, Folkert Rickers (Hrsg.): Lexikon der Religionspädagogik. 2 Bde. Neukirchener Verlag, Neukirchen 2001, ISBN 3-7887-1745-9, Sp. 1861–1862; 2-bändige Studienausg. mit CD-ROM, 2007, hier: Bd. 2 L–Z, ISBN 978-3-7887-1798-8.
  • Hansjörg Buss: Die „Ära Kieckbusch“ (1930–1976): Die Landeskirche Eutin und die Deutschen Christen. In: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte (ISHZ). Hrsg. vom Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V. (AKENS), Kiel. Band 44 (2004), OCLC 637122097, S. 4–29.

Einzelnachweise

  1. Herbert von Hintzenstern: Mitzenheim, Moritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 592 f. (Digitalisat). (Volltext mit Links).
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