Hombressen
Hombressen ist ein Dorf im nordhessischen Landkreis Kassel. Mit etwa 1600 Einwohnern ist es der größte dörfliche Stadtteil von Hofgeismar.
Hombressen Stadt Hofgeismar | |
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Höhe: | 197 m ü. NHN |
Fläche: | 14,15 km²[1] |
Einwohner: | 1594 (30. Jun. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 34369 |
Vorwahl: | 05671 |
Geographische Lage
Hombressen liegt am Westrand des Reinhardswaldes etwa 5 km (Luftlinie) östlich von Hofgeismar und wird in Ost-West-Richtung von der Lempe durchflossen, in die im Dorf flussabwärts betrachtet Giesbach, Soode und Reinbecke einmünden; entlang dieser Bachläufe hat sich der ursprüngliche Ort scherenförmig entwickelt. Nordnordöstlich liegt Beberbeck, westlich Carlsdorf, südsüdöstlich Udenhausen und östlich der gemeindefreie Gutsbezirk Reinhardswald.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hombressen erfolgte unter dem Namen Humbrechtessen um das Jahr 1200.[2] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2] Humbrachtessen (1248), Gumbragtissen (1274) und Humbressen (1452). Der Ort lag an der "Königsstraße" von Kassel nach Helmarshausen. Hombressen war eines der Dörfer die Graf Ludwig von Dassel 1272 an Kurmainz verkaufte. Die evangelische Dorfkirche wurde ab 1718 neu errichtet, der Turm der Kirche erst im Jahr 1753 fertiggestellt.
Am 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hombressen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hofgeismar eingemeindet.[3][4] Für Hombressenm wie für alle durch die Gebietsreform nach Hofgeismar eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Hombressen wurde im HR Wettbewerb 2017 das „Dollste Dorf 2017“.[6]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Hombressen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][7]
- 1345: Heiliges Römisches Reich, Kurmainz
- vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Sababurg
- ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Sababurg
- ab 1654: Heiliges Römisches Reich (bis 1806), Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Sababurg
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Sababurg
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Veckerhagen
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Niederhessen, Amt Sababurg[8]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar[9]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Hofgeismar
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hofgeismar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hofgeismar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hofgeismar
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hombressen 1647 Einwohner. Darunter waren 15 (0,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 303 Einwohner unter 18 Jahren, 600 zwischen 18 und 49, 363 zwischen 50 und 64 und 321 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 669 Haushalten. Davon waren 156 Singlehaushalte, 228 Paare ohne Kinder und 231 Paare mit Kindern, sowie 48 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 150 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 438 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[10]
Einwohnerentwicklung
- 1455: 11 Feuerstätten[2]
- 1585: 75 Haushaltungen[2]
Hombressen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 1.250 | |||
1840 | 1.253 | |||
1846 | 1.284 | |||
1852 | 1.300 | |||
1858 | 1.266 | |||
1864 | 1.236 | |||
1871 | 1.232 | |||
1875 | 1.234 | |||
1885 | 1.178 | |||
1895 | 1.136 | |||
1905 | 1.059 | |||
1910 | 1.035 | |||
1925 | 1.142 | |||
1939 | 1.208 | |||
1946 | 1.790 | |||
1950 | 1.816 | |||
1956 | 1.664 | |||
1961 | 1.639 | |||
1967 | 1.654 | |||
1970 | 1.721 | |||
1980 | ? | |||
1990 | 1.784 | |||
2000 | 1.909 | |||
2005 | 1.825 | |||
2010 | 1.771 | |||
2011 | 1.647 | |||
2015 | 1.640 | |||
2020 | 1.596 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970:[2]; nach 1970: Stadt Hofgeismar[11][12]; Zensus 2011[13] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 1169 evangelische (= 99,24 %), 2 katholische (= 0,17 %), 6 anderes christliche-konfessionelle (= 0,51 %), ein jüdischer (= 0,08 %) Einwohner[2] |
• 1961: | 1422 evangelische (= 86,76 %), 193 katholische (= 11,78 %) Einwohner[2] |
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten in Hombressen zählen u. a.:
- Kirche, die von 1718 bis 1753 erbaut wurde.
- Friedenseiche, die 1871 nach dem Deutsch-Französischen Krieg gepflanzt wurde.
- Strufuskreuz im Reinhardswald, das an die Sage eines Wilddiebes erinnert.
- Vogelpark.
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmäler des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Hombressen.
Ehrenbürger
- 1895 Otto von Bismarck (1815–1898), Reichskanzler
Literatur
- Friedrich Bleibaum (Hrsg.): Kreis Hofgeismar (= Handbuch des Heimatbundes für Kurhessen, Waldeck und Oberhessen, Bd. 3). Bernecker, Melsungen 1966, S. 144 ff.
- Hombressen – ein Dorf im Reinhardswald. In: Alt-Hofgeismar – Bilder aus einer vergangenen Zeit 1870–1925, herausgegeben und erläutert von Helmut Burmeister und Klaus-Peter Lange, Hofgeismar 1979, S. 58 ff.
- Literatur über Hombressen nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Stadtteil Hombressen. In: Webauftritt der Stadt Hofgeismar.
- Hombressen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Zahlen und Fakten. Haupt- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, abgerufen im Oktober 2021.
- Hombressen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. September 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hofgeismar, Landkreis Hofgeismar vom 7. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 142, Punkt 182 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 398.
- Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) §; 4. In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, abgerufen im September 2019.
- hessenschau.de, Frankfurt, Germany: Video: Hombressen ist das "Dollste Dorf 2017" | hessenschau.de | TV-Sendung. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. Juni 2017; abgerufen am 12. Juni 2017.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 49 f. (online bei Google Books).
- Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August, S. 70 f. (kurhess GS 1821)
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 82 .
- Haushalt 2020. Vorbericht Teil II. (PDF) In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, S. E6, abgerufen im September 2020.
- Zahlen und Fakten. Haupt- und Nebenwohnsitze. In: Webauftritt. Stadt Hofgeismar, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt